Punta Cana ist die beliebteste Urlaubsregion der Karibik, mehr als 2/3 der Besucher, welche die Dominikanische Republik bereisen, verbringen ihre Zeit im Osten des Landes. Vor weniger als 40 Jahren war hier unberührte Natur, kaum bewohnt, unendlich lange und breite Strände und viel Buschwald eine Verlockung für den Tourismussektor, hier sollte ein Touristen – Paradies entstehen. Es entstand eine künstliche Welt für Reisende, perfekt eingestellt auf die Ansprüche der Touristen.
Heute findet man hier nicht nur unzählige Hotels, es gibt rund ein Dutzend Golfplätze, mehrere Plazas, eine komplette Infrastruktur ist in 30 Jahren gewachsen und der Flughafen von Punta Cana, er ist der wichtigste Airport des Landes. Die Urlauber landen in einer Region, die komplett aus der Erde gestampft wurde, es locken Hotels mit bestem Service und Komfort, bis hin zu High End Luxus. Den Rest liefert die Natur: weißer und feinsandiger Strand, Palmen, türkisfarbenes Meer.
Der Klimawandel bringt nun erste Auswirkungen, vor allem für Korallenriffe und Strände, die sicher auch durch den massiven Betrieb an den Stränden leiden. Immer mehr Ausflugsboote fahren den ganzen Tag an der Küste auf und ab, zwischen dem Riff und dem Hotelstrand. Das Riff leidet, Korallen sterben ab und man hat festgestellt, dass sich die Höhe des Korallenriffs um wenige Zentimeter verringert hat. Das ändert die Strömung und den Wellengang.
Video zur Bedeutung der Korallenriffe für Strände: https://www.youtube.com/watch?time_continue=71&v=ZFKA6IpGJV8
Julio Rodriguez ist seit der 90er Jahre am Strand Arena Gorda. Dort baute er seine Holzhütte auf und verkaufte Ausflugspakete an die Touristen. 2006 war die Wasserlinie noch 25 Meter von seinem Stand entfernt, es gab unweit eine Reihe weiterer Kioske, hier wurden Souvenirs und andere Artikel angeboten. Heute sind Rodriguez und 63 weitere Lokale bedroht, immer wieder schlagen die Wellen gegen die Hütten, das Wasser war sogar schon bis zu 20 Meter hinter den Hütten gewesen.
Mercadillo Guineo Maduro, August und Dezember 2017, die Hütten wurden weiter landeinwärts neu aufgestellt
Für Julio sind es aber nicht nur Klimawandel und Schäden am Korallenriff, er sieht auch eine Belastung der Strände durch die Besucher. Seit 2001 wurden 21.000 weitere Hotelzimmer erstellt, allein in diesem Jahr kommen weitere rund 8.400 Hotelzimmer hinzu. Die Regierung sieht in erster Linie die Devisen, den Wirtschaftswachstum. Schon lange ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle des Landes, Hotels, Bars und Restaurants stellen 7,9 % des BIP dar.
Die Region Punta Cana bestand damals aus einem Ökosystem, welches Feuchtgebiete, Mangroven und Dünen umfasste. Viele Feuchtgebiete wurden trockengelegt, aufgefüllt, damit gebaut werden konnte. Obwohl ein Gesetz und Dekrete die Bebauung der Küstenlinie bis zu 60 Meter verbieten, gibt es zahlreiche Ausnahmegenehmigungen, seit 2009 hat das Umweltministerium keinerlei Sanktionen ausgesprochen gegen Bebauungen innerhalb der 60 Meter Zone.
Neben der Erosionen am Strand gibt es ein weiteres Problem, das Grundwasser wird immer mehr versalzen, das Meerwasser dringt über das Grundwasser tiefer in die Küstengebiete ein. Punta Cana, das umfasst Gemeinden und Strände von Uvero Alto, Bavaro, Cortecito, Cabeza de Toro, Arena Gorda und Punta Cana. In Uvero Alto werden 2 Hoteltürme entstehen, über 70 Meter hoch, auf wenig Raum werden hier viele Touristen wohnen, die Belastung ist somit höher als je zuvor. In den 70er Jahren, als hier ganz langsam der Tourismus begann, gab es fast nur Strände und Buschland.
