Dominikanische Republik: Punta Cana reagiert auf Plastik und Seetang

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Punta Cana, Bavaro.- Die letzten Jahre gab es Probleme mit dem Seetang an vielen Küsten der Dominikanischen Republik. Das tägliche Einsammeln am Strand ist nicht nur mühselig, mit dem Abräumen des Tangs wird auch immer Sand mit weggetragen. Ein weiteres Problem ist die Kontamination der Weltmeere durch Plastik. Was auch immer an Kunststoff ins Meer gespült wird, die Strömung bringt den Müll wieder an die Strände.

 

 

Die Hotels geben ich große Mühe, vor allem in der beliebtesten Urlaubsregion der Karibik, Punta Cana. Einige Anlagen haben schwimmende Seetang – Sperren installiert, andere harken mehrmals am Tag den Tang weg. Jetzt bietet das Unternehmen Algeanova eine neue Lösung. Man hat eine Barkasse gebaut, die große Mengen Seetang aufnehmen kann, gleichzeitig sucht man nach Möglichkeiten biologisch abbaubare Materialien zu entwickeln um Kunststoffe zu ersetzen. Somit kann man Unmengen von Plastikabfall vermeiden.

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Das sonst so kristallklare Wasser an der Ostküste begeistert mit seinen Farbnuancen, in den vergangenen Jahren wurde durch klimatische Gegebenheiten jedoch viel Seetang angespült, ein Problem, was die Hoteliers mit großer Besorgnis gesehen haben. Manolo Despradel und sein französischer Partner René Munier haben ein Boot entwickelt, welches den Seetang auf See einsammeln kann, bevor es am Strand angeschwemmt wird. Die Barkasse kann eine Strecke von 12 Kilometern in der Zone Punta Cana / Bavaro vom Seetang frei halten.

Das Schiff hat einen 12 Zylinder Motor mit dem 7 Wasserpumpen betrieben werden können, die den Seetang aufnehmen. Die Grundidee ist nicht neu, aber diese Konstruktion ist eine Eigenentwicklung des Unternehmens Algeanova, welche vor 4 – 5 Jahren begann, nach einer Lösung zu suchen, wie man den Seetang beseitigen kann. Damit der Seetang nicht an die Hotelstrände geschwemmt wird, muss zuerst eine Schranke installiert werden, erklärte Depradel, Geschäftsführer bei Algeanova.

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Förderband bringt Tang aus dem Meer an Bord

Ein System von Harken kann mit Hilfe von Hydraulikpumpen bis zu 30.000 kg Seetang aufnehmen, der auf Förderbändern an Bord des Schiffes transportiert wird. Depradel konnte seinen Partner Munier für die Idee gewinnen und mit Hilfe weiterer Fachleute wurde die entsprechende Technologie entwickelt. Insgesamt investierte man in das Projekt und den bau der Barkasse 400.000 Euro.

Bis zu 50.000 Pfund Algen kann das Boot in 1,5 Stunden aufnehmen und in Säcke packen. Das Boot muss von 4 Personen betrieben werden, ein Mann steuert die Barkasse und drei weitere Arbeiter regeln die Aufnahme des Seetangs und die Verstauung. Das Schiff erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 5 Knoten, im Moment des Einsammelns der Algen und dem Seetang jedoch fährt man nicht schneller als 2 Knoten.

Algeanova hat bereits eine Schranke von 500 Metern installiert und hofft, dass weitere Hoteliers und Hotelketten die Schranke an der gesamten Küste erweitern damit Touristen ungestört am Strand laufen können und im Wasser baden können. Die Barriere besteht aus einem Röhrensystem welches ein Netz hält, welches ein Meter tief im Wasser ist und ca. 30cm über die Wasseroberfläche herausragt.

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Verpackungsschale aus Seetang

Das Unternehmen hat aber weitere Pläne, will den Seetang nicht nur auffangen, es soll daraus ein verwertbares und abbaubares Material geschaffen werden, welches man in der Region nutzen kann. So kann aus Seetang eine Verpackung hergestellt werden, welche die Thermoverpackungen aus Schaummaterial ersetzen kann. Diese Verpackungen kann  an gleich vor Ort verwenden, denn hier leben viele Dominikaner, welche in den umliegenden Restaurants und Frituras ihre Mahlzeiten immer im aufgeschäumten Plastikbehälter kaufen. Daher plant man den Bau von Keramiköfen, doch bisher hat man hier nur die Idee und Beispiele der Wiederverwertung. In den Öfen könnte man in kurzer Zeit den Tang trocknen, der bis zu 80 % Wasser enthalten kann.

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