Dominikanische Republik: Wie zuverlässig sind Hurrikan – Vorhersagen?

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Die Hurrikansaison gilt offiziell vom 1. Juni bis zum 30. November, in den vergangenen Jahren gab es schon einige Vorläufer im Mai. Die auftretenden Wetterphänomen, ob Tropische Depression, Sturm oder ein Orkan, sie alle werden von der Erde, See und Luft aufmerksam verfolgt, mit hohem technischen Aufwand. 

Diesen großen Aufwand betreibt man nicht umsonst, denn ob Sturm oder Hurrikan, die Folgen dieser Phänomen können verheerende Folgen haben. Ernteverluste, Zerstörung von Haus und Hof, gar der Verlust von Leben, mit all diesen Dingen ist zu rechnen. Gegen solche Schäden will man sich schützen, dazu ist eine Vorhersage und eine entsprechende Warnung unabdinglich. Diese wichtige Aufgabe wird nicht einer Person zugeteilt, es sind diverse Wetterstationen und allen voran das Nationale Hurrikan Zentrum (NHC) in Miami, sie alle richten ihre Augen auf die Entwicklung von Tiefausläufern bis hin zu Orkanen. 

Obwohl so viele Spezialisten und Technik am Start sind, es kommt immer wieder zu Überraschungen. Hurrikan George (1998) ist ein trauriges Beispiel. Es gab schon Internet, man konnte informieren, doch die Dominikaner wurden vom Hurrikan überrascht und schwer getroffen. Tropensturm Dorian hingegen wurde als Bedrohung gemeldet und drehte ab, streifte nicht einmal die Dominikanische Republik. In solchen Fällen kommen immer wieder Stimmen die sagen: warum diese Panikmache? Warum so früh warnen? Man weiss doch, dass die Stürme / Hurrikane oft noch ihre Laufbahn ändern!

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Man spricht schnell von einem Irrtum in der Vorhersage, sinnlos habe der Zivilschutz und das Notfalloperationszentrum (COE) gehandelt, die Menschen nur nervös gemacht. Die Technologie erlaubt eine fast in Echtzeit verlaufende Berichterstattung. Wird ein Tropensturm zum Hurrikan? Steigert sich die Kraft des Orkans? In wenigen Minuten kann man alle Informationen weiterleiten, die Bewohner in den verschiedenen Ländern und Regionen warnen. Alle sechs Stunden gibt das NHC aus Miami einen aktuellen Bericht heraus. Nicht nur der Atlantik steht unter Beobachtung, seit 1964 beobachtet man auch die Sturmentwicklungen auf dem Pazifik. Die Berichte beschreiben die aktuelle Situation, geben Windgeschwindigkeit, Luftdruck, Position und andere Daten exakt an. Zudem gibt es Vorhersagen für die Zeiträume von 12 / 24 / 36 / 48 / 72 / 96 und 120 Stunden. 

Ab dem Moment, wo ein Wetterphänomen auftritt, beginnend also mit einer TD ( Tropische Depression ), beginnt das NHC mit den Beobachtungen, setzt dabei Flugzeuge, Boote, Bojen, Radar und irdische Plattformen ein. Wenn sich ein Hurrikan über dem offenen Atlantik befindet, intensiviert man die Messungen der Windgeschwindigkeiten, Satelliten beobachten die Laufbahn. Coyote Dronen fliegen in Begleitung der „Hurrikan-Jäger“, liefern weitere Messdaten. Bei einem Hurrikan über irdischem Gebiet setzt die NASA Flugzeuge des Typs Hawk ein, ein unbemanntes, großes Flugzeug. Schon während des Fluges werden hier Daten übermittelt. Wenn ein Tropisches Gewitter sich näher als 450 Kilometer an die Küste annähert, wird zusätzlich ein Radar zur Überwachung benutzt. Alle Daten werden nach mathematischen Modellen für Vorhersagen ausgewertet. Dabei werden auch Daten der letzten Jahrzehnte verwertet. All dies dient dazu, die bestmöglichen Vorhersagen zu erzeugen. 

Seit 2014 werden auch Unterwasser – Gleiter eingesetzt, man erfasst dabei Salzgehalt, Wassertemperaturen und Sauerstoffgehalt bis in Tiefen von 1.000 Meter. Damit konnte man die Vorhersagen bis zu 40 % verbessern. Am 15. August hat die NOAA einen dieser Gleiter eingesetzt, um die Wasserdaten im Mona Kanal zu erfassen. Dieser Kanal trennt die Inseln Hispaniola und Puerto Rico. So konnte man genauer die Stärke von Tropensturm Dorian messen, die Entwicklung um Hurrikan genau vorhersagen. Der Ozean liefert sehr wichtig Daten bei den Vorhersagen von Tropenstürmen und Hurrikanen. 

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ONAMET, das Nationale Büro für Meteorologie der Dominikanischen Republik stützt seine Vorhersagen auf die Angaben des NHC (Hurrikan Zentrum in Miami). 

Anmerkung der Redaktion: Immer wieder ist bei Veröffentlichungen in Kommentaren zu lesen, dass es eh anders kommt, man viel zu früh warnen würde und oft glauben diese Personen, ihre persönlichen Einschätzungen sind besser. Es ist auch einfach, wenn man kritisiert und am Ende sagen kann: sagte ich ja, es kommt anders. Wenn es aber schlimmer kommt, oder wie vorhergesagt, dann schweigen diese Leute. Wir wollen uns davon nicht beeinflussen lassen. Die Vorhersagen dienen der INFORMATION, nicht der Panikmache. Wir freuen uns sicher, wenn eine Vorhersage nicht so schlimm verläuft, wie angekündigt. Es soll aber jeder für sich entscheiden, ob er diese Warnungen Ernst nimmt oder nicht. Besser einmal zu viel gewarnt als einmal zu wenig. 

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