Die breiten Strände, das hervorragende Karibik Klima, die vielen Sonnentage pro Jahr, lockten Touristen, entsprechend auch immer mehr Investoren, vornehmlich aus Spanien. 75 % er Hotels in der DR sind in den Händen spanischer Familien und Unternehmen. Es wurde immer weiter gebaut, mehr und mehr Dünen verschwanden, Grundstücke anzuheben und Straßen zu bauen erforderte Eingriffe in die Natur. Neben dem Verschwinden von Feuchtgebieten verzeichnet man auch einen deutlichen Rückgang bei den Mangroven. Diese bildeten eine Schutzmauer, hilfreich bei starken Winden und Orkanen, hohem Wellengang. Der Rückgang von Mangroven geht einher mit Erosionen und somit werden die Strandabschnitte immer schmaler.
2017 gab es in Punta Cana über 85 touristische Hotels, sie hatten mehr als 39.500 Hotelzimmer, das sind 51% aller Hotelzimmer im gesamten Land. Diese Daten stammen von Asonahores, dem Verband der Hotels und Tourismusunternehmen. Die durchschnittliche Hotelbelegung im gesamten Jahr 2017 lag bei 82,8 %.
Im vergangenen Jahr gab es gleich zwei schwere Aufschläge durch die Orkane Irma und Maria. Die Hurrikansaison umfasst 6 Monate des Jahres (1.Juni bis 30. November), Hurrikan Irma hatte Kat. 4 und zog nur 95 Kilometer vor der Küste im Osten entlang. Die Windgeschwindigkeit des Orkans lag bei über 280 km/h. 2016 hatten Forscher der Freien Universität Santo Domingo (UASD) eine Bestandsaufnahme gemacht, nach Irma stellte man Erosionen an insgesamt 39 Messpunkten Erosionen fest, darunter in Macao, Uvero Alto, Arena Gorda, El Cortecito, Bavaro, Cabeza de Toro, Cobo Engaño, Punta Cana und Juanillo.
Stranderosionen im Bereich Bavaro
Niemand hatte nach den neuen Messungen erwartet, dass ein weiterer starker Hurrikan kommt. Nur 21 Tage später kam der Orkan Maria, ein Kat. 3 Hurrikan, max. Geschwindigkeiten bis zu 280 km/h. War der Wind auch etwas weniger stark, so kam Hurrikan Maria der Küste näher, bis auf 75 Kilometer. Im weiteren Verlauf wurden bei Orkane zur Kat. 5 hochgestuft, waren die stärksten Hurrikane in der Geschichte des Atlantiks.
Seit drei Jahren macht man Feldstudien und Laborversuche um die Auswirkungen des Klimawandels festzustellen. Die beiden Hurrikane haben in den vorgenannten Stränden für eine Abnahme von 2,08 Meter gesorgt. 68 Zentimeter Strand „fraß“ Irma, 1,4 Meter nahm Maria weg. Dies sind die Werte verschiedener Messpunkte.
deutlicher Schwund
Stärkerer Wellengang bei Hurrikanen wäscht den Strand weg, an einigen Stellen mehr, an anderen Bereichen weniger. Anhand von Luftaufnahmen kann man Veränderungen sehr gut erkennen.
Von insgesamt 64,8 linearen Strandkilometern sind 51,6% durch Infrastrukturen bebaut, die höchste Dichte erreicht man bei El Cortecito (96,7 %) und Punta Cana (92,4%). Diese beiden Strände und der Strand von Uvero Alto hat ebenfalls die meisten Bebauungen, die innerhalb der 60 Meter Zone sind, die eigentlich nicht bebaut sein sollte.
Natürlich ist nicht nur die Dominikanische Republik betroffen. Klimatologe Rafael Mendez Tejeda von der UPR (Universität Puerto Rico) meldet, dass bei der Insel Magueyes in der Zeit von 2000 – 2010 der Wasserstand pro Jahr um 7 – 8 Millimeter anstieg, seit 2011 sind es pro Jahr 10 – 12 Millimeter pro Jahr. Dieser Umstand wird vor allem dem Anstieg voN Kaltfronten zugeschrieben die immer mehr in der Karibik Region auftreten. Ähnliche Werte registriert man ähnliche Zustände, einen Anstieg des Wasserstandes von rund 10 Millimetern pro Jahr. Aus diesem Grund verlangen immer mehr Wissenschaftler und Umweltschützer, dass die Zone entlang der Küste nicht nur auf 60 Meter unbebaubar sein sollte, sondern auf 100 Meter erweitert werden sollte.
