Santo Domingo: Selten konnte man so viele Aktivitäten zur Prävention für einen Hurrikan beobachten wie im Fall IRMA. In Santo Domingo hat man den Malecon gesperrt, aus Sicherheitsgründen. Um den Kollaps der Abwassersysteme zu vermeiden wurde angeordnet keinen Müll auf die Straße zu stellen. Die Hotelvereinigungen haben einen Notfallplan abgearbeitet, einige Hotels hatten sicherheitshalber Touristen evakuiert, ansonsten bestmögliche Vorkehrungen getroffen.
Polizei und Militär wurden mobilisiert. Seit Mittwoch wurden 53.000 Mitglieder der Streitkräfte kaserniert um bereit zu stehen wenn es zu Katastrophen wegen des Hurrikans kommt. Sondereinheiten des Heeres (Unidad Humanitaria de Rescate), der Luftwaffe (Halcones de la Fuerza Area) und der Marine (Delfines de la Armada) stehen bereit, werden gegebenenfalls mit dem Notfalloperationszentrum einschreiten.
Hurrikan Irma hat sich in den frühen Morgenstunden der DR vorgestellt. Im Osten (Punta Cana) vermeldete man teils starke und böige Winde, teils starke Schauer, dann leichte Regenfälle. Irma hat sich hier bereits verabschiedet. Irma zog an der Region in 180 km Entfernung vorbei. Bei La Romana gab es Windböen mit Geschwindigkeiten bis zu 75 km/h. Schwer getroffen wurde die Halbinsel Samana, hier wurden viele Bäume entwurzelt, Strommasten stürzten um, einige Bananenplantagen wurden geebnet. Straßen waren zeitweise unpassierbar, doch haben hier, nach dem Abzug von Irma, bereits die Aufräumarbeiten begonnen, Arbeitsbrigaden der Stromversorger machen eine Schadensaufnahme und wollen die Stromversorgung schnellstmöglich wieder herstellen.
Der Hurrikan tobt derweil auf dem Atlantik, befindet sich mindestens 150 km von der Küste entfernt. Die Winde liegen bei knapp unter 300 km/h, die Zugrichtung bei WNW und einer Geschwindigkeit von 26 km/h wird Irma gegen Mittag bei Cabarete und Sosua vorbei ziehen, am Nachmittag Puerto Plata erreichen. Dank der Entfernung zum Zentrum des Hurrikans wird man hier nicht mit den Katastrophen zu rechnen haben wie es in Puerto Rico zu sehen ist.
Alle Organisationen unhttps://www.windy.com/19.062/-70.752?20.064,-69.045,10 d Behörden sind bereit, Notunterkünfte und Versorgung für zu evakuierende Personen stehen bereit. Der gefährlichste Bereich ist nun der Abschnitt von Rio San Juan bis zur haitianischen Grenze, hier passiert Irma in den kommenden Stunden. Onamet warnt vor orkanartigen Winden und strömenden Niederschlägen. Der hohe Wellengang kann zu Küstenüberschwemmungen führen.
Aktueller Stand, Donnerstag 11 Uhr: Irma ist schwächer geworden, die Winde erreichen bis zu 275 km/h, Zuggeschwindigkeit nahm zu auf 28 km/h. Aus Sicherheitsgründen wurden mehr als 5.500 Personen im Nordosten des Landes evakuiert, über 3.000 Menschen kamen in öffentlichen Notunterkünften unter, der Rest fand Schutz in Häusern von Familienmitgliedern und Freunden.
Heute Abend werden wir berichten wie der Tag verlaufen ist. Hier noch einmal der Link, um den aktuellen Stand zu sehen, wo Irma sich befindet. Mit der Maus könnt Ihr einen Ort bestimmen und die lokale Situation abrufen > https://www.windy.com/19.062/-70.752?20.064,-69.045,10