Dominikanische Republik: Im Straßenverkehr sterben weniger Menschen als durch Schusswaffen

WaffenarsenalBrunck

Santo Domingo.- Leichen sieht Sergio Sarita Valdez jeden Tag, mehrere. Der Pathologe arbeitet am Nationalen Institut für Forensische Pathologie. In diesem Jahr hat er mehr als 1.500 Autopsien durchgeführt, 2/3 der Toten waren Opfer eines gewalttätigen Mordes. Hierzu zählen auch Verkehrsunfälle und Selbstmorde. Die meisten Menschen starben jedoch durch Schusswaffen. An zweiter Stelle folgen die Opfer im Straßenverkehr, weniger sind es Selbstmorde, obwohl diese m Vergleich zu den Vorjahren wieder zunehmend sind.

Bei Verkehrsunfällen mit Todesfolge liegen die Gründe bei der Missachtung des Ampelsignals, überhöhter Geschwindigkeit und waghalsigen Manövern. Bei den Morden durch Waffen führte früher der Gebrauch von Stichwaffen und Macheten häufiger zum Tod, jetzt ist es der Gebrauch von Schusswaffen. Mittlerweile sei es einfacher im Land eine Pistole zu kaufen als einen Dolch, so der Arzt.

Gefährlich bei den Besitzern von Schusswaffen sei der Gebrauch von Alkohol und Drogen, unter diesem Einfluss der Rauschmittel sinkt die Hemmschwelle und man glaubt, Konflikte mit Waffen lösen zu können. Selbst bei kleinsten Differenzen greift man schnell zur Waffe. Da sich der Waffenbesitz in der Bevölkerung erhöht, so Sarita Valdez, wird die Situation im Land immer heftiger.

Der Arzt fordert, dass Waffen nur in den Händen der Polizei und des Militärs sind, die Bevölkerung solle sich bessern und so hätte man ein sicheres Leben. Eine bewaffnete Zivilbevölkerung stellt laut des Mediziners eine Benachteiligung dar, in jedem Augenblick kann es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung kommen.

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