Dominikanische Republik: Der Staat hat versagt bei der Flucht französischer Piloten

Bildschirmfoto 2015-10-29 um 8.38.13 AM

Santo Domingo.- Pascual Fauret und Bruno Odos, zwei französische Piloten die wegen Drogenschmuggel zu 20 Jahren Haft verurteilt wurden, sind in Frankreich. Die Flucht aus der Karibik schlägt nun hohe Wellen in der Dominikanischen Republik. Die Stiftung FINJUS bezeichnet die Flucht als einen „schwülen Akt“. Vorwürfe richtet man an die Justizeinrichtungen und an die „Intelligenz“ des Landes.

Man spricht von auffallenden Mängeln im Gerechtigkeitssystem. Man sieht die Flucht als Akt der französischen Regierung, die nicht den offiziellen Weg gegangen ist und um die Auslieferung der Piloten gebeten hat. Daher müsse man nun Interpol einschalten, einen internationalen Haftbefehl fordern und die Piloten in Frankreich wieder verhaften und in die R.D. zurück bringen. Alternativ gibt es nur die Möglichkeit die Piloten in Frankreich zu verhaften und dort zu verurteilen.

US-Botschafter James Brewster erklärte, dass dieser Fall zwischen den Regierungen Frankreichs und der Dominikanischen Republik geklärt werden müsse. Da die USA in den Fall nicht verwickelt sei werde man hierzu keine weiteren Kommentare geben meldete man aus der US-Botschaft.

Außenminister Andres Navarro verlangt eine Erklärung der dominikanischen Justizbehörden zu diesem Fall, der ein internationales Niveau habe und mit aller Strenge verfolgt werden müsse. Die richterlichen Behörden haben genau nachzuforschen wie diese Flucht geschehen konnte und wer die verantwortlichen Personen sind welche diese ermöglicht haben. Da es einen Auslieferungsvertrag mit Frankreich gibt hätte es nie eine Flucht geben müssen, so Navarro.

Man hat nun eine Kommission gegründet die aus Mitarbeitern der Nationalen Polizei, des Verteidigungsministeriums, der Generalstaatsanwaltschaft und der Forschungsabteilung der Polizei besteht.

Kommentare

Julio Cesar Souffront Velasquez, DNCD – Präsident, spricht bei der Flucht der französischen Piloten von einem schlechten Beispiel und einem Rückschritt im Kampf gegen den Drogenhandel.

Milton Ray Guevara, Präsident des Verfassungsgerichtes sieht die Verantwortlichkeit darin, dass man dem dominikanischen Volk Rechenschaft ablegen muss und erklären muss was hier passiert ist, man die Verantwortlichen zur Rechenschaft zieht und die Notwendigkeit, dass Personen die zu Haftstrafen von 20 Jahren verurteilt wurden auch entsprechend bewacht werden müssen.

Abel Martinez, Präsident des Abgeordnetenhauses spricht von einer Verspottung der Behörden die für die Bewachung zuständig waren und der Fall zeige, dass es keine Bewachung gab.

Flucht kostete weniger als 100.00 Euro

Christophe Naudin ist die Person, welche die Flucht koordiniert hatte und alle Schritte kannte. Gegenüber der Zeitung „Le Figaro“ erklärte er, dass die Flucht weniger als 100.000 Euro gekostet habe. Insgesamt habe man 4 Möglichkeiten der Flucht ausgearbeitet und dann den Weg genommen der am wenigsten gefährlich war. Mit einem Boot habe man die Piloten nach St. Martin gebracht und von dort mit dem Flugzeug nach Frankreich überführt.

Für Staatsanwältin Yeni Berenice Reynoso steckt hinter der Flucht auch die Regierung Frankreichs. Diese habe wohl erkannt dass man einem Auslieferungsgesuch nicht nachkommen werde und habe deshalb nach anderen Möglichkeiten gesucht.

Titelfoto: Karikatur aus El Dia (Statt viel Gerede auf den Punkt gebracht. Korruption machte es möglich…

Weitere Artikel

Translate »