Karibik: Tier Misshandlungen – zur Unterhaltung von Touristen

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Im Urlaub neigt der Tourist zu unüberlegtem Handeln. Man ist ausgelassen, lässt sich treiben und Denken steht ganz hinten an. Nur so kann man erklären, warum Millionen von Reisenden an ihren Urlaubsorten viel Geld ausgeben für Dinge, die gar nicht landestypisch sind. Dazu gehören Besuche in Tierparks in denen Tiere gezeigt werden die normalerweise im Land nicht vorkommen und Andenkenfotos. 

Bezogen auf die Dominikanische Republik: wer kennt sie nicht, die Fotografen in Hotelanlagen, an Stränden? Sie haben einen bunten Ara, einen Leguan, Affen … Da muss man sich doch ein Foto machen lassen, sichmit einem exotischen Tier zeigen. Nur der Leguan wäre bei diesen Beispielen ein heimisches Tier, selbst er muss aber ein trauriges Leben fristen. Wenig artengerechte Haltung, Stress, nicht zu reden davon, dass die Bestände der Iguanas immer mehr abnehmen und man das Tier besser in seinem natürlichen Habitat leben lassen sollte. Im Falle der anderen Tiere muss man sagen: was hat ein Ara oder ein Affe in der Dominikanischen Republik zu suchen? 

Die Grausamkeit, die diesen Tieren zugefügt werden, beginnen in ihrer Heimat. Der Handel mit exotischen Tieren boomt, man wird dem Tourismusaufschwung gerecht, Touristen haben Kaufkraft, im Urlaub gehen sie leichtfertig mit ihrem Geld um. Und sie denken nicht daran, wie diese Tiere leiden. Nicht nur der fehlende, artgerechte Lebensraum, oder gar der lange Transport, von einem Ende zum anderen Ende der Welt. Viele Tiere werden vor dem Abtransport behandelt, so zum Beispiel Affen die Zähne ausgebrochen. Der Gedanke an Tierquälerei, gar der Erhalt der Artenvielfalt von Tieren in ihren Heimatländern, angesichts einem Jahresumsatz von jährlich 6,4 Milliarden Euro, da nimmt der Mensch das doch gerne in Kauf. Ein riesiges Geschäft, welches allein der Tourist kreiert hat, mit seinem unverständlichen Verlangen, sich irgendwo auf der Welt mit einem exotischen Tier fotografieren zu lassen. Nicht zu reden von einem enormen, illegalen Handel mit Tierarten, die bereits unter Schutz stehen. Darüber denkt auch niemand nach, nur der Preis ist höher der bezahlt werden muss.

Wie gut, dass viele Urlaubsländer eine korrupte Regierung haben. Hier blüht der illegale Handel erst Recht. Ob Reiche mit einem Privatzoo, oder eben die Tourismusbranche, Kunden gibt es genügend, Dank der Nachfrage – von hauptsächlich Touristen. Der Zoll, einige Funktionäre, sie alle verdienen gerne mit, so ist es kein Problem mit dem Nachschub.

Touristen buchen gern Ausflüge in Tierparks, wo ebenfalls Tiere gehalten werden, die nicht zu dem Land gehören. Womit wir wieder bei Affen und der Dominikanischen Republik sind. Oder Schlangen. Die hätte man ja hier, sogar endemische Arten, doch eine exotische Schlange macht sich halt besonders gut im Tierpark und die Affen sind doch so zutraulich! Klar, vergessen wir nicht, die gefährlichen Beißzähne sind gezogen. Was machen Tucan, weißer Tiger u.a. Exoten in der DomRep? Richtig, sie sind Sehenswürdigkeiten, dazu ein paar Seelöwen und Delfine, sie würden gern in Freiheit das Meer genießen. In Punta Cana gibt es einen Affenpark, hunderte Besucher pro Tag zeigen: Touristen haben Geld, aber kaum Verantwortungsbewusstsein. Die dortigen Delfinarien standen oft in der Kritik, die Becken sind einfach zu klein. Ein schwacher Trost, dass es ein Delfinarium gibt, welches ein Meeresbecken besitzt. 

Wieder zu den Affen. Makaken, sie sind ein Exportschlager aus Indonesien. An- und Verkauf ist nicht verboten, kein Gesetz schützt diese niedliche Affenart. So sind sie zu Gesellschaftstieren geworden, werden an Laboratorien geliefert oder als Rohstoff nach China geliefert, dort verwendet man Teile in der chinesischen Medizin. Da haben die kleinen Primaten noch Glück, die in Yakarta für 6 USD als Kinderspielzeug verkauft werden. Natürlich werden die kleinen scharfen Zähne den Affen herausgebrochen, damit sie niemanden verletzen können. Die großen Augen, die man besonders niedlich findet, haben einen Sinn. Makaken sind nachtaktiv, werden aber nun am Tag zur Attraktion. Lange dauert das Leid nicht an, Infektionen in Folge der unsachgemäßen Zahnentfernung lässt die Tiere bald sterben, nur wenige werden behandelt und überleben. 

Zurück zur Karibik, in unserem Fall die Dominikanische Republik. Wann immer Sie einen Fotografen sehen, der Sie mit einem Tier fotografieren will, lehnen Sie es ab. Ist das Tier geschützt? Lebt es artengerecht, wird es ordentlich ernährt? Vor allem: macht es Sinn, sich mit einem Tier fotografieren zu lassen, welches nicht auf der Insel Hispaniola seinen Lebensraum hat?  Schauen Sie sich um, es gibt so viele schöne Motive für Fotos, es muss kein Tier leiden! Dieses Treiben kann nur der Tourist beenden indem er nicht mehr danach verlangt, keine Fotos machen lässt. 

Quelle + Foto: Telegraph

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