Beim Weltklimagipfel hatte man einen Anstieg des Meeresspiegels von 0,19 Metern angegeben, gemessen in 195 Ländern, bezogen auf den Zeitraum von 1901 – 2010.
Zurück nach Punta Cana. Sehr aktive Erosionen sieht man in El Cortecito, Arena Gorda, Cabeza de Toro und in Uvero Alto. Vor allem durch die Bebauung im 60 Meter – Bereich sieht man eine fortschreitende Erosion. Auf der Strecke von Uvero Alto bis Juanillo sieht man deutliche Strandveränderungen und Strandrückgänge, bezogen auf den Zeitraum von 1947 – 2012. Die Analysen wurden auf den Zeitraum ausgeweitet, der vor der Bebauung lag, also vor 1980. Ab dem Jahr 2000 nimmt der Strandabbau zu, wobei man an einigen Stellen bereits feststellen musste, dass hier der einst vorhandene Strand völlig verschwunden ist. Ein weiterer Grund sind Dränagen und Abflüsse in bebauten Zonen und Zugangsstraßen, diese sorgen für einen deutliches Abtragen des Strandes, ebenso haben die Bebauungen, Gebäude wie Straßen, die Vegetation unterbrochen und zeigen negative Auswirkungen.
Lagune Bavaro, vor und nach den Hurrikanen Irma und Maria
Die extreme touristische Entwicklung seit der 90er Jahre ist zwar für die Wirtschaft des Landes von großer Bedeutung, aber man hat das touristische Potential und die Ausweitungen durchgeführt ohne jede Beachtung der Nachhaltigkeit. Erste Umweltgesetze wurden erst ab dem Jahr 2000 eingeführt, seither werden einige Naturressourcen unter Schutz gestellt. So will man die Pflanzen- und Tierwelt erhalten, obwohl bereits vor allem Krebstiere und Fische stark im Bestand zurück gegangen sind, ebenfalls als Folge der beschädigten Riffe, der Erosionen und des zunehmenden Wellenganges.
Die Regierung ist über die Umweltproblematik informiert, 2010 – 2012 hat man erste Studien und Bestandsaufnahmen erstellt, 2013 gab es eine Liste von 133 Stränden , Küstenbereichen und Dünen, welche Probleme aufzeigen und entsprechende Maßnahmen sind erforderlich, um diese zu schützen. Die Vernichtung von Dünen und der Küstenvegetation wirkt sich wesentlich auf die Stranderosionen aus.
Alle in Gefahr stehenden Strandabschnitte haben Bebauungen: Sonnenschirme, Strandbetten und Hängematten, Sportflächen für Volleyball und andere Sportarten. Flächen wurden wahllos gewählt und die Auswirkungen registriert man jetzt. Wie dramatisch die Mängel sind, die durch fehlende Gesetzgebung und Bestimmungen entstehen, zeigt eine Studie des Weltwirtschaftsforums in seinem Bericht zur Reise – Wettbewerbsfähigkeit. Im Punkt „Anwendung von Umweltregelungen“ belegt die DR in einer Liste mit 136 Ländern Platz 109.
Das progressive Eindringen des Meeres, wie es Julio Rodriguez an seinem Stand bei Arena Gordo beobachtet hat, betrifft auch den Strandbereich des Resorts Ocean Blue & Sand. Man sollte es „Ocean Blue NO Sand“ nennen. Zuerst hat man mit Sandsäcken den Strand gesichert, nun wurden sogenannte „Geotubes“ installiert, um den Strand zu sichern und zurück zu gewinnen (s. Foto). Diese Röhren, mit Sand gefüllt, sehen aus wie gestrandete Wale, sie sollen den Wellengang brechen und die Kraft der Wellen so zu verringern. Diese Installation ist jedoch umstritten.
Beach bei Ocean Blue & Sands mit den neuen Strandsicherungen
Klimaveränderung, Ansteigen des Meeresspiegels, mehr Niederschläge und heftige Orkane im vergangenen Jahr, dazu die Bebauung und Drainagen wirken sich negativ aus. Wie enorm die Schäden, verursacht von Hurrikan Irma und Hurrikan Maria sind, zeigt diese Zahl: 175.000 Millionen USD, zusammengefasst für die Inseln Puerto Rico, Britische und US Jungferninseln, Antigua, Barbuda, St. Martin und Dominica. Mehr als 275.000 Menschen verloren ihre wirtschaftlichen Grundlagen und ihre soziale Sicherheit.
