Dominikanische Republik: Wissenschaftler melden ökologische Katastrophe in Jarabacoa

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Buena Vista, Jarabacoa.- Die Beseitigung von Abfall ist ein riesiges Problem in der Dominikanischen Republik. Umwelt schützende Maßnahmen kennt man nicht, es werden nur entlegene Schluchten und Senken gesucht wo man den Unrat abladen kann. 

Recycling findet in einer ungewohnten Form statt. Große Mülldeponien haben ihre „Müll – Taucher“, so nennt man die Menschen, die im frisch abgeladenen Müll nach noch verwertbaren Dingen Ausschau halten. Ansonsten wird, von kriminellen Tätern die man nie verfolgt, die restlichen Abfälle immer wieder abgefackelt. Es entstehen giftige Dämpfe und Gase, sie sind eine ökologische Katastrophe. Besonders schwerwiegend ist es, wenn diese brennenden Mülldeponien in der Region sind, die sich rühmen darf, die besten Luftwerte der Dominikanischen Republik zu haben. 

Roberto Cassá, Luis Shecker Ortiz und der Ökologe Luis Carvajal sprechen bei einer Pressekonferenz bei der Akademie für Wissenschaften von einer unverzeihlichen Nachlässigkeit. Seit 10 Monaten brennt die Müllhalde immer wieder, die Bewohner werden kontaminiert, die Behörden arbeiten nicht nur unverantwortlich, es zeigt auch die Unfähigkeit des Bürgermeisteramtes. 

Die intensiven und schädlichen Rauchwolken haben mittlerweile schwere Gesundheitsschäden bei hunderten Bewohnern erzeugt, einige mussten wegen Seh- und Atembeschwerden in Krankenhäuser eingewiesen werden, andere haben Hautallergien. Nicht nur die Tatsache, dass eine Wohngegend vom Qualm und dem Gift betroffen ist, auch die Natur wird nachhaltig kontaminiert. In der Zone entspringt der Bach Los Tees Brazos, sein Wasser wird durch die Mülldeponie stark vergiftet. Das schadstoffhaltige Wasser des Baches mündet dann im Rio Camu.

Die Akademie der Wissenschaften beklagt nicht nur die Inaktivität des Bürgermeisteramtes wegen der Feuer, vor allem klagt man darüber, dass weiterhin erlaubt wird, Abfälle zu deponieren, die dann auch wieder in Flammen aufgehen. Der Müllabladeplatz ist eine öffentliche Gefahr für hunderte von Familien, die in der Umgebung der Deponie wohnen. Die Gefahren, die den Bewohnern im Tal von Jarabacoa drohen sind nicht kalkulierbar, ebenso kann der Tourismus von Jarabacoa leiden. 

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