Dominikanische Republik: Präsident Abinader fordert Hoteleigentümer zu früheren Öffnungen auf

Santo Domingo.- Luis Abinader, neuer Präsident der Dominikanischen Republik, will um jeden Preis den Tourismussektor wiederbeleben. Um mehr Touristen zu erhalten, wurde ein neues Programm geschaffen, dieses ist eine Versicherung, die Touristen garantiert, bei einer Covid-19 Infektion für anfallende Kosten aufzukommen. Dies kann ein verlängerter Aufenthalt im Land sein, wie auch die Kosten für eine Flugumbuchung. Bei einer Kabinettsversammlung betonte Abinader, dass sich der Tourismus wieder erholen wird und die Wirtschaft wiederbelebt wird. 

Hotelunternehmer sollen daher ihre Hotels schon am 1. Oktober wieder eröffnen, um mehr Touristen aufnehmen zu können. Der öffentliche und der private Sektor sollen eng zusammenarbeiten. Tourismusminister David Collado wertete die Touristenzahlen so: Im Juli kamen 54.000 Reisende, im August 50.000, dies zeige, dass man darauf warte, dass der Plan am 15. September umgesetzt wird um den Sektor zu dynamisieren. Um Coronatests durchzuführen, kommen bald 6000 Tests aus Israel und weitere 100.000 PCR Tests erwartet man in der kommenden Woche. Zudem wird die Regierung, zusammen mit der Staatsbank Banreservas einen Plan ausarbeiten, der Touristen von Arztkosten befreit, wenn sie wegen Covid-19 behandelt werden müssen. 

Paola Rainieri, Vorsitzende der Nationalen Hotelvereinigung erklärte, dass jede Hotelkette eigene Pakete und Angebote entwickeln wird, um Kunden anzuziehen. 

Anmerkung der Redaktion: 

Scheinbar hat man Scheuklappen auf. Es sind genügend Hotels geöffnet, allerdings kaum ausgelastet. Die Hotelkette RIU wirbt schon mit Dumpingpreisen (ab 47 USD p.P.p.N.), aber wie sollen Touristen kommen, wenn es kaum Flüge gibt? Aus Europa fliegen nur wenige Gesellschaften, z.B. Edelweiss 1x wöchentlich ab Zürich. Auch Air Europa, Iberia und Air France haben einige Flüge im Angebot. TUIfly, Condor und viele andere Fluggesellschaften stornieren jedoch Flüge und von neuen Angeboten ist nichts zu sehen. 

Ein nicht unwichtiger Aspekt ist auch, dass gerade der September immer ein sehr aktiver Monat in der Hurrikansaison ist. Dies belegen die Sturmaktivitäten der letzten 2 Wochen, bisher hatte man Glück, die Stürme drehten Richtung Atlantik ab. Es sind aber noch zwei Wochen, da kann es noch den einen oder anderen Tropensturm / Hurrikan geben. 

Warum also sollen Hotelketten noch mehr Hotels öffnen, bei zu geringem Flugangebot und nicht zu vergessen, einer nun beginnenden Nebensaison?! Oktober und November sind seit je her nicht die Monate, die mit hohen Besucherzahlen glänzen. Da sollte das vorhandene Hotelangebot durchaus reichen. Gerade die Nordküste wird im aktuellen Flugplan nicht aus Europa begünstigt, wozu weitere Hotels öffnen? Im Osten sind genügend Hotels bereits geöffnet. 

Mit viel Glück kann man zur Weihnachtssaison mit einem Urlauber-Anstieg rechnen, dazu benötigt man aber in erster Linie mehr Flüge. Denn gewohnheitsmäßig kommen ab Anfang Dezember sehr viele Dominikaner in ihre Heimat, der übliche Familienbesuch steht an. Urlauber werden von den teils jetzt schon hohen Flugpreisen zu Weihnachten eher abgeschreckt. Neutral gesehen sieht es also für die kommenden zwei Monate nicht rosig aus, kaum ein Unternehmer wird da dem Präsidentenwunsch nachkommen. 

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