Dominikanische Republik: Millionenbetrug mit Kryptomünzen

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Santo Domingo.- Die dominikanische Staatsanwaltschaft hat gegen sieben Personen Anklage wegen Betruges mit Kryptowährung erhoben. Insgesamt gibt es bisher 111 Opfer, betrogen wurden sie um eine Summe von mehr als einer halben Million US Dollar. 

Damit hat die Dominikanische Republik einen Präzedenzfall, es ist die erste formale Beschuldigung in Lateinamerika wegen eines Vergehens mit Kryptomünzen. Die Betrüger kommen aus Brasilien, Kolumbien und der Dominikanischen Republik. Der Brasilianer Andre Luis Feitosa Santos wird als Kopf der Bande bezeichnet, hinzu kommen der Kolumbianer Gabriel Eduardo Gomez Otero und die Dominikaner Guarien Jesús Ariza Lluberes, Guarien Buenaventura Ariza García, Ronny Rafael Martínez Taveras, Aaron David Taveras Vélez und Bramna Elizabeth Leger Burgos. 

In der Anklage berichtet die Staatsanwaltschaft von 111 Personen, die wurden um mehr als 560.000 USD betrogen. Seit 2014 benutzte die verbrecherische Organisation irreführende Werbung um ihre Opfer zum Kauf von Kryptowährung zu animieren, mit Deckfirmen wurde das Geld gewaschen. Die Bande hatte das Unternehmen „My Trade Coin“ gegründet und versprach den Anlegern eine Verdopplung ihrer Anlagen. Virtuell wurde auch ein erdachter Reichtum geschaffen. Die bereits gefundenen Anleger wurden dazu animiert, weitere Investoren zu suchen und mit neuen Versprechungen verhinderte man, dass die ersten Anleger ihre Gewinne einforderten, statt dessen reinvestierten. Mit einer Einlage von bereits 1.000 USD konnte man in das Scheingeschäft einsteigen. 

Den Anlegern versprach man eine eigene Kreditkarte, mit der sie ihre Gewinne abbuchen konnten, doch diese gab es ja nicht. Statt dessen gab es Gutscheine, auch diese ließen sich nicht einlösen und über die Webseite des Unternehmens konnten ebenfalls keine Gelder abgehoben werden. Die Anleger reichten erste Klagen ein, spürten den Betrug.  Die Organisation änderte zuerst die Namen der Firmen, bevor sie endgültig verschwand. 

Bei den ersten Nachforschungen stieß man auf Firmen wie IfreeX, Wishclub, i7Group, Royals Club Live, Alive Club, Tradingwaves Fusion, Bit Trader Banking, allesamt waren Pyramidengeschäfte. Zugang hatte man zu diesen über die Portale My Trade Coin und Money Free. 

Das Öffentliche Ministerium beschuldigt die Gruppe wegen Verstoß gegen das Monetäre und Finanzgesetz, Geldwäsche, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Verwirklichung von Finanztätigkeiten ohne dazu benötigte Genehmigungen. 

Im sozialen Netzwerk Facebook wurde bereits 2017 die Seite „My Trade Coin Estafa“ geschaffen, hier warnte man vor den betrügerischen Tätigkeiten der Bande. Man ist sich sicher, dass es tausende von Opfern aus Kolumbien, Ecuador, Mexiko, Brasilien, Peru und der Dominikanischen Republik gibt. Bisher ist die Staatsanwaltschaft sich noch nicht im Klaren über die gesamte Tragweite des Betruges und die Wohnsitze aller Opfer. 

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