Santo Domingo.- Das Regierungsziel lautet: 10 Millionen Besucher bis zum Jahr 2022. Um dieses Ziel umzusetzen ist fast jedes Mittel recht, zumindest hat man den Eindruck. In Pedernales wurde die Wirtschaft eingestellt, schon bevor der Tourismus kommt. Man schloss die Bauxitmine, die Zementfabrik. Staub und Lärm könnten den Tourismus stören. Ob der Tourismus die Existenz hunderter Meeresschildkröten stört, welche Jahr für Jahr in Cabo Rojo und der Bahia de Las Aguilas ihre Eier ablegen, das hinterfragt man nicht.
Ob in Cabarete ein Hotelunternehmen weniger als 15 Meter an der Wasserlinie baut, das stört dann auch Niemanden, oder dass man 2 Etagen höher baut als es offiziell genehmigt ist, auch das ist kein Anlass zur Beunruhigung. Zum Wohle des Tourismus… .
Im aktuellen Fall erinnern die Bürger von Maimon an ein kleines Dorf in Gallien. Auch da gab es Widerstand. Zum Thema: Ein von Regierungspräsident Danilo Medina befürwortetes Projekt sieht am Strand bei Maimon vor, hier einen Anleger für Kreuzfahrtschiffe zu bauen, zusätzlich sollen ein Parkplatz und 20 Geschäftsmodule entstehen. Dieses Projekt ist eine Privatisierung des Playa Teco, das Unternehmen Ranick, eingebunden an die Carnival Corp., dem Unternehmen, welches bei Puerto Plata das Terminal Amber Cove errichtet hat. Hier entstand ein Privatbereich, Zugang haben nur Kreuzfahrttouristen. Jeder andere Bewohner und Tourist darf diese Anlage und ihre Einrichtungen nicht nutzen.
Wie es heißt, will Ranick hier 27 Millionen USD investieren, einen Anleger im Stil von Amber Cove errichten. Eine Plaza mit 20 Geschäften, Parkplatz und Schiffsanleger sollen entstehen. Natürlich zum Wohle der Bevölkerung, die nun Arbeit bekommt und sozialen Wohlstand erlangen könne.
Das Projekt sorgt, seit seiner Bekanntgabe in der Zeitschrift „HOY“ zu kontroversen Diskussionen. Die einen finden die Privatisierung gut, andererseits gibt es viele Gemeindemitglieder, welche den Strand für die Öffentlichkeit behalten wollen. Entsprechend wurde nun dem Regierungspräsidenten, der vor Ort zu Besuch war, ein Dokument überreicht mit dem man die Ablehnung des Projektes einfordert.