Einige Informationen zur Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik

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Im Laufe der doch recht kurzen Geschichte der Dominikanischen Republik gab es einige Herrschaften und immer wieder „Befreiungen“. Der am 27. Februar gefeierte Unabhängigkeitstag bezieht sich auf das Jahr 1844, da rief Ramon Mattias Mella an der Puerta del Conde unter Kanonenschüssen die Unabhängigkeit des Landes zum letzten Male aus. 

 

Die Gründung der „Trinitarier“

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16 Jahre schon befand sich das spanische Santo Domingo unter haitianischer Besatzung, als eine Gruppe junger Männer beschloss, das Ende der Beherrschung durch die Inselnachbarn herbeizuführen. Um dieses Ziel zu erreichen, mussten Kräfte vereint werden, hierzu traf man sich am 16. Juni 1838 im bescheidenen Wohnsitz von Señora Chepita Perez um 11 Uhr morgens und vereidigte die Mitglieder. 

Juan Pablo Duarte, der Landesvater der Dominikanischen Republik, wurde bei der Versammlung zum Führer der Vereinigung „La Trinitaria“ ernannt. Bei dieser Versammlung waren u.a. Juan Isidro Pérez, Pedro Alejandro Pina, Jacinto de la Concha, Félix María Ruiz, José María Serra, Benito González, Felipe Alfau und Juan Nepomuceno Ravelo anwesend. Weitere Anführer wurden der bereits erwähnte Ramon Mattias Mella und Francisco del Rosario Sanchez. 

Bei ihrer Vereinigung waren sich alle Mitglieder einig, es kann kein Verschmelzen zwischen Haitianern und Dominikanern geben, es sind zwei verschiedene Völker und das Ziel sei das Ende der Sklaverei, die absolute Unabhängigkeit. Die Devise lautete: Gott, Vaterland und Freiheit (Dios, Patria & Libertad). Das Ziel war nun, die dominikanische Bevölkerung gegen die Haitianer aufzuwiegeln und einen freien und unabhängigen Staat mir dem Namen „Dominikanische Republik“ zu gründen. Die Lage wurde als schwer bezeichnet, aber es gibt keinen Weg zurück. Das weiße Kreuz in der Flagge soll aller Welt zeigen, dass dieses Land alle Rassen vereinigt und man proklamierte die Bindung zwischen Christentum und Zivilisation. Die beschlossenen Ziele wurden auf einem Blatt Papier festgehalten und von allen Anwesenden unterzeichnet. 

 

Rosa Duarte

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Sie galt als starke und solidarische Patriotin und war eine treue Schwester von Juan Pablo Duarte. Mit Begeisterung widmete sie sich dem Kampf für die Unabhängigkeit und sie war eine Schützerin des historischen Legats ihrer Verwandten. Diese tapfere Frau gilt als eine der Hauptheldinnen im Kampf um die dominikanische Unabhängigkeit. Sie schmolz Kugeln zu Bleiplatten, welche sie im Lager ihres Vaters lagerte und vor allem führte sie ein Tagebuch und somit schuf sie wertvolle Zeugnisse über den Prozess des Kampfes um die Unabhängigkeit und das Leben ihres Bruders. Aus ihren Aufzeichnungen erkennt man die Ideen ihres Bruders, welche dazu führten, das Vaterland von der haitianischen Herrschaft zu befreien. Rosa Duarte wurde am 28. Juni 1820 geboren und am 8. Juli getauft. 

Ein Jahr nach der Deklaration der Unabhängigkeit wurde Rosa Duarte, zusammen mit ihrer Mutter und ihren Brüdern nach Venezuela deportiert. Ihr damaliger Verlobter blieb in Santo Domingo zurück und wurde als „Febrerista“ neben der hochgestellten Persönlichkeit, Antonio Duverge, erschossen. Arm und gealtert, unter den Schmerzen im Exil leben zu müssen, starb Rosa Duarte am 26. Oktober 1888. 

 

Vicente Celestino Duarte

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gilt als heikler Separatist, war der älteste Bruder von Juan Pablo Duarte und wurde 1802 in Mayagüez, Puerto Rico, geboren. Er widmete sich dem Holzhandel und war ein zuverlässiger Aktivist für die Unabhängigkeit und kämpfte für die Ideale seiner Verwandten. Er war einer von 10 Kindern, die Juan Jose Duarte und Manuela Diez zeugten. Neben dem Holzhandel verkaufte er Rinder und betrieb weitere Geschäfte in San Jose de los Llanos. 

