Dominikanische Republik: Mit Vollgas und Spaß in den Tod

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Noch vor wenigen Wochen konnte man lesen dass die Verkehrspolizei (AMET), aufgrund steigender Unfälle, gegen die Motorradrowdys in der Dominikanischen Republik vorgehen will. Gemeint sind die Zweiradartisten die nur auf dem Hinterrad fahren, oder diejenigen, die als „Plancha“ (liegend auf der Sitzbank) fahren, auch andere, welche Rennen fahren. Es gäbe viel zu tun, im ganzen Land. Würde man nur endlich etwas tun.

concho6Tatsache ist, dass jeden Tag mehrfach Unfälle wegen dieser rücksichtslosen Fahrer passieren. Eine hohe Kostenbelastung für die Öffentlichen Hospitäler die sich um Unfallopfer kümmern müssen. Es geht auch wichtige Arbeitskraft verloren (dazu aber später mehr), sagt man. Die meisten Motorradrowdys gehen aber nur selten einer geregelten Arbeit nach, ihre „Kunst“ bringt viel mehr Geld ein.

Mopedfahrer

Es ist also nicht nur der jugendliche Leichtsinn, es ist ein „Sport“ der illegal auf öffentlichen Straßen praktiziert wird. Dabei riskiert man gedankenlos dass auch unschuldige Personen aus der Bevölkerung zu Schaden kommen. Kinder, ältere Menschen – Jeder! Damit man nun diese illegalen Rennen veranstalten kann muss man dafür Sorge tragen dass die Polizei nicht das Spektakel stört. Das ist ein Leichtes, denn Korruption ist ein probates Mittel und gerade in den Einrichtungen der Polizei sehr verbreitet.

Aus einer Quelle, die Details nennt aus dem Milieu der illegalen Rennveranstalter, erfährt man: rund moped65.000 RD$ kostet es dass die Uniformierten nicht am Schauplatz auftauchen. Im Gegensatz zu den weiteren Investitionen sind das die „Peanuts“. Die Rennen sind das Entertainment der Reichen. Sie investieren bis zu 3.000 USD in ein Moped um es zu tunen. Selber können sie kaum Rennen fahren, zu alt, zu schwer, zu wenig Talent. Aber man hat Geld und sucht sich Piloten, es geht ja um viel Geld.

Wetten werden abgeschlossen, da werden schnell einmal 1.000 USD auf einen Sieger gesetzt, auch 2.000 USD Prämie sind keine Seltenheit. Dieses Geld geht dann an den Piloten, dienst als Schmiergeld für die Polizei und den Wettsieger. Diese Rennen finden in vielen Teilen des Landes statt, hier sprechen wir von den Rennen in der Provinz Hermanas Mirabal, auf der Straße zwischen Cabuya und Villa Tapia.

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Zu den wirtschaftlichen Verlusten die entstehen: Das kann meist nur die unschuldigen Opfer treffen, welche bei Unfällen getroffen werden. Diese Piloten verdienen zwischen 10-15tausend Pesos bei einem Sieg. Ein Rennen bringt also deutlich mehr Geld ein, als eine Maid in privaten Haushalten im ganzen Monat verdient. Es ist deutlich mehr, als der Lohn der Ranguntersten der Polizei. Kein Wunder dass diese jugendlichen Raser keiner geregelten Arbeit nachgehen wollen. Lieber modifiziert man das Moped, trainiert Kunststücke.

Der Tod ist immer dabei, oft ist er der Sieger bei einem Rennen. Kein Problem, jeder handelt auf eigenes Risiko. Die Reichen haben schnell einen neuen Piloten und eine neue Maschine zur Hand. Was zählt ist der Spaß, koste es was es wolle, und sei es das Leben.

Kein Rennen, aber ebenfalls der Irrsinn pur – und Alltag auf den dominikanischen Straßen, Unterschiede gibt es nur im Können, versuchen – macht fast jeder.

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