
Santo Domingo.- Der Unterwasser-Naturpark La Caleta steht unter Naturschutz. Unweit der Hautpstadt Santo Domingo und nahe bei Boca Chica liegt dieses Refugium an der Südküste der Dominikanischen Republik. Die Zone ist gedacht als Schutzgebiet, wird aber zum Fischfang genutzt. Mit der Harpune machen Fischer Jagd auf alles was sich im Wasser bewegt.
Laut Ruben Torres, Präsident der Stiftung Reef Check, nennt zwei Gruppen von den Fisch-Wilderern im Unterwasser-Park: die einen fischen um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, andere sind reiche und vermögende Personen die einen besonderen Thrill haben wenn sie mit der Harpune auf Jagd gehen. Letztere sehen es als Sport und Hobby, kümmern sich nicht um Naturschutz und Artenerhalt von Meerestieren. Diese Wildfischerei wirkt sich aber nicht nur auf den Fischbestand negativ aus sondern auch auf den Erhalt der Riffe.

Wie Torres berichtet gehen einige der kriminellen Harpunierer mit Tauchgerät auf Jagd. Dies erlaubt ihnen, bequem und lange unter Wasser zu bleiben um Fische zu harpunieren. Da der Fischbestand in den vergangenen Jahren aufgrund des Naturschutzes zugenommen hat ist es nun zu einem besonders beliebten Ziel der Fischer geworden. Was der Schutz günstig bewirkt hat wird nun durch den illegalen Fischfang zunichte gemacht beklagt Torres.
Bei einem Besuch des Unterwasserparks mit Journalisten hatte Torres zwar nicht das Glück auf illegale Fischer zu stoßen doch Bootsführer bestätigten das Verbrechen im Naturschutzgebiet.

Wie gehen die illegalen Fischer vor? Man zahlt einen Eintritt (50 RD$ Dominikaner, Ausländer 300 RD$) und zahlt einem Bootsführer weitere 1.300 RD$ damit dieser als Parkführer mit seinem Boot hinaus auf die küstennahen Gewässer fährt. Gegen eine kleine Zusatzgebühr von 50-100 RD$ soll der Kapitän der Yola dann zum Gebiet am Flughafen bringen, dort hat man dann einen Sack deponiert in dem sich die Harpunen befinden. Bewachung gibt es in dieser Region nicht, so kann man sein Jagdwerkzeug an Bord nehmen und in die fischreichen Gebiete fahren um in den Riffs zu harpunieren.
Es gibt aber auch Taucher die in das Gebiet eindringen ohne Eintritt für den Park zu entrichten. Die Harpunierer haben Säcke dabei mit denen sie ihre Beute wieder an Land bringen. Der Wachmann des Parks berichtet, dass man einige Taucher „in flagranti“ erwischt habe und diese auch festgenommen wurden. Doch nie werden diese vor Gericht gestellt, nach Zahlung einer Strafe sind sie wieder frei. Einer der Parkhüter nennt das Problem: man schwimme gegen einen Strom im Umweltministerium, so seine Aussage.
Der Bootsführer, welcher die Journalisten in die Gewässer des Unterwasserparks brachte sagte aus, dass er keine Harpunierer transportiere, noch gesehen habe. Gehört jedoch hat er von den erfolgreichen „Fischzügen“ der illegalen Fischer. Der Präsident von Reef Check erwähnt, dass die Fischer keine spezifischen Arten jagen sondern alle großen Fische. Zur Zeit mache man aber viel Jagd auf die Papageienfische.