Wem gehört das Valle Nuevo in der Dominikanischen Republik?

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Das Hochtal Valle Nuevo, ein Naturschutzgebiet zwischen Constanza und San Jose de Ocoa, gilt als die Mutter des Wassers in der Dominikanischen Republik. Die wichtigsten Flüsse des Landes entspringen hier, bedeutende Stauseen werden von diesen gefüllt. Wasser ist für die gesamte Bevölkerung, doch einige Menschen glauben, sie besitzen Vorrechte. Da muss man schon mal die Frage stellen: wem gehört dieses Schutzgebiet?

Unbestritten, das Naturschutzgebiet ist Staatseigentum. Es gehört zu den historischen Schätzen der Regierung, dennoch gibt es immer wieder Menschen, die sich wie Zecken in den Pelz setzen, so lange am Blut saugen bis sie glauben, dass ihnen alles gehört.

Bezogen auf das Valle Nuevo sind dies eine Hand voll reiche Familien (siehe unsere vorherigen Berichte), welche sich das Naturschutzgebiet zu eigen machen um dort Gemüse anzubauen. Nicht nur Kartoffeln und Zwiebeln oder andere Wurzelgemüse baut man hier an, auch Erdbeeren, Blumen und Tomaten werden angebaut. Die Gewinne sind reichlich, denn außer den Bewässerungsanlagen und ins Saatgut hat man nicht viel investiert, Grund und Boden besitzt man nicht, nutzt ihn aber unentgeltlich. Dazu das Wasser, welches in den dortigen Bergen entspringt und große Teile des Landes versorgt. Damit entzieht man nicht nur dem Volk und dem Land Wasser, es wird auch kontaminiert, denn man betreibt nicht gerade eine ökologische Landwirtschaft, Pestizide und Insektizide gelangen ins Grundwasser, neben unendlicher Düngemittel.

Umweltminister Francisco Dominguez Brito hatte Ende 2016 den Produzenten im Hochtal Valle Nuevo verkündet, das Tal zu räumen. Man ließ den Produzenten 3 Monate Zeit um Ernten einzufahren, Anpflanzungen zu sichern. Was aber haben diese Geschäftsleute im Sinn? Mehr als ein Jahrzehnt haben sie wichtige Waldgebiete gerodet um Ackerflächen zu gewinnen. Sie haben der Umwelt und Natur geschadet, sowohl der Pflanzenwelt, wie auch der Tierwelt. Der Staat hat nicht einmal auf Schadenersatz geklagt, nur die Benutzungen der staatlichen Ländereien untersagt. Doch diese Parasiten fordern nun vom Staat Schadenersatz. Sie fordern Millionen für die Räumung des Tals, doch geschehen ist bisher nichts, was nach Rückzug oder Räumung aussieht.

Neben dem Schadenersatz, den man von der Regierung fordert, kamen auch andere, unverschämte Vorschläge: Man bot an, Nutzwälder anzupflanzen und Avocados. Die Produzenten wollen also weiterhin Geschäfte auf Kosten der Allgemeinheit machen. Druck übt man auf die Regierung aus, indem man nun auf die rund 400 Landwirte hinweist, die hier eine Arbeit gefunden haben und ihre Familien ernähren konnten. Natürlich sind diese Landwirte nicht Eigentümer, sie waren nichts anderes als die Sklaven der reichen Produzenten, welche sich das Naturschutzgebiet Hektar für Hektar zu eigen gemacht haben.

Die Regierung ist gefordert und das Volk sollte nicht auf die Tricks dieser Ausbeuter hereinfallen die nun auf die Tränendrüse drücken, indem man 400 Landwirte als arme Opfer einer Regierungswillkür hinstellt. Ob jedoch die armen Menschen, die Arbeit dringend suchen, sich gegen reiche Familien stellen die ihnen die Arbeit geben, dass darf bezweifelt werden. So steht die Regierung nicht nur allein da, sie wird auch noch an den Pranger gestellt. Nicht untypisch in der Dominikanischen Republik.

Vorberichte:

http://www.domreptotal.com/dominikanische-republik-rettung-fuer-das-valle-nuevo-constanza/

 

http://www.domreptotal.com/dominikanische-republik-umweltministerium-mahnt-bauern-zum-rueckzug-aus-dem-valle-nuevo/

 

http://www.domreptotal.com/dominikanische-republik-extreme-waldvernichtung-in-constanza/

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