Der gefährlichste Baum weltweit wächst in der Dominikanischen Republik

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Die Dominikanische Republik gilt als sicher, bezogen auf die Gefahren die von der Natur drohen. In der Tat, giftige Tiere, welche tödlich sein können, gibt es nicht. Schmerzlich kann der Biss eines Cienpies (Hundertfüßler) sein, auch der einer Tarantel. Giftschlagen, Würgeschlangen, andere Amphibien oder Tiere mit tödlichem Gift gibt es nicht. Der Tod droht vom Hippomane Mancinella, einem Baum mit einer hochgradig giftigen Frucht.

Hinter diesem wissenschaftlichen Namen verbirgt sich der gefährlichste Baum der Welt, zumindest steht es so im Guinness Buch der Rekorde. Das Institut der Wissenschaften für Lebensmittel und Agrikultur in Florida gibt eine Deutung des Namens: Hippo kommt aus dem Griechischen, bedeutet Pferd. Von Mane leitet man Manie oder Irrsinn ab.

Der Baum soll den Namen vom griechischen Philosophen Teofrasto (371 bis 287 vor Christus) bekommen haben. Dieser hatte beobachtet, dass Pferde, die von der Frucht aßen, verrückt wurden. Der Baum kommt aber auch in Mesoamérica vor. So nennt man ein archäologisches Siedungs- und Kulturareal in Mittelamerika, in diesem lebten präkolumbianische Völker vor der spanischen Eroberung, freundlicher ausgedrückt: Kolonialisierung.

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Gemeint ist der Bereich von Florida, der Karibischen See bis hin nach Kolumbien. In vielen Regionen nennt man den Baum auch „Äpfelchen des Todes“ (Manzanilla de la muerte), die Früchte ähneln kleinen Äpfeln, sie sind süß, aromatisch und schmackhaft.

Screen Shot 2017-05-13 at 7.27.04 PMWenn der Baum wächst, meist in abgelegenen Gebieten der Küste, dann laden die Äste am Boden dazu ein sich wie auf einer Matte auszuruhen. Wird der Baum größer, dann spendet er angenehmen Schatten. Die Wurzeln gehen sehr tief, festigen den Sandboden. Der Baum ist resistent gegen Meerwasser. Wird der Baum nicht von Menschen vernichtet, dann warnen Schilder vor dieser Pflanze, rote Kennzeichnungen alarmieren die Menschen vor dem Baum, seinen Früchten. Neben dem Namen „Äpfelchen des Todes“ gibt es auch noch den Namen „Strandäpfelchen“ (Manzinella de la playa).

Der Baum hat einen milchigen Pflanzensaft, dieser enthält den Reizstoff Phorbol. Man findet diesen in Pflanzen der Gattung „Wolfsmilchgewächse“. Weiteres zu Phorbol hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Phorbol

Bei dem Hautkontakt mit diesem Pflanzensaft kann man schwere Hautverbrennungen bekommen. Es reicht sogar aus, sich im Regen hier schutzsuchend unterzustellen um dann mit der Verbindung Pflanze + Wasser einen Hautreiz zu bekommen der extreme Hauteruptionen auslösen kann.

Keinesfalls sollte man den Baum verbrennen, der Rauch kann die Augen so stark reizen dass man teils erblindet und ebenso löst der Rauch Atemprobleme aus. Soweit jedoch ist der Kontakt mit dem Baum nur sehr unangenehm, die Tod bringende Gefahr lauert in den Früchten.

Wer in die kleinen grünen Früchte beißt, der erfreut sich erst an der Süße, dann aber folgt ein Brennen, ein glühendes Gefühl und die Kehle schnürt sich zu. Schlucken wird sehr schmerzhaft. Wer nur in die Frucht gebissen hat, sollte schnell einen Arzt aufsuchen. Ein Äpfelchen kann ausreichen um bis zu 20 Personen zu töten, so findet man es in alten Überlieferungen.

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Schon die Piraten haben gelitten. Im Buch „Seeräuberei des XVII Jahrhunderts, die Piraten Amerikas“ findet man Schilderungen von den Seeräubern. So hatte einer der Piraten berichtet, dass er einen Ast abgeschnitten hatte vom Baum, der sich Äpfelchen des Todes nennt. Damit wollte er sich gegen die Hitze und Moskitos erwehren, sich Wind zufächern. Doch der Kontakt mit dem Pflanzensaft ließ ihn für drei Tage erblinden, das Gesicht war stark angeschwollen, die Haut voller Blasen. Nur ein Regentropfen, der von diesem Baum auf Deine Haut fällt, reicht aus, um eine Blase auf der Haut entstehen zu lassen.

Der Baum, der an Küsten wächst, wurde in der Kolonialzeit verwendet um Möbel herzustellen. Dabei musste man sehr vorsichtig mit dem Holz umgehen, Hautkontakt meiden und das Holz erst in der Sonne austrocknen lassen. Ebenso findet man aus dieser Zeit Hinweise darauf, dass die getrockneten Früchte verwendet wurden als Diuretika, in Jamaika zum Beispiel bei Personen mit venösen Erkrankungen wie Wassersucht.

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