Dominikanische Republik: Puerto Plata, attraktiv und interessant, aber . . .

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Die Provinz Puerto Plata war einst das Tourismus – Modell für die Dominikanische Republik. In den 80er Jahren wurde hier das „Alles Inklusive“ populär und die Playa Dorada war ein großer Tourismusmagnet. Ein ideales Konzept: Ein Golfplatz, eine Plaza, Traumstrand und verstreut in dieser Anlage die Hotels. In den Gemeinden der Provinz, wie Sosua und Cabarete, entwickelte sich ebenfalls eine neue Urlaubswelt. In Sosua gab es Unterhaltung, man brachte es zum Titel „Ibiza der Karibik“, derweil Cabarete sich zu einem der besten Spots der Welt für Surfer entwickelte.

Punta Cana hat dann aber den Rang als beliebtes Urlaubsgebiet der Hafenstadt im Norden abgelaufen. Der Tourismus verlagerte sich zu 60% in den Osten des Landes. Hier entwickelte sich in den letzten 30 Jahren ein Urlaubsparadies, welches zum beliebtesten Urlaubsgebiet der Karibik avancierte. Das Nachsehen hatte Puerto Plata. Die im Verhältnis zu Punta Cana eher „kleinen“ Hotels in der Playa Dorada konnten den großen Resorts im Osten nicht das Wasser reichen. Es kam der Einbruch, innerhalb von 10 Jahren halbierte sich die Zahl der Passagiere am Flughafen Gregorio Luperon. Mehr als zwei Dutzend Hotels in der Provinz Puerto Plata haben ihre Türen schließen müssen.

Weniger Hotels, weniger Flüge, weniger Touristen, man suchte nach Lösungen. Einige Hotels wurden umstrukturiert zu Ferienwohnungen oder Condominiums, eine Belebung der Region stellte sich allerdings nicht ein. Mit dem Kreuzfahrt – Terminal Amber Cove in Maimon, bei Puerto Plata, kam die Wende. Schon im ersten Jahr kamen mehr als 250.000 Kreuzfahrer, stetig wächst die Besucherzahl. Das brachte nicht nur eine Belebung für die Geschäfte, wie Restaurants, Souvenirläden oder Museen.

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Die Tagesbesucher nutzten die Zeit ihres Tages und erkundeten eine oder mehrere Sehenswürdigkeiten der Region. Schöne Strände, die Seilbahn, die 27 Wasserfälle bei Damajagua oder die Paradiesinsel Cayo Arena, die Region hat eine Vielfalt, die andere Urlaubsregionen gerne hätten. Ob Natur, Kultur, Geschichte, die Provinz Puerto Plata wurde ihrem poetischen Beinamen, „Braut des Atlantik“, gerecht.

Mit vielen Beiprogrammen förderte das Tourismusministerium die Region. Hunderte von Reisefachleuten aus aller Welt wurden eingeladen, sie sollten die Vielseitigkeit vor Ort kennen lernen. Die Werbemaßnahmen haben gegriffen, die Besucherzahlen stiegen wieder an. Mehr Touristen, das blieb den Investoren in aller Welt nicht verborgen. Alte Hotels fanden Käufer, andere Hotelketten haben ihre Immobilien aufgewertet. Das Hotel Viva Wyndham Tangerine zB bekam nicht nur ein neues Gebäude mit 40 Zimmern, ein neues Restaurant mit internationaler Küche kam auch hinzu. Hotels in der Playa Dorada, wie das Emotions by Hodelpa oder das Sunscape, sie wurden aufwendig renoviert, nachdem neue Hotelketten sich der Hotels angenommen hatten und restaurierten.

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Das Hotel Gran Ventana hat schon vor längerer Zeit den Abwärtstrend erkannt und schnell reagiert, modernisierte. Jetzt zog die Kette VH Hotels nach, wie auch die Amhsa Marina Hotelkette. Letztere gab 10 Mio. USD für die Hotels in Sosua und Puerto Plata aus, weitere 5 Mio. USD für das Gran Paradise Hotel in Las Galeras.

In der Playa Dorada hat man sich mit seinem Urlaubsangebot spezialisiert, zum Beispiel mit dem Thema „Heirat“. Vor allem aus den USA und Kanada bekommt man viele Brautpaare, die zudem mit vielen Freunden und Verwandten anreisen.

Der Kreuzfahrttourismus, die Investition von Carnaval Cruises mit Amber Cove, zieht weitere Reedereien an. Es gibt zwei Projekte mit Hafengestaltungen, Royal Caribbean will ebenfalls eine Anlegestelle haben, auch für andere Schifffahrtsunternehmen. Der Kreuzfahrttourismus boomt und man will Puerto Plata zur absoluten Nr. 1 im Land machen für diese Zielgruppe.

So weit, so gut? Man hat das Hotelangebot wieder erweitert und deutlich verbessert, die Attraktionen nahmen zu, bestehende wurden ausgebaut oder modernisiert. Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Die Hotelkette RIU hat ihre Hotels verkauft und dem Norden den Rücken gekehrt. Das Unternehmen SENATOR hat die Hotels übernommen, wird aber nicht vor 2019 die dann neu gestalteten Hotels wieder eröffnen.

TUI hat sich ebenfalls mit seinen Flügen aus England zurück gezogen. Wenn das Senator Hotel eröffnet, hofft man auf mehr Flüge aus Spanien. Mit der US Fluggesellschaft Delta Airlines steht man in Verhandlungen, Allegiant Air fliegt seit dem 2. März im Charterauftrag für Apple Vacations, Hier muss Puerto Plata nachlegen. Der Hauptmarkt für die Nordregion liegt in den USA, Kanada und Europa, vor allem in Deutschland. Versuche, die Touristen aus Lateinamerika (Mexiko, Kolumbien oder Venezuela) anzuziehen, sind bisher nicht erfolgreich verlaufen. Avianca und Copa Airlines konnte man nicht überzeugen.

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Puerto Plata ist bereit, man verfügt über Attraktivität und Hotelkapazitäten. Mit dem Amphitheater hat man ein neues Anziehungsziel, monatlich gibt es hier Konzerte mit nationalen und internationalen Künstlern, die vor der atemberaubenden Kulisse des Atlantik auftreten. Die Region hat alles, nur zu wenig Flugverbindungen. Hier liegt das „aber“, hier muss schnell nach Lösungen gesucht werden um den Aufstieg nicht zu bremsen.

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