Die Dominikanische Republik hatte Glück dass man nicht getroffen wurde, da beide Monster – Hurrikane in entsprechendem Abstand vorbeizogen. Als Irma vorbeizog, lag die Hotelbelegung bei 75 %; mehr als 5.000 Touristen hatte man vorsichtshalber evakuiert, als Hurrikan Maria kam. Größere Hotelstrukturen wurden nicht beschädigt, einige Bars und Restaurants wurden beschädigt.
Wegen der beiden Hurrikane waren 13,3 % der Flüge gestrichen worden. Dies hatte Auswirkungen auf das Tourismuswachstum, dennoch konnte man auch 2017 wieder mehr Touristen verzeichnen als noch im Vorjahr 2016. Zuvor hatte es einen Aufschlag durch Hurrikan Jeanne im Jahr 2004 gegeben, ein Hurrikan der Kat. 1, im weiteren Verlauf entlang der Nordküste schwächte der Hurrikan zu einem Tropensturm ab. 2017 hat die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) bezifferte den Schaden durch die beiden Hurrikane (Irma / Maria) auf 38,2 Millionen USD, inbegriffen Schäden an der Infrastruktur, Ausstattungen und touristische Anlagen. 18 von 62 Hotels an der Ostküste waren vorübergehend geschlossen worden, einige hatten mehr als 500 Zimmer. Dank der Sicherheitsmaßnahmen kam es nicht zu Unfällen mit Touristen.
Ernesto Velos, Präsident der Hotelvereinigung Osten (Asoleste), gesteht einige Missbräuche und Zweckentfremdungen ein, andererseits haben einige Hotelketten, wie Barceló und die Melia Hotels Paradisus Punta Cana / Paradisus Palma Real und Melia Caribe Tropical positive Beispiele geliefert, wie man die natürliche Umgebung in eine tropische Gartenanlage integrieren kann: So blieben kleine Seen und Mangroven erhalten. Außerdem versichert Velos, dass die großen Hotelketten bei ihrem Umfang über eine Wasserversorgung und ein eigenes Klärwerk verfügen müssen.
Wer innerhalb der 60 Meter Zone baut oder Einrichtungen erstellen will, muss eine Genehmigung in Form eines Dekrets von der Exekutivgewalt bekommen, der Berechtigte muss eine rationale Nutzung nachweisen. Darunter fallen touristische Infrastrukturen, diese müssen die Umwelt und Naturressourcen schützen. Beispiele: Ex-Präsident Hipolito Mejia hat im Jahr 2002 per Dekret 455-02 der Cap Cana S.A. (gehört zum Trump Imperium) den Bau einer Hafenanlage genehmigt, der Hafen kann Jachten und kleine Kreuzfahrtschiffe sowie andere Wasserfahrzeuge aufnehmen. Ex-Präsident Dr. Leonel Fernandez genehmigte mit den Dekreten 644-07 und 396-12 den Bau eines Bachclubs der um Projekt Punta Perla Caribbean Golf Marina & Spa gehört, oder das Projekt Costa Atlantica Beach Apartments.
August 2017, Playa Juanillo, ein häßliches Band mit Braunalgen / Seetang
Seit dem 15.12.1986 hat die dominikanische Regierung mit großem Nachdruck die touristische Entwicklung im Osten voran getrieben, vorerst begrenzt auf die Zone von Punta Cana bis Macao. Mit dem Dekret 7-2012 vom 26. April 2012 hat Mejia damals festgelegt, dass jedes Projekt, einschließlich touristischer Komplexe, Küstenökosysteme und Mangroven schützen muss. Feuchtgebiete müssen in das Projekt eingeschlossen werden, dürfen nicht mehr trockengelegt werden. Trotz aller Vorschriften, unter der Verantwortlichkeit des Tourismusministeriums, haben viele Einrichtungen keine Genehmigungen.
Offensichtlich kommt es zu unterschiedlichen Auslegungen bei dem Tourismusministerium und dem Umweltministerium. Das Ministerium für Öffentliche Werke meldet, dass nur 60 % in der Liste der Hotels auch eine Umweltgenehmigung haben. Die restlichen Hotels erscheinen nicht in der Datenbank, oder erscheinen mit anderen Projektnamen mit ähnlichen Erlaubnissen.
