Dominikanische Republik: Durch Pandemie nimmt der Drogenkonsum zu

Santo Domingo.- Psychiater in der Dominikanischen Republik alarmieren die Regierung, sie verzeichnen einen Anstieg beim Konsum legaler und illegaler Drogen im Land. Seit der Corona – Pandemie hat der Konsum, vor allem von Alkohol und Marihuana, zugenommen. Die Fachärzte und Psychiater Socrates Castillo und Victor Figueroa behandeln Suchtpatienten, sehen den Anstieg von Alkohol und Marihuana vor allem in der Gruppe der 18 – 35jährigen Bürger. Figueroa sieht den Anstieg des Marihuanakonsums vor allem in der Altersgruppe unter 45 Jahre, bedingt durch die Zunahme von Angstzuständen.

Castillo verfolgt die wöchentlichen Statistiken, beobachtet hier einen „schaurigen“ Anstieg beim Alkoholkonsum. Jeder 20. Todesfall im Land führt zurück auf Alkoholkonsum. Vor allem bei Verkehrsunfällen ist Alkohol mit 50 % sehr präsent. Die Dominikanische Republik liegt bei den Ländern der amerikanischen Hemisphäre auf Platz 7 was Alkoholkonsum angeht. Im Durchschnitt liegt der der Konsum bei 6,9 Liter Alkohol pro Person und Jahr, 13 % der Bevölkerung haben eine Alkoholabhängigkeit. Castillo beklagt vor allem den Alkoholverkauf an den Straßen des Landes an Fahrzeugführer, dies steigert das Risiko bei Verkehrsunfällen erheblich. 

Figueroa sieht bei dem Anstieg des Alkoholkonsums ein gesellschaftliches Problem, die Bevölkerung leidet an der eingeschränkten Beweglichkeit, dass man keine Bars und Restaurants besuchen kann. Dadurch steigert sich die Angewohnheit, immer mehr Alkohol zu Hause zu trinken. Damit wollen die Konsumenten die Probleme lindern, die sie seit Monaten voller Beschränkungen erleiden.

Socrates Castillo bittet Berufskollegen um Mithilfe bei den Behandlungen von Drogenkonsumenten, da für viele Bedürftige eine Behandlung nicht finanzierbar ist.

Die Ärzte beklagen, dass die Regierung das Problem der Suchtbehandlung in den Händen von ONG´s belässt, diese haben jedoch wenige Spezialisten im Gebiet der DomRep verfügbar. Zudem wird kritisiert, dass die Regierung und ihre Behörden keine Antworten zur Behandlung von Suchtpatienten haben. Die beiden Psychiater empfehlen den Patienten, die Probleme mit Drogen haben, sich zumindest bei einem öffentlichen Hospital zu melden, es sei zumindest ein Anfang. 

Es ist eine Herausforderung, die geistige Gesundheit, welche bei vielen Patienten verletzt wurde, die vor der Covid-19 Pandemie keine Probleme hatten, zu behandeln. Zudem raten die Fachärzte, dass Suchtpatienten sich Selbsthilfegruppen anschließen sollen, zum Beispiel den AA (Anonyme Alkoholiker). Den erhöhten Drogenkonsum führen die Psychiater auf Stresssituationen zurück, die durch Arbeitslosigkeit, Trauer oder andere Verluste ausgelöst wurden.

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