Dominikanische Republik: Leonel Fernandez als Koalitions-Präsident?

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Santo Domingo.- Am heutigen Sonntag wird Ex-Präsident Leonel Fernandez erneut zum Volk sprechen. Seine Zeit bei der PLD scheint bald Vergangenheit zu sein. Während die Opposition und deren Präsidentschaftskandidat Luis Abinader schon auf eine Koalition und Mitarbeit mit LF setzen, entwickelt sich eine weitere Option.

Eine Koalition von 18 Kleinparteien, realistisch gesehen jede für sich ohne jede Chance bei den kommenden Präsidentschaftswahlen, könnte durch eine Koalition die Macht gewinnen. Der gesamte Oppositionsblock von 18 Parteien könnte isch zusammenschließen, mit einem gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten. So käme Leonel Fernandez, der bei seiner jetzigen Partei bei den Wahlen am 6.Oktober seinem Parteigenossen Gonzalo Castillo sehr knapp unterlag, vielleicht doch zu einer Präsidentschaft. 

18 oder gar 19 Parteien könnten sich zusammen schließen, darunter die wichtigste Oppositionspartei PRM. Man spricht von einer transzendentalen Entscheidung, wenn Fernandez am Sonntag seine Rede zum Volk halten wird. Gleichzeitig befindet sich die Regierungspartei nun in einer tiefen Krise. Fernandez hat seine Anhänger, sein Parteigenosse Castillo hingegen zählt zu den „Danelistas“, den Anhängern des amtierenden Präsidenten. Medina und sein Gefolge unterstützten Castillo, er kam auf 911.324 Stimmen. Fernandez hatte 884.630 Stimmen bekommen. Angesichts dieser knappen Entscheidung witterte vor allem Leonel Fernandez eine Wahlmanipulation. Diese wurde jedoch nicht bestätigt, weder vom Obersten Gericht, noch vom zentralen Wahlrat. 

In den letzten Tagen haben einige führende Politiker in der PLD sich zu Fernandez bekannt und ihren Austritt aus der PLD angekündigt: Ex-Präsident des JCE und Mitglied des Zentralen Parteiausschusses der PLD, Roberto Rosario, der dominikanische Botschafter in Kuba, Joaquin Geronimo Berroa, Gustavo Rojas Lara (Director Ejecutivo de la Comisión Presidencial de Política Farmacéutica Nacional), sowie der Ex Minister Bautista Rojas, zur Zeit ohne Amt. Diese Mitglieder haben bereits am Dienstag ihre Loyalität zu Fernandez bekannt und ihre Bereitschaft, die PLD zu verlassen. 

Jose Francisco Peña Guaba, ein weiterer Fernandez-Anhänger und Staatssekretäre der Präsidentschaft, verzichtet auf sein Amt unter der Regierung von Danilo Medina. Peña Guaba ist der Sohn des verstorbenen Parteiführers der PRD, Jose Francisco Peña Gomez. Am 16. Oktober gab er seinen unwiderruflichen Rücktritt bekannt. Er dankte dem Präsidenten für sein Vertrauen, er war seit dem 3. September 2010 im Amt, einer Zeit, wo Leonel Fernandez im Amt als Präsident war. Jetzt sei der Augenblick gekommen, wo es unmöglich sei, seine Funktion weiter auszuüben, so Peña Guaba. 

Anmerkung: besser man kommentiert es nicht. Die Parteigenossen, die Fernandez folgen, sprechen für sich. Man sollte nicht vergessen, dass in der zweiten Amtszeit alle Minister (bis auf einen) zu USD Millionären wurden. Sicher nicht durch die Monatsgehälter. 

 

Gastbeitrag von WK

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