Umwelt oder Tourismus?
Was zählt? Diese Frage beantwortet das Tourismusministerium, welches am 12. Oktober 2017 den Sektoren -Bebauungsplan für Punta Cana – Bavaro – Macao mittels eines Dekretes änderte und sich über das Abkommen aus dem Jahr 2012 (gültig bis zum Jahr 2022) hinwegsetzte und änderte. Das Abkommen galt zwischen der Vereinigung der Hotels und Tourismusunternehmen mit dem Tourismusministerium, Im Dezember gab man erst diesen Entschluss bekannt, der bereits Monate zuvor gefasst wurde.
bisherige Bauweise, horizontal
Er weicht von den bisherigen Vorschriften deutlich ab, angeblich geht es um den Schutz von Mangroven und Küstenbereichen, die eine weitere horizontale Bebauung nicht in dem Maß erlaubt, wie es die touristische Entwicklung erfordert. Darum genehmigt man nun Bauten mit Höhen bis zu 22 Etagen, statt der zuvor genehmigten max. 5 Etagen. Am Strand von Macao sind bereits 2 Hoteltürme mit je 22 Etagen genehmigt worden. Die Hotelvereinigung sah sich übergangen, erklärte, dass die Neuregelung die alten Investoren schädigt, die Hotelunternehmen, die bisher sehr bemüht waren um die Umwelt zu beachten und mit niedriger Bauhöhe auch eine geringe Touristendichte / Quadratmeter garantiert.
In Cap Cana wurden im Dezember 17 Wohntürme genehmigt, davon sind 15 Hotels mit einer Höhe von 22 Etagen, jeder Turm hat zwischen 650 – 750 Suiten und Appartements, diese gehören ebenfalls zur zuvor genannten Cap Cana S.A. Jeder Hotel – Tower hat sein eigenes Spielkasino. Hinzu kommen zwei weitere Immobilienkomplexe.
Eric Trump, der nun verantwortlich ist bei der Cap Cana S.A. (nachdem US Präsident Donald Trump seine Funktion niederlegte um Interessenkonflikte mit seinem Amt als Präsident der USA zu vermeiden) erklärte, dass es für Anleger nur lukrativ ist, wenn man in die Höhe baut. Zumal sei Luxus und Meerblick immer mehr von Touristen gefordert.
Playa Macao, hier stehen bald zwei Hochhäuser mit 22 Etagen
Francisco Dominguez Brito, Umweltminister, bestätigte, dass die entsprechenden Genehmigungen für die Hochhäuser bearbeitet werden und um den Impact zu verringern, diese Genehmigungen erteilt werden, wenn die Gebäude mehr als 1.000 Meter von der Küstenlinie entfernt sind. Damit stehen diese Komplexe nicht in der ersten Strandlinie, wo üblicherweise Hotels gebaut werden.
Die Hotelvereinigung hatte am 20. Dezember 2017 formal Einspruch erhoben gegen die Hochhäuser und ersucht den Schutz der Anleger, welche sich an bisherige Bebauungsauflagen gehalten haben. Im Januar sollte es eine Vereinigung mit dem Tourismusminister geben, diese wurde abgesagt. Am 22. März gab es dann eine Vereinigung, aber keine Einigung.
Kann man die Umweltsituation verbessern?
Eine Biologin besteht darauf, dass man den Stränden Raum geben muss um sie in ihrer Dynamik zu schützen. Die Regierung plant eine andere Lösung, will Strände wieder auffüllen lassen. Hierzu bedarf es einer Investition von rund 64,6 Millionen USD, Im September 2016 hat das Tourismusministerium eine Internationale Ausschreibung für dieses Vorhaben gestartet. Diese Ausschreibung gewann das Konsortium Acciona IDC, Regeneracion de Playas. Das Konsortium setzt sich zusammen aus zwei Unternehmen. Aus Spanien: Acciona Infraestructuras und aus der Dominikanischen Republik: Inversiones y Construcciones del Caribe.
