55. Jahrestag der Ermordung von Rafael Leonidas Trujillo

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Die einen nannten ihn ehrfurchtsvoll einen „Generalissimo“, andere bezeichnen ihn als Tyrann und Diktator. Mit Sicherheit passen beide Bezeichnungen auf das ehemalige Staatsoberhaupt der Dominikanischen Republik zu. Als Promoter für den Tourismus des Landes hatte Trujillo schon einen Sinn als andere noch gar nicht an Tourismus dachten. Er entwickelte den Überlandtransport, gründete und verbesserte das staatliche Schulssystem und vor allem war er es, der auch das Gesundheitssystem ins Leben gerufen hatte. Wie so oft bei solchen Staatsleuten entwickelte sich aber auch ein Wahn, eine Dominanz und ein Wille zum Herrscher zu werden.

Sein Rassenhass gegen Haitianer, seine Herrscherschaft und sein erbarmungsloses Durchgreifen gegen seine politischen Gegner führten dazu, dass sich im Untergrund einige Gruppen bildeten welche Trujillo ermorden wollten. In Moca gab es eine Gruppe, angeführt von Antonio de la Maza, in Santo Domingo gab eine Gruppe, geleitet von Modesto Diaz und Juan Tomas.

Der Komplott beinhaltete zwei Teile: Trujillos physische Beseitigung und dann die Familie Trujillos die Macht zu nehmen, einen Staatsstreich anzuführen der Neuwahlen zur Folge haben sollte. Teil 1 erfüllte sich erfolgreich am 30. Mai 1961. Die Verschwörer bekamen die Meldung, dass der Diktator nach San Cristobal fahren wolle um eine Geliebte zu besuchen. Man versammelte sich im Hause von Salvador Estrella in der Calle Mahatma Ghandi #203, bildete eine Fahrzeuggruppe aus drei Fahrzeugen. Die Autos wurden mit den Widerstandskämpfern bestückt, an verschiedenen Standpunkten stationiert. Das letzte Fahrzeug sollte dem Wagen des Diktators folgen von hinten Druck machen.

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Lange mussten die Männer warten, sie glaubten schon wieder an eine Fehlinformation. Zuvor hatte es schon zwei gescheiterte Aktionen gegeben. Man hatte sich jedes Mal positioniert und am Ende kam der Diktator nicht. Dieses Mal wurde das stundenlange Warten belohnt. Gegen 21 Uhr erschien die Limousine des Tyrannen, gefahren von seinem Chauffeur. Man nahm die Verfolgung auf, stoppte das Auto des Staatsoberhauptes und eröffnete das Feuer. Für Trujillo gab es kein Entkommen, er starb im Kugelhagel.

Der zweite Teil gelang nicht. Die Bezugspersonen fu2r den Putschversuch waren zur falschen Zeit am falschen Ort und so verfolgte Trujillos Militärapparat die Attentäter, verhaftete, folterte und richtete sie hin. Nur drei Männer überlebten, Antonio Imbert Barreras, Luis Amiama Tio und Eduardo Antonio.

Es gibt eine weitere und sehr interessante Version, die bisher weder bestätigt noch widerlegt werden konnte:

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Trujillo hatte schon zuvor einen Doppelgänger angeheuert. Dem Diktator waren es der Auftritte zu viele und manch eine ihm lästige Verpflichtung trat er an den Doppelgänger ab. Trujillos Geheimpolizei wusste schon von dem geplanten Attentat und so wurde, nachdem man von Waffenlieferungen aus den USA erfahren hatte, eine Geschichte erfunden (Besuch der Geliebten) und der Doppelgänger ins Auto gesetzt. Der Diktator selbst ist in der gleichen Nacht noch in die USA gereist und hat sich dort einigen chirurgischen Operationen unterzogen. Danach siedelte er über nach Spanien und starb im hohen Alter. Lediglich seine Familie kann diese Geschichte bestätigen, schweigt aber hierzu. Trujillo galt damals als einer der 10 reichsten Männer der Welt.

Tod Trujillos

https://www.youtube.com/watch?v=c9r1KW790PA

weiteres Video

https://www.youtube.com/watch?v=rcTTmy5TAP4

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