Santo Domingo.- Bereits vor einigen Wochen hatte sich das Umweltministerium dazu entschlossen, die Eintrittspreise zu einigen Naturschutzparks und Naturdenkmälern zu erhöhen. Diese Resolution (6-2017) wurde mit viel Unverständnis aufgenommen. Die Erklärung seitens des Umweltministeriums, dass die Parks einen hohen Aufwand erfordern um diese zu pflegen und zu erhalten, wurde von den Verbänden der Tourenveranstalter widersprochen.
Die Preisanstiege betragen teilweise bis zu 500%, eine Anhebung der Tarife, die von Tourenveranstaltern nicht aufgefangen werden kann, man muss diese neuen Eintrittspreise umlegen auf die Preise für Exkursionen. OPETUR hatte dem Umweltminister mitgeteilt, dass die Erhöhung nicht im Einklang steht mit den angebotenen Serviceleistungen in den Parks. Um es deutlich zu sagen: Die Leistungen für Service und Sicherheit haben sich nicht um 1 % verbessert, in manchen Naturschutzgebieten ist der Service sogar mangelhaft. Selbst der Hinweis, dass man mit diesen erheblichen Preissteigerungen auch den weiteren Tourismuswachstum in Frage stellt (Regierungsziel 10 Mio. Besucher pro Jahr bis 2022), er blieb unerhört bei den Ministerien.
Dass es bei den Eintrittspreisen ebenfalls teils erhebliche Unterschiede gibt für nationale und internationale Touristen, ist noch vertretbar. Das Einkommen der Dominikaner ist ja auch meist deutlich geringer als dass der ausländischen Besucher, mal abgesehen von den Gehältern einiger Funktionäre, welche oft mehr verdienen als ihre Kollegen in Europa oder den USA.
Wenn man diesen sprunghaften Anstieg der Eintrittspreise positiv sehen will, dann nur unter dem Aspekt, dass die Preise „vielleicht“ einige Reservierungen weniger zur Folge haben. Somit würde dann ein geringer Naturschutz erreicht werden, aber vermutlich werden die Tourenanbieter einen Teil der Kosten übernehmen. Das wird den Wettbewerb nochmals erschweren, man hat ja schon genug mit Billiganbietern (mangelnder Service) und Piraten (arbeiten ohne Lizenzen) zu kämpfen. Seriöse Veranstalter haben es noch schwerer.
Ein unangenehmer Beigeschmack entsteht, wenn man sieht, bei welchen Parks die Preise bis zu 500 % angestiegen sind. Es sind gerade die meistbesuchten Ausflugsziele! Hier eine Auswahl, in Klammern die Preise für Nicht-Dominikaner, Preis alt / neu:
Parque Nacional Lago Enriquillo mit Islas Cabritos (200/300), Refugio de Vida Silvestre Laguna Cabral / Rincon (200/300), Refugio de Vida Silvestre Laguna Redonda / Laguna Limon (200/300), Naturschutzpark Los Haitises (200/300), Nationalpark El Morro / Montecristi (200/300), Los Tres Ojos (200/300). Die gut besuchten Naturschutzparks Cotubanama (del Este) kosten nun statt 200 RD$ Eintritt nun 500 RD$. Cayo Arena (Paradiesinsel) wird von 200 auf 500 RD$ angehoben, die Inseln Saona und Catalina muss man nun mit 500 RD$ bezahlen (zuvor 100 RD$!).
Wenn man nun noch bedenkt, dass bei einem Eintritt zum Naturschutzpark der Besucher mit einem Bändchen markiert wird, dies aber bei einigen Naturschutzparks (Jaragua – Bahia de Las Aguilas z.B.) nie vorhanden ist, fragt man sich wirklich: wo wird das Geld verwendet? Zumindest bei der Lagune Oviedo kann man den Umweltschutz vermissen, die Strände dort sind voll mit Müll. Man hält weder die Gebiete sauber, noch hat man Identifizierungsbänder für Besucher und auch das Thema Wechselgeld geht zu Lasten der Besucher. An den Kassenhäuschen der Parks, wo man Eintritt gewährt, ist es oft nicht vorhanden.
Nicht mal mit einem Boykott würde man wohl etwas bewegen, denn leidtragend sind die Tourenveranstalter und das Personal. Ohne Touren kein Einkommen.