Dominikanische Republik: Touristen im Hotel schwer verletzt, keine Entschädigung

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London.- Der Traumurlaub der zum Albtraum wird, so können Maldwyn (74) und Angela (59) Stolzenburg ihren Urlaub in Punta Cana, Dominikanische Republik, umschreiben. Zwei Stunden zuvor waren sie erst im Hotel Dreams in Punta Cana angekommen, jetzt saßen sie im Restaurant und wollten gerade ihr Dinner genießen. Plötzlich gab es einen Knall, Scherben flogen, eine Druckwelle erfasste das Paar. Folge einer Gasexplosion in der Küche des Restaurants. Reiseveranstalter Thomas Cook spricht von einem Wetterereignis, welches höhere Gewalt war und verweigert einen Schadensersatz. Die Details:

Herr Stolzenburg erlitt durch die Druckwelle und einen Sturz mehrere Rippenbrüche, Wasser sammelte sich in der Lunge. Mit schweren Atemproblemen kam er umgehend in ein Krankenhaus, musste 3 Tage auf der Intensivstation behandelt werden. Laut Thomas Cook war es höhere Gewalt, keine Explosion. Man verweigert jeden Anspruch auf Entschädigung.

Das Ereignis ist datiert auf Mai 2014. Frau Stolzenburg erinnert sich: Ich hatte gerade den ersten Löffel Suppe im Mund, da kam es zu einer Explosion. Die Gläser flogen vom Tisch, Fenster zerbarsten. Zuerst dachten viele an ein Bombenattentat, man schrie. Als die Decke einbrach und abstürzte rannten alle Gäste um ihr Leben ins Freie. Maldwyn Stolzenburg erinnert sich an eine Doppeldetonation und einen Blitz. Nachdem die Krankenhausbehandlung in der Dominikanischen Republik abgeschlossen war flog der pensionierte Bergarbeiter nach South Wales. Hier bekam er noch über viele Wochen eine intensive Betreuung und Behandlung.

Diese Urlaubserfahrung hatte man mit umgerechnet 4.745 USD bei Thomas Cook Holiday bezahlt. Der Reiseveranstalter gibt einen anderen Grund an für das Unglück. Aufgrund starker Winde habe sich unter dem Dach des Restaurants ein Luftkissen gebildet, der Druck dieses Luftkissens habe das Dach einstürzen lassen. Nach dem Gesetz sind starke Winde aber höhere Gewalt und somit ist die Gesellschaft nicht verantwortlich für Schäden.

Die Anwälte haben recherchiert. An dem Tag lag die Windgeschwindigkeit bei 17 Meilen pro Stunde, offiziell nennt man dies eine gemäßigte Brise. Auch andere Touristen haben via Facebook über die Ereignisse in dem Hotel berichtet. Es war demnach nicht sehr windig und kurz vor der Explosion hatte sich ein Gasgeruch bemerkbar gemacht. Einige Touristen haben Verbrennungen 3. Grades erhalten, so die Kanadierin Jennifer Faria.

Andere Touristen legten Fotos vor. Die Fenster barsten und die Scherben flogen alle nach außen, ein Zeichen für eine starke Druckwelle welche aus der Küche kam und sich über das Restaurant nach außen bewegte. Bei starken Winden hätten die Fenster brechen müssen und Scherben nach innen fliegen müssen.

Ein Sprecher von Thomas Cook hat sich bei den Stolzenburgs entschuldigt und erklärt dass sowohl die lokale Feuerwehr und ein Strukturingenieur eine Explosion nicht bestätigen. Das Dach sei kollabiert wegen des hohen Luftdrucks.

Der Fall geht in die Berufung. Unverständlich ist das Urteil schon, man muss nur googeln (Punta Cana Hotel Dreams Explosion) Unter „Bilder“gibt es sehr viel Material, auch Berichte zur stattgefundenen Explosion. Bei Tripadvisor und Holidaycheck gibt es Augenzeugenberichte und Fotos.

Hier ein Video vom Unglück: https://www.youtube.com/watch?v=LUg_c6RMtwU

Der Bericht der Feuerwehr, ins Englische übersetzt (hier spricht man von starkem Wind….die jedoch kein Hotelgast war genommen hatte. Gasgeruch hingegen schon. Offensichtlich will man doch etwas verbergen.)

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