Dominikanische Republik: Saona ist Dominikanern fast unbekannt

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Higüey.- Die Insel Saona liegt im Süden der Dominikanischen Republik, ist Bestandteil des Naturschutzparks Ost (umbenannt seit 2015 in Nationalpark Cotubanama – http://www.karibik-news.com/news/3330-dominikanische-republik-nationalpark-des-ostens-umbenannt-in-nationalpark-cotubanama.html). Zu Zeiten der Tainos nannte man diese Trauminsel „Adamanay“, bewohnt war sie jedoch nie in dieser Zeit, sie diente lediglich als Fluchtort. Heute gibt es zwei Siedlungen, jedoch findet man nicht mehr als 70 Häuser und rund 500 Bewohner auf Saona.

Saona ist nach wie vor für die meisten Einheimischen ein unbekannter Fleck.

Das ökologische Paradies hat sich in den vergangenen Jahren zu einer touristischen Hochburg entwickelt. Die Besucherzahlen sind regelrecht explodiert, am Tage herrscht reger Trubel am Strand. Einige Strandabschnitte erinnern an den Ballermann von Mallorca.

Die weißen und feinsandigen Strände, umsäumt von Kokospalmen, wirken wie ein Magnet auf Touristen. In  diesem Naturpark findet man eine dichte Mangrovenvegetation und die historische Höhle Cotubanamá. In diese hatte sich der Häuptling (Cazique) der Tainos zurückgezogen, auf der Flucht vor Nicolas de Ovando. Die Insel Aiti, oder auch Quisqueya, teilte sich damals so auf, siehe Foto:

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Unter dem Schatten der Palmwedel findet man einige bescheidene Hütten, Luxus und Komfort findet man hier nicht. Vor wenigen Jahren gab es hier noch kein Telefon, die Bewohner nutzten einen „Telefonbaum“ klettern hinauf auf die obersten Äste, dort hatte man mit Glück ein Funksignal empfangen können. Auch auf permanenten Strom verzichten hier die Bewohner, die Lebensbedingungen sind als spartanisch zu bezeichnen.

Gerade diese urige Atmosphäre begeistert die Urlauber, man kommt sich vor wie auf einer einsamen Insel. Dazu muss man jedoch viele hunderte Meter laufen, denn die meisten Strände sind am Tage überlaufen und der Tourismus zeigt sich von seiner schrillen und bunten Seite. Die Touristen bekommen AI-Service, Essen und Getränke bis zum Umfallen. Dazu Tanzvorstellungen, die Musik ist natürlich in erster Linie laut statt melodisch.

Bei dem touristischen Jubel und Trubel verwundert es nicht, dass kaum jemand sich auf die Schönheiten der Insel konzentriert, weder die Höhle entdeckt, noch die Mangroven. Für die Inselbewohner kehrt Ruhe und Frieden erst ein, wenn die Boote wieder mit ihren Passagieren Richtung La Romana und Bayahibe fahren, ohne dass diese groß Notiz genommen haben von der reichhaltigen Flora und Fauna.

Die Ortschaft Mano Juan wird nur von einigen Veranstaltern angefahren, hier sind die Straßen aus Sand, Autos gibt es nicht, nur wenige haben ein Motorrad. Hier gibt es auch eine Aufzuchtstation für Meeresschildkröten und die ersten Turtles kommen jetzt im März um ihre Gelege in den Sand abzulegen.

SAONA ist der Nr. 1 Ausflug bei den Urlaubern, welche in den Hotels von Boca Chica, Juan Dolio, Bayahibe, La Romana und Punta Cana / Bavaro / Uvero Alto ihre schönste Zeit verbringen. Es ist fast ein MUSS diesen Trip zu unternehmen. Hier wird das Karibikgefühl am Besten vermittelt.

Die Touren sind perfekt organisiert, die Veranstalter holen die Touristen in ihren Hotels ab, bieten den Transfer zur Insel, Verpflegung inbegriffen. Wer den Ausflug bucht, sollte sich aber genau erkundigen was wie wo geboten wird. Welcher Strand wird angefahren? Trubel und Ballermann-Feeling, oder einsamer und paradiesischer Strand? Ausflug in die Mangroven? Besuch des Ortes Mano Juan? Die Preisunterschiede der Tourenveranstalter sind begründet und mit der „Geiz ist Geil“ Mentalität entgeht einem Bescher viel. Andererseits gibt es auch Urlauber die keine hohen Ansprüche stellen. Musik, Tanz und Alkohol reichen um den Ausflug zu genießen.

Für Dominikaner hingegen ist dieser Touristenmagnet weitgehend unbekannt. Ein Boot zu chartern kostet viel Geld und erst vor wenigen Tagen hat das Umweltministerium den Eintritt in den Naturschutzpark drastisch erhöht (+ 500 %), statt bisher 100 RD$ sind nun 500 RD$ fällig. Mehr als 10 Euro, das kann sich ein Durchschnittsverdiener hier mit seiner Großfamilie kaum leisten. Somit ist das Paradies nun in noch weitere Ferne gerückt.

Per Dekret 1311 im Jahr 1975 hat der damalige Präsident Joaquin Ballaguer den Naturschutzpark Ost (heute Cotubanamá) benannt. Saona ist die größte von 13 Inseln die sich im Küstengebiet der Dominikanischen Republik befinden und hat eine Fläche von rund 110 Quadratkilometern. Auf der Insel findet man nur zwei Siedlungen, Mano Juan und Catuano. Die Siedlung Mano Juan wurde von Trujillo gegründet, heute lebt noch ein Bewohner und Zeitzeuge aus der Diktatoren-Zeit vor Ort.

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