Dominikanische Republik: Marcha Verde protestiert gegen Ungerechtigkeit

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Santo Domingo.- Marcha Verde, seit Monaten beschäftigt sich diese Organisation mit Korruption, protestiert jeden Sonntag, landesweit. Man kritisiert die Korruption und vor allem die Tatsache, dass der Korruption überführte Personen straffrei bleiben. Kein Wunder, die Freilassung der Angeklagten Angel Rondon und Victor Diaz Rua ruft die Demonstranten auf den Plan.

„Ohne Gerechtigkeit für das Volk gibt es keine Ruhe für die Regierung“, so die ersten Parolen. Man ist wütend auf die Haftentlassung von Ex-Minister Victor Diaz Rua und dem Unternehmer Angel Rondon. Beiden hatte man Korruption und Geldwäsche vorgeworfen, im Zusammenhang mehrerer Bauwerke, die vom brasilianischen Unternehmen Odebrecht durchgeführt wurden.

Richter Polanco ließ nun Gnade walten, ließ beide Angeklagte frei, die noch 9 Monate Untersuchungshaft abzusitzen hatten. Rondon musste 70 Mio. RD$ an Kaution zahlen (rund 1,4 Mio. USD), Diaz Rua 50 Mio. RD$ (1 Mio. Euro). Beide dürfen die Insel nicht verlassen, müssen sich einmal monatlich bei der Behörde melden.

Die Kaution mag sich hoch anhören, für die Betroffenen eher ein Griff in die Portokasse. Unternehmer Rondon soll bei allen Projekten, die an Odebrecht gingen, 1 % an Vermittlungsgebühr bekommen haben, im Falle der Kohlekraftwerke Catalina sogar 2 %. Das Kraftwerk – Projekt soll weit mehr als 600 Millionen USD kosten, da sind 2 % leicht verdiente 12 Millionen USD!

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Angesichts solcher Zahlen kann man Bewegungen, wie Marcha Verde, verstehen. Die Bauvorhaben der Regierung gingen fast alle an die Fa. Odebrecht. Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, die Aufträge waren alle überbewertet. Die Demonstranten waren heute in Santiago unterwegs, man kann davon ausgehen, dass am Sonntag eine rege Teilnahme herrscht bei Protestkundgebungen.

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