Dominikanische Republik: Illegale Landwirtschaft in Los Haitises

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Wir kennen es schon vom Valle Nuevo, dem Naturschutzpark im Zentralgebirge. Man rodet Bäume, um landwirtschaftliche Nutzflächen zu gewinnen. Es wird Holzkohle produziert. Düngemittel und Pflanzenschutzmittel verseuchen das Grundwasser. Das Umweltministerium macht diesem Grauen ein Ende. Valle Nuevo ist nach monatelangem Kampf geräumt, wird neu aufgeforstet. Dies soll nun in Los Haitises geschehen.

Am Dienstag legte Umweltminister Francisco Dominguez Brito einen Bericht über aktive Conucos im Naturpark vor. Conucos ist der Begriff aus der Taino-Sprache und bezeichnet Agrarfelder, welche in Waldgebieten geschaffen wurden. Das Umweltministerium informiert gemeinsam mit der Stiftung Propagas über die Ziele. Die grundlegenden Ziele sind gleich, es geht um die Ausdehnung der Agrarwirtschaft in der Gemeinde Los Limones ( Provinz Monte Plata). Nachdem ein Plan mit aktiven Conucos vorliegt geht es nun darum, den Naturschutzpark Los Haitises von diesen Conucos zu befreien, spezifisch in der Gemeinde Los Limones.

Im April diesen Jahres gab das Umweltministerium bekannt, dass man den Gemeinschaften in El Coco, Caño Dulce, Higüerito, California Arroyón, Los Limones, Pilancón, Laguna Cristal und Trepada Alta 120 Tage Zeit gibt, haitianische Tagelöhner und unabhängige Arbeiter aus dem Park abzuziehen. Ausgenommen sind die Arbeiter, die seit mehr als 10 Jahren in der Gemeinde Los Limones leben.

Nach einer Reinigung des Gebietes hatte man 388 Personen identifiziert die aktiv im Naturschutzpark arbeiteten. 52 % von diesen sind in einem Alter von 20 – 50 Jahre, ebenfalls 52 % waren Frauen. 91 Feldbetreiber haben noch auf die Ernte zu warten, erst 29 haben ihre Conucos abgeerntet. Keiner der Bauern hatte einen Titel für das Grundstück, welches er bearbeitete.

Für diese 91 Personen soll nun Land gefunden werden, wo sie ihre landwirtschaftliche Tätigkeit wieder aufnehmen können. Bis zum 6. Januar 2018 sollen die noch im Naturgebiet befindlichen Felder abgeerntet werden, dann will man die biologische Landwirtschaft, Ökotourismus und die Bienenzucht fördern.

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