Dominikanische Republik: Mauterhöhung, Passagiere sind die Opfer, Gewerkschaften die Gewinner

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Santo Domingo.- Überraschend hatte die Regierung über ihre Einrichtung RD-Vial am Sonntag vermeldet dass an den Mautstationen rund um Santo Domingo die Maut erhöht wird. Im Fall der Fahrzeuge der Kategorie 1 macht das eine Steigerung von 100 % aus, im Falle von Bussen mit 3-4 Achsen jedoch eine Minderung im Tarif von 100 RD$. Diese Fahrzeuge wurden von der teuren Kategorie 4 ind die Kategorie 3 eingegliedert.

CONATRA, das Nationale Bündnis der Transportorganisationen, meldet nun eine Tarifanhebung von 5 RD$ für die Passage in ihren Bussen der angegliederten Organisationen. Dies sei erforderlich, da die Mautgebühren von der Regierung angehoben wurden. Die Tariferhöhung sei also die erforderlich, weil die Maut, steigt. Dies stimmt aber nur bedingt, für kleinere Transporte, wie zum Beispiel den Guaguas. Bei den größeren Bussen mit 3 oder 4 Achsen dürfte der Tarif nicht angehoben werden, sondern müsste gar sinken, den die Maut ist ja auch weniger geworden.

Verlierer ist in jedem Fall der Passagier, er wird zur Kasse gebeten. Wie realitätsfremd Gewerkschaften sind, zeigt die Aussage des Präsidenten Antonio Marte, der einer Gewerkschaft und dem Conatra Bündnis vorsteht: er fordert ein neues Maut-Modell, bei dem die Busfahrer nur einmal am Tag eine Maut bezahlen sollen. Seine Rechnung: wenn der Passagier nur 30 RD$ für eine Fahrt bezahlt, im Bus aber nur 5 Reisende sitzen, dann bliebe dem Chauffeur nach Bezahlung der Maut kaum Geld übrig und wenn im Bus nur 1 -2 Passagiere sitzen, dann muss der Chauffeur noch Geld zuzahlen wenn er die Mautstation passiert.

In all den Jahren die man hier im Land schon verbracht hat, wann saßen mal 1-2 Passagiere in einem Guagua? Oder nur 5? Diese kleinen Minibusse fahren nicht nach Fahrplan und verlassen die jeweiligen Endstationen erst, wenn sie gut gefüllt sind, während der Route steigen meist mehr Leute zu als aus und Busse, die eigentlich vom Hersteller für 12 Personen ausgelegt waren, werden hier mit 20-25 Passgieren besetzt. Oft genug hängt der Chauffeur außen an der Tür, manches mal stehen Passagiere auch  auf der hinteren Stoßstange. Diese Transporte sind real, täglich zu sehen, doch Antonio Marte sieht nahezu unbesetzte Busse durch die Stadt fahren.

Alfredo Pulinario Linares, Präsident von Mochotran, einer weiteren Transportgewerkschaft, sieht die Mautgebühr als einen „Knüppelhieb“ an. Nicht nur die Mautgebühr sei angehoben worden (Anmerkung der Redaktion: 14 Jahre gab es keine Anhebung), auch das Benzin werde immer teurer… Auch hier muss man fragen: Als im Laufe des letzten Jahres das Benzin immer billiger wurde, wo senkte man da die Preise im Transport?

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