Dominikanische Republik: Nachrichten rund um Covid-19

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Hauptstädter wollen die Stadt verlassen

Santo Domingo.- Der 1. Mai ist als Feiertag auf den kommenden Montag verschoben worden. Vor „Corona“ waren lange Wochenenden ein beliebter Anlass für einen Kurzurlaub. In den jetzigen Zeiten gelten jedoch erhebliche Einschränkungen, so zum Beispiel ist das Reisen im Land untersagt. Was zu Ostern noch beachtet wurde, scheint jetzt in Vergessenheit geraten zu sein. Am Freitag Nachmittag stauten sich hunderte von Fahrzeugen an den Mautstationen der Autopista Duarte. 

Die Behörden hatten zur Sicherheit die Kontrollen an den Ausgängen von Santo Domingo verdoppelt. Ab ca. 13.30 Uhr, bis kurz vor 17 Uhr (Sperrstunde) gab es am Freitag ein erhöhtes Aufkommen von Fahrzeugen die aus Santo Domingo fahren wollten. In Richtung Cibao kam es zu einem Stau von km9 bis zum km25, die Kontrollposten hatten viel zu tun um zu verhindern, dass Bewohner aus Urlaubsgründen die Stadt verlassen wollten. Auch in Richtung Süden, an der Autopista 6. November, kam es zu Staus aufgrund erhöhtem Reiseaufkommens. 

Am Donnerstag hatte die Regierung noch darauf aufmerksam gemacht, dass es Beschränkungen wegen des Coronavirus gibt und jeder Urlaubsverkehr im Land zu vermeiden ist. Man hatte darauf verwiesen, dass Badeplätze und Erholungszentren nach wie vor geschlossen sind und dass es, ähnlich wie in der Karwoche, Kontrollen durch Militär und Polizei geben werde. 

Nachdem der Notstand bis zum 17. Mai erweitert wurde, hat Präsident Danilo Medina mit dem Dekret 154-20 auch die Sperrstunde bis zu diesem Datum verlängert. Der Zeitraum gilt nach wie vor von 17 Uhr bis 6 Uhr morgens. 

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Bettler erobern die Straßen

Santo Domingo.- Aufgrund der strengen Auflagen wegen der Pandemie ist der Verkehr in der Hauptstadt stark zurückgegangen. Jetzt zeigen sich immer mehr Bettler auf den Straßen, sie haben eine besonders schwere Zeit, weil kaum noch Verkehr auf den Straßen herrscht. Auf einer Fahrt durch die Hauptstadt der Dominikanischen Republik sieht man immer mehr von ihnen. 

„Es gibt kein Essen in meinem Haus, bitte, hilf mir, es gibt keine Kranken, ich habe zwei Kinder“ steht auf dem Karton eines Bettlers, der an einer Kreuzung an der Av. Churchill um „Pesitos“ bittet. Der Bettler trägt eine Halbmaske und eine Kopfbedeckung, die Sonne scheint unerbittlich. Als der Fotoreporter ihn jedoch fotografieren will, bedeckt er das Gesicht, oder dreht sich um, er möchte nicht identifiziert werden. Nachdem der Nationale Kongress bereits zum zweiten Mal den Notstand im Land verlängert hat, besteht keine Hoffnung auf eine schnelle Verbesserung im Land. 

An anderen Hauptverkehrsstraßen, wie der Av. 27 de Ferrero und der Av. Maximo Gomez trifft man auch wieder auf Bettler, die haitianischen Mütter mit ihren Kindern und Körperbehinderten in Rollstühlen. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind größer denn je. Hilfe? Vizepräsidentin Margarita Cedeño hat zwar am vergangenen Mittwoch gesagt, dass beim Hilfsprogramm „Quedate en Casa“ weitere 70.000 Haushalte aufgenommen wurden, hier sollen Personen, die durch die von der Regierung auferlegten Beschränkungen betroffen sind, Hilfe bekommen. Nicht nur Politiker der Oppositionsparteien üben Kritik an diesem Programm und behaupten, dass mehr als die Hälfte der Bedürftigen keine Hilfen bekommt. 

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Inoffizieller Handel wieder auf den Straßen anzutreffen, neue Angebote

Santo Domingo.- Die fliegenden Händler auf den Straßen des Landes gehören zum Stadtbild im Land. Durch die Coronakrise waren auch sie fast verschwunden, kommen aber nun wieder. Die Situation durch den Coronavirus interessiert sie nicht mehr, sie wollen und müssen wieder arbeiten, Geld verdienen. Dutzende Händler findet man auf den Straßen, sie tragen Masken und erklärten dem Reporter, dass sie arbeiten müssen, man habe von der Regierung keine Hilfe erhalten, ihre Arbeit ist informell und nicht registriert. Es gibt daher keine Anreize, zu Hause zu bleiben. 

Neben dem bisher bekannten Angebot, welches von Wasserflaschen und Telefonkarten über Eis und saisonales Obst und Gemüse geht, bietet man nun ich Halbmasken und Handschuhe an. Ein Blumenhändler gab gegenüber Journalisten bekannt, dass er sein Warenangebot ändern musste. In diesen Zeiten kauft niemand Blumen, statt dessen kaufen die Leute Essen, Medikamente, Handschuhe und Halbmasken. Er beklagt sich darüber, dass ihm ein Polizist eine ganze Kiste mit Masken abgenommen habe, weil er Handel auf der Straße betreibe. 

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