Santo Domingo.- Entlang der Südküste, vor allem bei Santo Domingo, sieht man unzählige Angler und Fischer. Die meisten von diesen Fischern wollen ihre Mahlzeiten fangen, ein wenig zum Verkauf. Andere aber haben es auf die großen Fische abgesehen, genauer: Haie. Die meisten Hai-Jäger sind Taucher aus dem Sektor Los Frailes II in Santo Domingo Este.
Pro Jahr gehen diesen Tauchern 4-8 Haie in die Fallen, man erlegt sie mit Harpunen. Entlang der Autopista Las Americas gehen sie ins Karibische Meer um die Haie zu erlegen. Ein gefährliches „Hobby“, doch die Fischer vertrauen auf ihre Erfahrung. Dennoch, ein Fehler könnte tödlich sein. Die Jäger haben den Haifischfang perfektioniert, sie ködern die Haie mit Fallen die mit Steinen beschwert sind, in den Fallen sind 2 Hühner oder ein Truthahn. Alle 4 Tage wechselt man die Fallen aus. Nähert sich ein Hai der Falle, gehen 3-5 Männer ins Wasser, mit Harpunen bewaffnet. Damit verletzen sie den Hai bis dieser letztendlich an seinen zugefügten Wunden stirbt. Ein solcher Todeskampf kann durchaus 10 Stunden andauern. Die Haie sind nicht von der Art welche Menschen anfallen, doch kann es im Kampf dazu kommen dass sie Menschen verletzen und es gab auch Todesfälle, wenn diese auch bestritten werden.
Die Gefahr des Haifischfangs besteht ja nicht nur für die Taucher, wer Haie anlockt, gefährdet jeden Menschen der bei La Caleta ins Meer geht. Um aber den Tourismus nicht zu gefährden spricht man nicht von tödlichen Unfällen.
Erst Mitte September hatten Fischer wieder das große „Glück“ dass sie einen mehr als drei Meter langen Tigerhai erlegen konnten. Viele Stunden dauerte der Kampf bis man den Hai bei km 11,5 an der Autopista Las Americas an Land ziehen konnte. Der Fang sorgte für einen riesigen Menschenauflauf und das erlegte Tier wurde noch vor Ort zerlegt und verkauft.
Insgesamt kennt man namentlich 2 Gruppen von Haijägern, die Chupafondos und die Acuafondos. Es sind keine Hobbyfischer mehr, diese Männer widmen sich dem Haifischfang der Hälfte ihres Lebens. Die Fänge verkauft man gleich vor Ort, pro Libra (fast ein Pfund) zahlt der Verbraucher bis zu 100 RD$. In Schnelle ist der Fisch zerlegt und auch verkauft, er geht weg wie warmes Brot. Zwischen 900 – 1800 Libra wiegen die Haie sagt Nelson Lopez, der Führer einer der Taucher-Gruppen die Haie fangen. Ebenfalls verkauft man das Haifischöl, eine Gallone (knapp 4 Liter) kostet 4.500 RD$ (100 USD). Je nach Größe eines Haies kann man zwischen 10-20 Gallonen Öl gewinnen.
Der Hai spielt eine wichtige Rolle in der Meeresfauna, doch das Fischereigesetz 248-12 sieht keinerlei Verbote vor bei dem Fang von Haien, egal welcher Art. Man fordert schon lange eine neue und strengere Gesetzgebung, denn einige Haifischarten sind bereits vom Aussterben bedroht. Die Haie sind wichtig für die Meere und Riffe, doch ob gefährlich oder ungefährlich, ob vom Aussterben bedroht oder nicht, das Umweltministerium der Dominikanischen Republik fordert weder eine Kontrolle noch ein Verbot für den Fang von Haien.
Ein großer Mangel im Umweltschutz, ein Verbrechen an der Natur. Man sollte die Fischer darauf ansetzen den Lionfish zu jagen. Dieser Räuberfisch explodiert in seiner Existenz weil er keine natürlichen Feinde hat und andererseits viele Fische im Riff als seine Beute nimmt. Damit ist das Gleichgewicht im Riff gestört und der Lionfish eine ernsthafte Bedrohung. Er kann aber als Speisefisch zubereitet werden, allein das Fangen gestaltet sich etwas problematisch wegen der giftigen Stacheln.
Man kann auch sagen: ein weiteres Beispiel in der Dominikanischen Republik wo man den Gewinn und Ertrag vor die Natur stellt. Fast möchte man glauben es wird mit Absicht so gehandelt. Sind Riffe zerstört, Wälder vernichtet (Brandrodung, Holzkohleproduktion), dann kommen Millionenspenden aus dem Ausland.