Vicente Celestino Duarte heiratete Maria Trinidad Villeta y Ponce de Leon, er zeugte 7 Kinder. Er war sehr überzeugt von den politischen Ideen seines jüngeren Bruders Juan Pablo. Wegen seiner politischen Aktivitäten verursachte er Probleme mit der Regierung von Charles Riviere-Herard, wurde verfolgt, musste sich verstecken und letztlich ins Exil gehen.

Nach der Verkündung der Unabhängigkeit nahm er an den Kapitulationsverhandlungen mit den Haitianern teil und ermöglichte so deren Rückzug aus dem Osten der Stadt Santo Domingo. Danach zog Vicente Celestino in die Vereinigten Staaten und später dann nach Venezuela. 1848 wurde der Kämpfer für die Unabhängigkeit vom Nationalen Kongress amnestiert und konnte in sein Vaterland zurück kehren. 

 

Die Kämpferinnen für die Trennung

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Einige Frauen demonstrierten ihre Tapferkeit und Liebe für die Ideologie der Unabhängigkeit, für die Trennung von Dominikanern und Haitianern. Hierzu zählen Maria Trinidad Sanchez und Concepcion Bona, sie waren u.a. an der Herstellung der ersten dominikanischen Fahne beteiligt. Sie zeigten keine Ängste und nahmen all ihre Kraft zusammen um für die Unabhängigkeit zu kämpfen. 

Am Kampf waren auch Maria Baltasara de los Reyes, Rosa Duarte y Diez, Manuela Diez y Jimenez und Josefa Antonia Perez de la Passend die bekanntesten Frauen, neben Micaela de Rivera, Ana Valverde, Filomena Gomez de Cove, Juana Rosa Montas de Duverge, Froilana Febles, Petronila Abreu y Delgado, Rosa Bastardo de Guillermo und Maria de Jesus Pina. Die bekannteste Heldin ist Maria Trinidad Sanchez, sie schleppte Schießpulver in der Nacht vor der Unabhängigkeitserklärung an die Front, transportierte dieses in ihrem Rock. Zudem war sie eine der wenigen Frauen, die an der ersten dominikanischen Fahne nähten. Neben ihr nähte Patriotin Concepcion Bona mit an der Fahne, unterstützt wurde sie dabei auch von ihrer Kusine und Nachbarin, Maria de Jesus Pina, 16 Jahre. 

 

„La chicharra“ von La Deana

Obwohl die Trinitarier eine geschlossene Gesellschaft darstellten, waren viele Frauen an der Unabhängigkeit beteiligt, darunter Manuela Rodriguez o Aybar, bekannt als La Deana. Sie wurde 1790 in San Juan de la Maguana geboren und war zu dieser Zeit eine der wenigen Frauen die Lesen und Schreiben konnte. Sie gab ein handgeschriebenes Blatt heraus, bekannt als „La chicharra“, die Zikade. Mit diesen Schmähschriften, die unter den Unabhängigkeitskämpfen verteilt wurden, half sie im Kampf gegen die haitianische Herrschaft. In einer Druckerei wurde ihr handgeschriebener Zettel vervielfältigt. 

 

Juan Pablo Duarte

Er ist die historische Figur der Befreiung, er führte die Bewegung an und erreichte die Unabhängigkeit des dominikanischen Volkes von der Herrschaft durch die Haitianer. Geboren wurde er am 26. Januar 1813 in Santo Domingo und wurde am 4. Februar 1813 in der Kirche Santa Barbara getauft. Unter den drei Führern galt er, neben Francisco del Rosario Sanchez und Matias Ramon Mella, als der gebildete und aktive Förderer der Unabhängigkeit. Er ist der Vater des dominikanischen Vaterlandes.

