Dominikanische Republik: Leonel Fernandez spaltet die PLD und verlässt die Partei

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Santo Domingo.- Die letzten zwei Wochen drehen sich die Nachrichten fast nur um politische Themen. Vermeintlicher Wahlbetrug, mögliche neue Koalition, Parteiaustritt, viele Spekulationen, viele Meinungen. Seit gestern Abend ist es nun amtlich: Ex-Präsident Dr. Leonel Fernandez verlässt die von Juan Bosch gegründete Partei, viele seiner Parteigenossen folgen ihm. 

Am Sonntag Abend gab Fernandez offiziell seinen Austritt aus der PLD bekannt, die Partei, deren Regierungspräsident er in drei Legislaturperioden war (1996 – 2000, 2004 – 2008 und 2008 – 2012). Seine Rede wurde im Internet, Radio und TV ausgestrahlt, hierbei erklärte das ehemalige Staatsoberhaupt, dass die Partei im Sinne ihres Gründers Juan Bosch schon lange nicht mehr existiere. Formell und unwiderruflich erklärte er seinen Rücktritt aus der Partei, wo er 46 seiner erfolgreichsten Jahre Mitglied war.

Weiter bestätigte der Ex-Präsident, dass er ein neues politisches Projekt geschaffen habe, „Die Kraft des Volkes“. Fernandez spricht von einer nationalen Einheit welche das Sehnen der Mehrheiten demokratisch verfolgen wird. Das Projekt werde sich an alle Spielregeln halten, alle Sektoren der Gesellschaft sind dynamisch beteiligt, die Handlungen werden transparent sein. Das ehemalige Staatsoberhaupt spricht von einer starken Opposition. Die Kraft der Opposition werde wenig Zeit brauchen um die nationale politische Bühne neu zu gestalten. 

In seiner Rede erklärte Fernandez weiter, dass der amtierende Präsident Danilo Medina nicht seine Grenzen kenne. Er (Fernandez) werde die dominikanische Verfassung respektieren, die Demokratie bewahren und die Kriterien der Gesetzmäßigkeit aufrecht erhalten. Weiter bezeichnet LF die von Medina angeführte Regierung als ein grollendes und rachsüchtiges Wesen welches Stimmen verschweigt und sich diesen widersetzt ohne zu erröten. Des Weiteren erklärte er, dass das Gleichgewicht der PLD gesperrt wurde und sich neue Gruppen bilden werden. 

Bei seiner Rede blickte Fernandez zurück auf das Jahr 2012, wo er mit 74 % der Stimmen seiner Parteigenossen die Kandidatur gewann und die Partei erneut an die Macht führte. Seither gibt es ein intensives und gnadenloses Feld der moralischen Zerstörung, man versuche, ihn von der nationalen politischen Bühne zu drängen. In seiner Zeit gab es Fortschritt und Wohlstand für das dominikanische Volk, dies wolle man nun zerstören. Erneut versicherte „El Leon“ dass er die Vorwahlen der PLD vom 6. Oktober gewonnen habe und diese Wahl ein Fleck in der Geschichte der PLD hinterlassen werde. Die erste, elektronisch automatisierte Wahl des 21. Jahrhunderts in der Dominikanischen Republik habe ein Makel.

Die Rede von Fernandez: https://www.youtube.com/watch?v=WBRiJ6H31fU

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