Der Plan der Regierung besteht darin, an insgesamt 9 Stränden des Landes wieder Sand aufzufüllen, darunter die Strände Arena Gorda, El Cortecito, Macao und Cabeza de Toro. Der Sand, mit dem die Strände wieder aufgefüllt werden, soll von nahegelegenen Sandbänken kommen und der Sand soll der sein, der zuvor vom Ufer abgetragen wurde.
Korallenriffe helfen gegen Stranderosionen, verringern den Wellengang, schützen gegen Auswirkungen von Stürmen und Orkanen. Eine Studie in 5 verschiedenen Strandzonen der Dominikanischen Republik wurden die Zustände der Korallenriffe registriert. Hierbei stellte man fest, dass die Strände von Punta Cana mit nur 2,8 % an lebenden Korallen die geringste Abdeckung haben, allerdings die größte Anreicherung von Makroalgen. Das ist vor allem das Resultat der Klimaerwärmung, der starken Überfischung und der Änderung der Habitate. Das Studium wurde 2015 von REEF CHECK DOMINICAN REPUBLIC und Robert Streneck von der Universität Maine veröffentlicht.
Die Überfischung betrifft vor allem den Pez Loro, der mittlerweile durch ein mehrjähriges Fangverbot geschützt wird, allerdings wird es kaum von Fischern beachtet. Der Pez Loro ist der einzige Schützer von Korallen, er frisst die Algen ab, welche sich auf die Korallen setzen und diese ersticken lassen, außerdem ist der Fisch ein wichtiger Sandproduzent. Siehe hierzu: http://www.domreptotal.com/dominikanische-republik-weisser-traumstrand-nur-exkremente/
Reef Check und die Stiftung Puntacana sind sehr bemüht, die Korallenriffe wieder aufzubauen. Es gibt mehrere „Pflanzschulen“ in denen Korallen gezüchtet werden, anschließend werden diese in bestehende Riffs versetzt. Über 6 Kilometer an Korallenriffs wurden so aufgebaut, vom Norden des Landes bis hin zu Cap Cana, in bestehende Riffe eingearbeitet.
Eine weitere Maßnahme gegen den Seetang sind schwimmende Barrieren. Hier haben Hotelketten im Osten bereits mehr als 100.000 USD ausgegeben, pro Kilometer Netz, welches den Seetang und Braunalgen vom Strand abhalten soll. Die Braunalgen treten zeitlich begrenzt auf und machen die Strände unansehnlich. Zudem mag kaum ein Badegast ins Wasser gehen, wenn dieses voller Tang und Algen ist.
Strandreinigung
Hinzu kommt, dass die Algen einen unangenehmen Geruch verbreiten. Viele Hotels arbeiten mit Löffelbaggern um den Seetang und die Braunalgen vom Strand einzusammeln. Dabei wird natürlich auch eine nicht umbeachtliche Menge Sand abgetragen.
Das Unternehmen AlgeaNova hat ein experimentelles Projekt mit einer Barkasse begonnen, welche Seetang und Plastik aus dem Meer einsammelt. Geplant ist, das eingesammelte Produkt (biologisch abbaubare Materie) weiter zu verarbeiten, zum Beispiel zu kompostierbaren Tellern und Behältern. Infos hierzu: http://www.domreptotal.com/dominikanische-republik-punta-cana-reagiert-auf-plastik-und-seetang/
Die Vermehrung des Seetang an Stränden schreibt man den geringeren Winden zu, so dass sich der Seetang in andere Richtungen bewegt, die Vermehrung der Algen ist durch die Vermehrung der Temperaturen zu erklären. Wie unterschiedlich Hurrikane sich auswirken, konnte man 2017 beobachten. Hurrikan Irma brachte Tonnen von Seetang an die Ostküste, Hurrikan Maria zog ihn wieder ins Meer.
Die Regierung hat das Ziel, den Tourismus deutlich zu fördern, bis zum Jahr 2022 will man pro Jahr mindestens 10 Millionen Besucher im Land begrüßen. 2017 kamen 6.187.542 Reisende über den Luftweg ins Land, hier wurden nur nicht in der DomRep wohnhafte Reisende gezählt, 87 % waren Ausländer, 13 % nicht in der Heimat lebende Dominikaner. Zahl man die Tagestouristen aus dem Kreuzfahrt – Sektor hinzu, kommt man mittlerweile auf mehr als 7 Millionen Besucher.
Titelfoto: Mercadillo Guineo Mauro, Punta Cana. Vergleich 2009 / 2017