In ihren Aufzeichnungen schrieb Rosa Duarte damals, dass sie sehr erschüttert war als sie 1830 an der Seite ihres Bruders reiste und er erstmals seine Ideologie äußerte, Santo Domingo von der haitianischen Herrschaft zu befreien. Diese Idee kam in Juan Pablo Duarte auf, als er damals mit dem Kapitän eines Schiffes sprach, welches für die Firma Pablo Pujols zwischen den Vereinigten Staaten und Hispaniola verkehrte. Der Kapitän sprach sehr schlecht über das dominikanische Volk von Santo Domingo und betonte, dass er Haitianer war. „Yo soy dominicano“ antwortete Duarte dem Kapitän der darauf mit den Worten „Du hast keinen Namen, weil weder Du noch Deine Eltern das Recht haben einen Namen zu führen, ihr seid Feiglinge und unterwerft Eure Köpfe unter dem Joch der Sklaven“ antworte. Der Kapitän des Schiffes bezog sich auf die Herrschaft des Haitianers Jean Pierre Boyer, der seit 1822 den östlichen Teil von Santo Domingo mit einem großen Heer besetzt hielt. Scham und Verzweiflung spürte Juan Pablo Duarte, es war ihm unmöglich zu antworten. Er wollte nicht nur, dass jeder Dominikaner einen Namen haben konnte, sondern diesen auch mit Würde tragen sollte. Aus seiner humanistischen Sicht und dem tiefen Nationalismus, der in Duarte wohnte, kam die Ideologie der Unabhängigkeit. 

Juan Isidro Perez

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Er war bekannt als der „Berühmte Irre der Unabhängigkeit“. Perez setzte sich mit Leidenshaft für die Unabhängigkeit ein, war Kamerad und treuer Freund von Juan Pablo Duarte. Geboren wurde er am 19. November 1817 und starb am 7. Februar 1868. In seinem Elternhaus hatten die Trinitarier sich versammelt und ihre Gründung beschlossen. Er war Schüler des berühmten Priesters Gaspar Hernandez, hatte Latein und Philosophie studiert, er war bekannt als ein guter Fechter. Zudem war Juan Isidro Perez am Theater tätig, wirkte in Stücken mit und seine Inszenierungen und Dialoge waren von großer Wichtigkeit. 

Nachdem die Unabhängigkeit verkündet wurde, arbeitete er als Sekretär bei der Zentralen Staatsvereinigung, musste diese jedoch beenden als Pedro Santana sich selbst zum Präsidenten ernannt hatte. Er wurde Opfer eines Anschlages der Anhänger von Santana und musste im französischen Konsulat Asyl suchen. Er, wie auch Juan Pablo Duarte und andere Aktivisten wurden als „Verräter des Vaterlandes“ von der Regierung Santanas erklärt und mussten ins Exil, um ihr Leben zu retten. Am 2. August 1844 verließ er das Land Richtung Venezuela. 

 

Duarte geht ins Exil, um sein Leben zu retten

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In der Nacht vom 27. Februar 1844 fand der letzte Kampf statt, dann hatten die Verfechter der Unabhängigkeit ihr Ziel erreicht, die haitianische Herrschaft war niedergeschlagen und man verkündete die Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik. Dies war die Zeit, als der Patriot Juan Pablo Duarte von der komplizierten Bühne der Unabhängigkeitskämpfer abtreten musste. Die haitianische Regierung hatte eine Belohnung angeboten, wenn jemand Duarte ausliefern würde. Der Führer der Befreiung wurde zum Gejagten, Soldaten suchten ihn in ganz Santo Domingo. 

In den Tagen vor seiner Abreise konnte sich Duarte in den Häusern von Freunden verstecken, doch der haitianische Führer Charles Riviere-Herard bot 1.000 RD$ für die Person, die angab wo sich Duarte aufhielt und die Suche setzte sich in allen Ebnen fort. Am 2. August 1843 konnte Duarte an Bord eines Schoners gehen, der das Ziel Saint Thomas hatte. Hier saßen auch andere Kameraden und Freunde, unter ihnen Juan Isidro Perez und Pedro Alejandro Pina. 

Trotz der Flucht von Duarte und seinen Kameraden wurde die Bewegung nicht geschwächt, seine Kraft trieb die Unabhängigkeit weiter voran, unterstützt wurde Duarte dabei von der venezolanischen Regierung unter Präsident Carlos Soublette. Seine Mutter Manuela Diez und seine Schwestern hatte er gebeten, den Besitz der Familie zu verkaufen um Ausrüstung für die Unabhängigkeitskämpfer zu kaufen. Im Exil erfuhr Juan Pablo vom Tod seines Vaters Juan Jose Duarte). Arm und einsam starb Juan Pablo Duarte am 15. Juli 1876 in Caracas, Venezuela. 1884 holte man die sterblichen Überreste nach Santo Domingo. Hier liegen sie am „Alter des Vaterlandes“, im Unabhägigkeitspark in Santo Domingo, neben den Überresten von Sanchez und Mella. 

Weitere Infos: Die Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik – Dia de la Indepedencia

 

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