Dominikanische Republik: Lagebeschreibung zum Streik im Cibao

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Santo Domingo.- Am Sonntag verkündete Polizeidirektor Ney Aldrin Bautista, dass angesichts des Generalstreiks am Montag, angekündigt für die gesamte Cibao – Region, die Polizei für die öffentliche Ordnung garantiere. Einschränkungen machte der Polizeioffizier angesichts Bürgern und Kaufleuten, die sich zu Aktivitäten und Öffnungen ihrer Lokale während des Streiks entschließen, hier könne die Polizei keine Sicherheitsgarantien geben. 

Tatsächlich haben die Demonstranten bereits Sonntag Nacht in Santiago mit ihren Protesten begonnen (Titelfoto). Brennende Reifen, Äste und Baumstämme hatte man auf die Straßen geworfen um den Verkehr zu behindern. Im Sektor Los Tocones ging die Polizei mit Schusswaffen gegen Demonstranten vor, dabei wurde ein Haitianer tödlich von einer Polizeikugel getroffen. Unklar ist, ob der Tote auch zu den Demonstranten gehörte oder von einer „verirrten“ Kugel zufällig getroffen wurde. Zeugen behaupten, der Haitianer habe versucht einen Reifen in Brand zu setzen und sei erschossen worden. 

Bildschirmfoto 2018-10-29 um 12.20.48 PMSFdM, heute um 8.30 Uhr

 

 

Der regionale Streik gilt für das gesamte Cibao und verschiedene Gruppen haben diesen für 24 Stunden ausgerufen. Die Polizei und das Militär sind in höchster Alarmbereitschaft haben am Montag Morgen in 14 Provinzen Hauptverkehrsstraßen, Brücken und wichtige Kreuzungen besetzt um den Verkehrsfluss zu garantieren. 

In Santiago, San Francisco de Macoris und anderen Städten des Cibao blieben viele Geschäfte geschlossen, vielerorts gibt es keinen Personentransport, Guaguas und Taxilinien haben den Service eingestellt. In Santiago dominiert die Präsenz von Polizei und Militär das Stadtbild, in SFdM sind die Straßen fast leergefegt weil der Personentransport eingestellt ist. Streikbrecher gibt es nicht, nachdem bereits gestern Abend auf einen Taxifahrer geschossen wurde der seinen Service anbieten wollte. In dieser Provinzhauptstadt sind rund 95 % aller Lokale und Geschäfte geschlossen. Hier sind sämtliche Zufahrtsstraßen ebenfalls von Polizei und Soldaten bewacht. 

Bildschirmfoto 2018-10-29 um 12.25.17 PMPlünderungen in Santiago

 

 

Der Schulbetrieb ist nahezu im gesamten Cibao ausgesetzt worden um das Leben von Schülern und Studenten nicht zu gefährden. Am Vormittag berichtet die Presse über weitere Ausschreitungen in Santiago. Kaufleute, die ihre Geschäfte nicht geschlossen hatten, wurden von Demonstranten überfallen und geplündert. Kühlschränke, Herde, Pharmaerzeugnisse, Kleidung und viele andere Dinge mehr wurden von den Demonstranten aus den Geschäften getragen. Diese Geschehnisse blieben nicht ohne Folge, die Polizei konnte 5 der Plünderer festnehmen. Mittlerweile sind alle Geschäfte dieser Region geschlossen. Trotzdem gibt es von Demonstranten auch Angriffe auf geschlossene Bancas, Ladenlokale und andere Einrichtungen. 

Video: https://www.youtube.com/watch?v=a1yWQcQSQzo

Video: https://www.facebook.com/listindiario/videos/306247036864900/?hc_ref=ARSkUXKWzGBpqs_gDW3-aSIvoXsR8npqKa2xKOtgvo2A2iSQhfKLOr0N-u__VcOjU_4&__xts__[0]=68.ARBZ2E-mbff01CxISz_F6HMNGv9EDY4GIWZrR1QYjjlqTzqqNLgzVkT7Wl19Kj2fNTHv2kT0jEb28t9r7y9gDTIDS6Ep7qRrk9HYzyfeXFP4i5VVu7GSlcUhfP9ENbjiiRzwioI1XQZyT3-xFx-YbplC2JDaLg3IquWcJ9RYg5r8fwe0ykn2eR4qPx7CAZd34RXlhxpo0AHO5sTPuE0RH3XwCIU44wrTwx4o&__tn__=FC-R

FALPO (Frente Amplio de Lucha popular), eine der Organisationen die den Streik organisieren, bezeichnet diesen bereist als äußerst erfolgreich. Transport, Lehrertätigkeiten und produktive Tätigkeiten wurden in 14 Provinzen ausgesetzt. Das Heer patrouilliert mit großkalibrigen Waffen in den Straßen der großen Städte. Mit dem Streik im Cibao sind die Proteste nicht beendet. Die Organisatoren werden am Sonntag weiter beraten, für den 27. November wurde ein Streik für Barahona angekündigt. 

Dieser Streik, der nicht nur eine Arbeitsniederlegung ist sondern Krawalle wie zuvor beschrieben mit beinhaltet, ist eine Demonstration der Bürger gegen zu hohe Kraftstoffpreise, Lebensmittelpreise, Mängel in der Wasserversorgung und die zahlreichen Stromausfälle. Mit diesen Aktionen will man die Regierung zum Handeln auffordern. 

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