Dominikanische Republik: Hurrikan Maria, mehr Schaden als erwartet

Bildschirmfoto 2017-09-21 um 2.05.14 nachm.

Santo Domingo. – Die Tatsache, dass sich das Auge von Hurrikan Maria nicht über Land bewegt hat, kann man als Glück bezeichnen. Dennoch, die Schäden sind groß, die Zeit spielte dem Orkan zu. Sehr langsam zog der Hurrikan entlang der Ostküste, näherte sich dem Nordosten, der Halbinsel Samana. Die Auswirkungen sind aber auch im Landesinneren zu sehen, mehr als 3.400 Menschen mussten evakuiert werden, so berichtet der Zivilschutz.

Selbst in Puerto Plata, wo man davon ausging genug Abstand zu haben, wurden 1.785 Personen in 25 staatlichen Notunterkünften untergebracht, vor allem aus den Sektoren Aguas Negras, San Marcos, Playa oeste und La Chocolatera. In Tamboril, bei Santiago, sind bereits mehr als 15 Häuser komplett zerstört worden, viele Häuser, ob in Puerto Plata, Nagua, Higüey, La Romana, stehen unter Wasser weil die Flüsse über die Ufer getreten sind. In den kommenden Tagen ist mit einer Entspannung nicht zu rechnen, denn auch im Landesinneren, dem Zentralgebirge, regnet es unaufhörlich, diese Wassermassen werden in den kommenden Tagen an die Küsten fließen. Weitere Überschwemmungen drohen.

Im Osten, der Urlaubsregion Nr. 1 des Landes, gibt es seit Mittwoch kaum Strom, die starken Regenfälle haben das elektrische System kollabieren lassen. Hinzu kommen Sturmschäden, Strommasten stürzten um, geknickte und entwurzelte Bäume haben weitere Oberleitungen abgerissen. Auch im Norden und Süden gibt es Stromprobleme, 30 % der Bevölkerung sind zur Zeit ohne Strom, so meldet es die CDEEE (Körperschaft der staatlichen, elektrischen Stromverteiler). Im Osten sind 45 % der Stromkreise außer Betrieb.

Zur Zeit (Donnerstag Mittag) sind nur 2 Flughäfen in Betrieb, Santo Domingo und Barahona. Alle anderen internationalen Flughäfen (Santiago, Samaná, Puerto Plata, La Romana und Punta Cana) sind geschlossen. Eine Öffnung soll erfolgen, wenn die atmosphärischen Bedingungen dies wieder erlauben.

Flüge von TUI Belgien, Evelop, Thomson Airways, aus England, Spanien und Portugal, werden von Punta Cana nach Santo Domingo umgeleitet. Selbst Barahona, sonst ein Flughafen im Dornröschenschlaf, nimmt nun Flüge auf, die Passagiere werden dann mit Bussen zu ihren Zielorten transportiert.

Bildschirmfoto 2017-09-21 um 2.05.39 nachm.

ONAMET, das Nationale Büro für Meteorologie, meldet in Regionen von Punta Cana, Miches, Sabana de la Mar, Santiago und anderen Orten mehr als 100 Kubikmilimeter / qm Niederschlag seit Donnerstag Morgen. Die Regenfälle werden bis zum Wochenende andauern.

Vermutlich gibt es auch ein Todesopfer, Pedro Rijo Santana (78 Jahre) hat sich nicht an die Sicherheitswarnungen gehalten, er hat einen Kanal in der Provinz La Altagracia, Sektor Azafran, überquert. Die Strömung hat ihn mitgerissen, seither gilt er als vermisst.

Noch während der Erstellung des Berichtes kommen neue Meldungen. Aktueller Stand: 1 Brücke ist kollabiert, 1.286 Häuser sind beschädigt, teils völlig. 15 Gemeinden sind auf dem Landweg nicht mehr erreichbar, über 14.000 Menschen mussten bisher evakuiert werden, es werden weitere aus ihren gefluteten Wohnungen zur Zeit gerettet. Der Alarm wurde in 23 Provinzen auf Rot erhöht.

Nahezu 100 % des Landes sind nun ohne Strom, so meldet es der Bereich von EGEHID.

Derweil zieht Hurrikan Maria weiter Richtung Nordwest, nähert sich den Turcs & Caicos Inseln und dann den östlichen Inseln der Bahamas.

Anmerkung der Redaktion: Weitere Informationen folgen, sofern es mit der Internetverbindung / Stromversorgung klappt. Da es mit dem Internet nicht optimal läuft müssen wir auf weitere Bilder verzichten, Download / Upload dauert zu lange.

Titelfoto: Santa Barbara de Samana

Weitere Artikel

Translate »