Der 6. Februar vereint zwei tragische Ereignisse in der Dominikanischen Republik: der Flugzeugabsturz der Birgen Air, Flug 301 und der Unfall von Popstar Falco. Hier ein Rückblick.

Gedenken an die Opfer des Birgenair-Fluges 301

Am 6.2.1996 ereignete sich ein tragischer Unfall in der Luftfahrtgeschichte der Dominikanischen Republik.

Es geschah um 23:45 Uhr Ortszeit, da stürzte bei Puerto Plata die Birgenair Maschine, Flug 301, eine Boeing 757-200 (Baujahr 1985) kurz nach dem Start ab, wobei 189 Menschen den Tod fanden. Der Flug sollte über (Neufundland, Kanada) und Berlin-Schönefeld nach Frankfurt am Main führen.

Eigentlich sollte ursprünglich eine Boeing 767-200 der dominikanischen Fluggesellschaft ALAS Nacionales starten, die jedoch wegen eines Defekts kurzfristig gegen eine auf dem Vorfeld geparkte 757-200 der türkischen Birgenair ausgetauscht wurde. Diese Maschine von Birginair stand jedoch schon seit 20 Tagen unbenutzt auf dem Vorfeld des Aeropuerto Gregorio Luperon, dem Flughafen von Puerto Plata, in Sosua – La Union. Es wird vermutet, dass sich während dieser langen Standzeit eine Verstopfung in einem der Staudrucksonden gebildet hatte.

Kurz nach dem Abheben der Birgenair Flug 301 begann auch der Geschwindigkeitsmesser des Kapitäns zu arbeiten. Jedoch wegen des verstopften Staudruckrohres zeigte das Instrument eine wesentlich höhere Fluggeschwindigkeit an, als tatsächlich vorlag. Während sich die Maschine weiterhin im Steigflug befand, wurde in einer Höhe von 6700 Fuß (ca. 2000 m) auf der Anzeige des Kapitäns eine Geschwindigkeit von 353 Knoten (ca. 650 km/h) angezeigt. Der mit diesen Daten gespeiste Autopilot und das automatische Schubregelsystem ergriffen nun Maßnahmen, um die vermeintlich zu hohe Geschwindigkeit zu korrigieren.

Die Triebwerke wurden gedrosselt, und die Maschine vergrößerte ihren Anstellwinkel. Tatsächlich aber betrug zu diesem Zeitpunkt die Geschwindigkeit nur 199 Knoten (ca. 370 km/h). Durch die falsche Information auf dem Instrument wurde eine Hochgeschwindigkeitswarnung ausgelöst (Overspeed-Warning), die vor einer vermeintlich zu großen Geschwindigkeit warnte. Fliegt ein Flugzeug zu schnell, besteht die Gefahr, dass wesentliche Teile der Struktur beschädigt werden oder sogar abreißen können. Die Triebwerksleistung wurde gedrosselt. Einige Sekunden später erlitt das linke Triebwerk der Boeing einen Strömungsabriss .Die Maschine rollte daraufhin über die linke Tragfläche auf den Kopf und prallte um 03:47:15 UTC, ca. 26 km entfernt von Puerto Plata, auf die Meeresoberfläche und liegt in über 2000 Meter Tiefe auf dem Grund des Atlantik.

Alle 176 Passagiere und 13 Besatzungsmitglieder kamen bei dem Unglück ums Leben. Das Gebiet um die Absturzstelle des Flugzeuges ist heute Sperrgebiet.

MAKABER:

Zwei Jahre nach der Katastrophe wurden auf der Müllhalde in Puerto Plata zwischen den Wrackteilen, und den verfaulten Reisetaschen auch Leichenteile entdeckt.

Heute erinnert ein Gedenkstein am Malecon (Foto oben) , bei La Puntilla, in Puerto Plata an dieses tragische Unglück! Der Stein enthält die Namen aller Opfer und man findet ihn unweit des Fortaleza.

FALCO

Das zweite tragische Ereignis folgte zwei Jahre später. Der österreichische Popstar Falco kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

6. Februar 1998, Villa Montellano, Dominikanische Republik : Gedenken an Falco!

Wenn man von Puerto Plata Richtung Sosua fährt, kommt man kurz vor Villa Montellano links an einem Baum vorbei, an dem viele CD hängen und ein schlichtes Holzkreuz steht und Dominikaner nichts anfangen können. Reliquien und Kreuz sind jedoch im Laufe der Jahre verschwunden und verrottet. An dieser Stelle kam es am 06. Februar 1998, nachmittags, zum tödlichen Unfall. Falco, im Alter von 40 Jahren, hatte bei der Ausfahrt vom Parkplatz der „Turist Disco“, die heute nicht mehr existiert, einen aus Puerto Plata kommenden Bus nicht gesehen. Der Bus kollidierte mit dem Geländewagen von Falco, der Sänger war sofort tot.

Nun, wie kam es zu dem Unfall: Die Ursachen konnten bis heute nicht richtig geklärt werden! Bei der Obduktion wurden bei ihm ein Blutalkoholwert von 1,5 ‰ und große Mengen an Kokain sowie Tetrahydrocannabinol (THC) nachgewiesen. Auch wenn die Fans diese Tatsache oft nicht wahr haben wollten, das Genie war dem Rauschgift nicht abgeneigt und in diesem Fall war es, in Verbindung mit dem Alkohol, eine Mischung, die die Wahrnehmung des Künstlers extrem beeinträchtigt hatte.

Vielen Menschen hatte der exzentrische Sänger, der eigentlich Hans Hölzel hieß, mit seiner Musik das Leben geprägt und seine Musik ist unvergesslich geblieben. Seine Texte, seine Darbietungen, das hatte für viele eine ganz besondere Bedeutung. Eigentlich war er der erste weiße Rapper. Erinnern wir uns nur an „Der Kommisar“ oder „Jeanny“! Viele Radiosender hatten sich geweigert diese Titel zu spielen, wegen Gewaltverherrlichung! Heute ist es lachhaft, wenn man heute Bushido hört.

R.I.P. Falco und Danke für deine Musik!

VIDEO zum Birgen Air Absturz : http://www.spiegel.de/video/vor-20-jahren-absturz-eines-billigfliegers-video-1643434.html 

Anmerkung der Redaktion: Danke an Martin Sebastian für diese Beiträge!