Wenn es auch heißt: „wer in einem fremden Land lebt, der muss sich den dortigen Gegebenheiten anpassen“, so kann man gerade als Resident mit deutschen Wurzeln etwas nicht verhindern: je länger man in der Ferne der Heimat lebt, desto größer das Verlangen nach heimischen Spezialitäten. Für die deutschsprachige Gemeinde bedeutet dies vor allem: Wurstwaren, Bier und ja, BROT. Zur Erinnerung: In Deutschland gibt es mehr als 3.000 Brotsorten!
Natürlich kann man sich an „pan de agua“ gewöhnen, doch statt der luftig leichten und nach Nichts schmeckenden Masse sehnt sich jeder nach einem kräftigen Roggenbrot, Sauerteig, Käsebrötchen u.v.m. In einigen wenigen Regionen der Dominikanischen Republik haben sich deutsche / deutschsprachige Metzger und Bäcker niedergelassen, das Gesamtangebot war jedoch eher für den Hausgebrauch. Besser als Nichts, vor allem mussten viele dieser Bäcker und Metzger auch etwas tricksen, um unter den hiesigen Umständen zu produzieren.
Dabei ist nicht nur das Klima entscheidend, vor allem mangelt es oft an den Rohstoffen. Kaum jemand macht sich die Mühe, selbst zu importieren, was auch aus Kostengründen kaum realisierbar ist. Viele Residenten denken noch zurück an die alten Zeiten, wo Bäcker Moser aus Sosua landesweit bekannt war.
Endlich hat sich wieder jemand der backenden Kunst angenommen, eine Bäckerei aufgebaut mit allen notwendigen Maschinen und vor allem: besten Rohstoffen. Die „Panaderia Alma Mater“ hat seit einigen Wochen geöffnet, jeweils Samstags. Diese „Soft Opening Phase“ dient vor allem dem Austesten der angebotenen Waren und Produkte. Was wünschen die Kunden, was läuft weniger? Samstag für Samstag ist man eingeladen, zu einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen, man trifft viele Residenten und ja, auch zahlreiche Dominikaner, denn die deutschen Backwaren kommen bei Einheimischen sehr gut an.
Es lohnt der Besuch an jedem Samstag, denn immer wieder gibt es Neuigkeiten, so einen sehr leckeren Banane-Sahne-Erdnusskuchen. Oder Knusperzipfel, gedeckten Apfelkuchen, Berliner mit leckerer Himbeerfüllung, Bienenstich und viele andere Backwaren die man so vermisst hat.
Neben einer großen Auswahl an Brot und Brötchen gibt es Kuchen, wie man ihn aus deutschen Bäckereien kennt, dazu eine kleine Auswahl an Torten. Ein kleiner Überblick der Backwaren, die sich bisher als „sehr gefragt“ erwiesen haben und schon bald zum täglichen Sortiment gehören: Weißbrot, Rosinenbrot, Zwiebelbrot, Bauernbrot, 7-Körner-Brot, Kürbiskernbrot u.v.m. Die Auswahl bei Brötchen ist ebenfalls sehr umfangreich: Rosinenbrötchen, Kürbiskernbrötchen, Sesam- oder Mohnbrötchen, Brötchen mit Kümmel und Salz, Integral… . Die beliebten Laugenstangen und Laugenbretzel fehlen natürlich nicht. Und weil zu einem Laugenbretzel normalerweise eine Weißwurst gehört, gibt es in der Bäckerei Alma Mater auch Wurstwaren von diversen deutschen Metzgern der Region und gar aus Sosua. Lyoner, Leberkäse, Zungenwurst. Bierschinken, feine Leberwurst, Zwiebel-Apfel-Leberwwurst, Zwiebel-Leberwurst, Presssack, Kochschinken oder geräucherte Mettwürste, Weißwürste und Kalbswürste sind im Angebot.
Natürlich, wenn es Brot und Wurst gibt, dann gibt es auch Bier. Das einheimische Quisqeya ist im Angebot, sowie das tschechische Bernard Bier und deutsche Biere. Es dauert noch ein wenig, bis die Bäckerei auch in der Woche geöffnet hat. Die Mauer vor dem Ladenlokal muss noch weg, schon bald soll diese verschwunden sein und dann kann man sich an den deutschen Spezialitäten immer erfreuen. Bis auf Weiteres bleibt uns der Samstag, um diese leckeren Sachen zu probieren und zu kaufen.
Am Ende muss man noch die Preise erwähnen. Was nutzen einem die besten Backwaren, wenn die denn preislich kaum erschwinglich sind? Wie schon am Anfang erwähnt, diese Bäckerei ist darauf ausgelegt, große Mengen herzustellen. Somit kann man die Preise erfreulich gering halten. Ein Kürbiskernbrötchen (u.v. andere Sorten) kosten nur 10 RD$ / Stück, das einfache Weizenmehlbrötchen kostet 8 RD$. Ein 1000gr. Weißbrot kostet 100 RD$, andere Brote wiegen 500 Gramm und kosten nur zwischen 100 – 150 RD$. Die günstigen Preise findet man auch beim Bier. 150 RD$ für ein gutes Engel Bier sind durchaus gerechtfertigt.
Für den kommenden Samstag (2.11.19) gibt es ein Special! An diesem Tag gibt es einen Gast – Auftritt!
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