Dominikanische Republik: Karneval – das Fest der Diebe

Santo Domingo.- Momentan finden in vielen Ständen sonntags die farbenfrohen Karnevalsumzüge statt. So bunt und lustig das Treiben aussieht, die Gefahren lauern hier im Karneval der Dominikanischen Republik genauso wie in anderen Ländern. Massenaufläufe sind die idealen Tummelplätze für Taschendiebe. Dabei geht man so einfach und subtil vor, der Zuschauer ist noch aktiv dabei und hilft dem Dieb. 

Siese verkleiden sich allzu gern in den bunten Kostümen, laufen seitlich am Zug mit, mal vorneweg, mal etwas hinterher. Wie soll man als Tourist oder karnevallistischer Laie erkennen dass diese Figur im Kostüm garnicht zur Karnevalsgruppe gehört? Und so freut sich der Zuschauer besonders, wenn ein Karnevalist mit ihm für ein Foto posiert, ihn umarmt und man gemeinsam tanzt. Soviel „Nähe zum Volk“ kann aber auch seinen Preis haben. 

Zu spät bemerkt man das Fehlen der Uhr, vom Schmuck oder gar der Geldbörse. Und dann ist es zu spät, wer war der Dieb? Also immer schön gucken und vielleicht doch etwas Distanz halten, so wie es auch viele Frauen machen. Denn es gibt noch einen Brauch. Nicht nur das Fest der Diebe – es ist auch das Fest der Hiebe. Da gibt es Schweinsblasen (mittlerweile auch aus Gummi) di eprall mit Luft gefüllt sind. Es ist ein Brauch diese Ballons mit viel Schwung auf das Hinterteil der Frauen zu schlagen. Ein Schreckmoment und oft auch schmerzhaft. Wundern sie sich also nicht wenn Frauen mit dem Rücken zur Wand stehen oder ihre Kinder um sich herum positionieren. 

Dann wäre es auch das Fest der Liebe. Karneval, da wird ausgiebig gefeiert. Viel Alkohol fließt, man ist sich sympatisch und schnell landet man in der Horizontale und „schunkelt“ weiter. Die Resultate kann man dann im November bewundern. Sie kommen als Karnevalssünden im Kreisssaal zur Welt. Karneval: Diebe, Hiebe und Liebe. Passen Sie auf sich auf!

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