Dominikanische Republik: Umweltministerium will Plastikverbrauch in Supermärkten reduzieren

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Santo Domingo.- Umweltminister Angel Estevez traf sich mit Vertretern der Supermärkte und großen Handelsketten in der Dominikanischen Republik. Bei diesem Meeting ging es um das Thema: Reduzierung des Kunststoffgebrauchs. Plastikmüll und andere nicht verrottende Abfälle liegen in der Verantwortlichkeit eines jeden Bürgers – auch in der von dominikanischen Unternehmern, so Estevez.

Die Vertreter der Handelsmärkte zeigten ebenfalls ihre Besorgnis zu diesem Thema und sehen die Notwendigkeit, dass sie gemeinsam mit ihren Mitarbeitern eine saubere Dominikanische Republik aufbauen wollen. Einige Unternehmer wiesen darauf hin, dass man zudem die Recycling – Industrie im Land mehr fördern müsse damit diese rentabler arbeiten kann. Ab sofort arbeiten Techniker des Umweltministeriums am Plan zur Plastikmüllverminderung, mit dem Ziel, diesen baldmöglichst umzusetzen.

Ein Plan ist, dass Bürger einen Mehrwegbeutel zum Supermarkt mitnehmen, wenn sie einkaufen gehen. So könnte man schon anfangen mit der Reduzierung der Plastikabfälle im privaten Haushalt. Parallel dazu sollen Vorschriften herausgegeben werden, welche Konsequenzen haben werden für die Personen, die Abfälle an Stränden, in den Gemeinden und den Verbindungsstraßen im Land entsorgen.

Das Thema wurde zur Dringlichkeit, nachdem die Überreste von Tropensturm Beryl starke Niederschläge erzeugt hatte und der Regen den Müll aus Rinnsteinen über Kanäle in Bäche und Flüsse spülte. Von dort gelangten hunderte Tonnen von Abfällen, meist über den Rio Ozama und Kanäle am Malecon, in das Karibische Meer.

Es waren Bilder wie aus einem Apocalypsefilm, wobei diese weltweit durch die Medienwelt gingen. Ein umkalkulierbarer Schaden für den Tourismus, denn es hieß: Tonnen von Plastikmüll an den paradiesischen Traumstränden der Dominikanischen Republik. Der Tourist musste den Eindruck bekommen, die ganze Insel geht im Müll unter, wobei im Text dann stand „der auch bei Touristen beliebte Playa Montesinos“. Hier handelt es sich um einen sehr kleinen Strandabschnitt in Santo Domingo, der schon lange nicht mehr von Badenden besucht wird. Nur wenige Kinder aus den Barrios gehen hier noch an den Strand, im Grunde herrscht an den Stränden der Hauptstadt Badeverbot, vor allem wegen der hohen Kontamination durch Colibakterien.

Mehr zu diesem Thema: http://www.domreptotal.com/dominikanische-republik-malecon-in-santo-domingo-eine-schwimmende-muelldeponie/

und

http://www.domreptotal.com/dominikanische-republik-santo-domingos-kueste-gefaehrlich-kontaminiert/

Kommentar: Der Umgang mit Plastik ist in diesem Land im höchsten Maße unverantwortlich. Bei jedem Einkauf im Colmado wird jedes Teil in eine kleine Plastiktüte gepackt, die kleinen Tüten in eine größere. In Supermärkten gibt es Produkte, die von der Natur aus mit Schalen gut geschützt sind, aufgeschnitten und dann in Plastik eingeschweißt, verkauft. Es gibt nur sehr wenige Handelsketten, die sich von Plastiktüten verabschiedet haben, u.a. IKEA und Pricesmart. Hilfreich wären Plastiktüten, die kompostierbar sind, diese sind jedoch ebenfalls nicht im Gebrauch.

Bildschirmfoto 2018-07-27 um 11.00.28 AMFrisches Gemüse aufgeschnitten, in Plastik versiegelt. Man erspart sich die Gemüseabfälle – kompostierbar. Dafür bekommt man Plastik, hunderte Jahre haltbar. 

In Schnellrestaurants wird alles auf Plastik serviert. Was bei Mahlzeiten zum Mitnehmen noch Sinn macht, bei dem Verzehr vor Ort ist es einfach nur Bequemlichkeit! Warum Mehrweggeschirr nutzen? Das müßte man ja spülen! Also kommt auch in den Kantinen vieler Supermärkte und Fast Food Ketten alles auf Plastik angerichtet. In wie weit also ein Plan zur Reduzierung hilfreich ist, darf in Frage gestellt werden. Sinnvoll wäre ein VERBOT, so wie es Costa Rica einführen wird und viele andere Länder schon umgesetzt haben. Strohhalme, Einweggeschirr, Plastikbestecke – viele Länder haben diese Artikel verboten.

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Jede Beilage auf Plastik, Plastikbesteck in Plastik eingeschweißt, Getränkefalsche aus Plastik. So bekommen zehntausende von Bürgern das Essen jeden Tag serviert. Millionen von Plastikschälchen jeden Tag gelangen in den Abfall. 

 

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