Santo Domingo.- in den letzten Jahren gab es bereits zweimal eine extreme Trockenperiode. 2019 geht dabei als die zweitlängste Trockenperiode in der Geschichte ein, seit Beginn der Aufnahme von Wetterdaten. Mehr Bewohner, weniger Regen, das Land braucht pro Jahr drei neue Stauseen!
Diese Daten gab man bei einer Konferenz der Direktoren der Wasserversorger Lateinamerikas bekannt. 80 % der Dominikaner konsumieren in Flaschen abgefülltes Trinkwasser, gleichzeitig stellt das Land nicht genügend Wasserspeicherkapazitäten, um die mehr als 10 Millionen Bewohner mit Wasser versorgen zu können.
Im Bericht „Wassersicherheit der Dominikanischen Republik, Zukunftsforschung 2030“, vorgestellt von Jose Raul Perez Duran, technischer Berater bei INDRHI, wird klargestellt: Das Land braucht mehr Wasserspeicher, alte Stauseen müssen saniert werden. Ein Schaubild macht deutlich, wie stark der Wasservorrat pro Bürger gesunken ist.
Im Jahr 2000 standen pro Kopf 3.092,08 Kubikmeter zur Verfügung, im Jahr 2020 werden es nur noch 2.307,48 Kubikmeter pro Bewohner sein. Das sind mehr als 700 Kubikmeter pro Kopf weniger als noch vor 20 Jahren. Um die Trinkwasserversorgung für Menschen sicherzustellen, muss das Land drei Stauseen alle 6 Jahre bauen. Für die Wasserversorgung, welche die Landwirtschaft benötigt, hat man in den letzten sechs Jahren drei Stauwerke errichtet.
Wenn jetzt die sechs erforderlichen Stauseen gebaut werden, kann man das Stauvolumen auf 3.161 Kubikmillionen anheben, das sind etwa 1 Million Kubikmeter mehr als zur Zeit zur Verfügung stehen. Das Wasser der Stauseen ist die Hauptquelle des Trinkwassers, welches den Bewohnern des Landes zur Verfügung steht.
An der Konferenz nahmen Vertreter aus 22 Ländern und der UNESCO teil. Diskutiert wurden Maßnahmen, die eine Trinkwasserversorgung der jeweiligen Länder für die kommenden 20 Jahre garantieren sollen.
Anmerkung der Redaktion: Abgesehen von der extremen Trockenperiode, der Ansatz für eine ausreichende Wasserversorgung, geht nicht ohne eine entsprechende Schulung zur Sparsamkeit mit dem Umgang von Wasser. Das Volk verbraucht definitiv viel zu viel Wasser pro Kopf. Ein tropfender Wasserhahn ist kein Problem, schlimmer noch sind defekte Wasserleitungen. Überall imLand sprudelt es immer wieder heraus aus den Wasserleitungen.
Ein einmal geöffneter Wasserhahn mit Schlauch bleibt geöffnet, auch wenn man gerade kein Wasser braucht. Toilettenspülungen mit Spartaste oder Wassersport-Brauseköpfe, all diese Dinge sind viel zu wenig im Land verbreitet.
Ein Bau neuer Stauwerke könnte zudem reduziert werden, hätte man und würde man die bestehenden Stauseen warten. Der Stausee Taveras, der vor allem die Region Santiago mit Wasser versorgt und zu Zeiten des Präsidenten Joaquin Balaguer gebaut wurde, erfüllt heute nur noch ca. 60 % seiner Kapazität, der Grund ist völlig verschlammt. Dies trifft auf alle Stauseen zu, man versäumt vor allem in der Trockenperiode, die Böden wieder auszubaggern.
Die Wasserknappheit in diesem Jahr führte dazu, dass im Nordwesten eine extreme Dürre einsetzte, tausende Tiere verdursteten, Ernteerträge stark reduziert wurden. Um Wasser zu sparen, wurde zudem in diesem Jahr die Aussaat von Reis verboten.
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