Jimani.- In weniger als 1 Kilometer Entfernung des Lago Enriquillo, einem geschützten Gebiet, melden Bewohner den illegalen Abbau von gelbem Sand. Das Gebiet gehört zur „Reserva de la Biósfera Jaragua“ der Provinz Bahoruco.
Schwere Maschinen sind in die unter Schutz gestellte Zone eingedrungen, große LKW transportieren den Sand ab. Die LKW fahren den Sand zum Hotel Perla del Sur, südlich von Barahona gelegen, dort wird der Strand mit dem feinen Sand aufgefüllt. Ursprünglich hat es in diesem Gebiet nur einen Kiesstrand. Auffällig: in das Hotelprojekt ist der ehemalige Minister für Öffentliche Werke, Gonzalo Castillo verwickelt, der jetzt als Präsidentschaftskandidat der PLD bei den Wahlen im Mai 2020 antritt.
Es wird behauptet, dass der Abbau des Sandes aus dem Schutzgebiet (Boca de Cachon) vom Ministerium für Umwelt und Naturressourcen genehmigt wurde. Die Dorfbewohner beobachten den Abbau des Sandes seit zwei Wochen, zu Zeiten des Hochwassers im Lago Enriquillo ging das Wasser bis hin zu dieser Sandregion. In diesem Gebiet leben viele Leguane und andere endemische Tiere der Region. Aufgeschreckt durch die schweren Baumaschinen haben sie ihr Habitat verlassen.
Ein Mitarbeiter des Umweltministeriums, der seinen Namen nicht bekannt geben wollte, gab an, dass das Ministerium nicht auf die Meinung der lokalen Behörden und Gemeindemitglieder gehört habe und man keine Studien in Auftrag gegeben hatte um die Zerstörung der Umwelt zu bewerten.
Anmerkung: der Ex-Minister und jetzige PLD – Kandidat für die Präsidentschaft der Dominikanischen Republik Gonzalo Castillo kam mehrfach wegen des Hotels Perla del Sur ins Gerede. Sein Sohn, der mit mehreren Investoren das Hotel, welches seit Jahren dem Verfall ausgesetzt war, wurde bei seinem privaten Projekt von der Regierung unterstützt. So wurde unter anderem auf Staatskosten eine kilometerlange Mauer gebaut, um das Hotelgelände abzugrenzen. Durch die Mauer ist die Sicht für die Öffentlichkeit auf das Meer in vielen Teilen unmöglich geworden.
Die Hotelanlage in Bahoruco war unter anderem In der Hand der spanischen Hotelkette Barcelo. Kein Besitzer konnte das Hotel wirtschaftlich betreiben, darum wurde es aufgegeben. Eines der Probleme ist die Lage, es gibt keinen Sandstrand und das Meer ist hier sehr bewegt, es gibt Unterströmungen. Aus diesem Grund wurde schon ein Wellenbrecher gebaut, dieser beruhigt etwas die Strömung an der Küstenlinie.