Fred Olsen Reederei hält dominikanische Maßnahmen für übertrieben
Santo Domingo.- Von übertriebenen Entscheidungen spricht die Kreuzfahrt Reederei Fred Olsen, die im Besitz eines Schiffes ist, welches am 28. Februar in der Dominikanischen Republik einen Hafen anlaufen wollte. Da an Bord einige Patienten unter Symptomen eines grippalen Infektes litten, hatte man verweigert, das Schiff anlegen zu lassen.
An Bord des Schiffes waren 1.128 Passagiere und 384 Besatzungsmitglieder, die wenigen Patienten mit Grippe ähnlichen Beschwerden befanden sich alle auf dem Wege der Besserung, es gab keinen positiven Test auf eine Covid-19 Infektion. Zudem befand sich die Reederei in Kontakt mit einigen Fluggesellschaften, um die Rückreise einiger Passagiere abzuklären und zu garantieren.
Wirtschaftslage verschlechtert sich durch abgewiesene Kreuzfahrtschiffe
Santo Domingo.- Der Coronavirus macht sich nun auch im Sektor des Kreuzfahrt Tourismus deutlich bemerkbar. Nicht nur in der Dominikanischen Republik wurde Schiffen die Einreise verboten. Entweder durften die Kreuzfahrtschiffe nicht anlegen, oder aber niemand durfte das Schiff verlassen. Die Sicherheitsmaßnahmen sind umfassend und wirken sich auf die Wirtschaft aus.
Jedes Schiff bringt tausende Besucher, sie alle geben im Schnitt pro Person und Landgang mehr als 100 USD aus, doch wenn die Besucher ausbleiben, dann fallen die Geschäfte aus. Ob Taxi- oder Tourenunternehmen, Restaurants und Bars, Souvenir-Shops u.v.a. bemerken deutlich den Ausfall. Probleme zeigen sich nun, wenn Verdachtsfälle an Bord eines Flugzeuges oder Schiffes gemeldet werden.
Im Bezug auf Kreuzfahrtschiffe hat man die Kommunikation zwischen Hafen- / Gesundheitsbehörden und den Schiffen auf die englische Sprache umgestellt. Diese ist international und anerkannt, so will man Missverständnisse und Fehlinterpretationen vermeiden. Sollte an Bord eines Schiffes ein Verdachtsfall einer Coronavirus Infektion gemeldet werden, wird die Ausschiffung von Reisenden und das Betreten des Landes durch Reisegruppen untersagt.
Die Dominikanische Republik kann sich im Augenblick nicht den Luxus leisten, hier nachlässig vorzugehen. Wenn Reisende mit einer Infektion ausgeschifft werden und sich im Land befinden, kann der Schaden, den sie durch weitere Infektionen verursachen, für die Wirtschaft immens sein. Andererseits ist der Verlust auch hoch, wenn man den Passagieren einen Landgang verwehrt. Wenn man nur davon ausgeht, dass 50 % der an Bord befindlichen Passagiere auf Landgang begeben und pro Person nur 40 USD ausgeben würden, so kann man wie folgt rechnen: Durchschnittlich befinden sich 3.000 Reisende an Bord. Wenn 1.500 Passagiere an Land gehen und nur 40 USD ausgeben. so liegt der Verlust bei Einnahmen schon bei 60.000 USD. Meist geben die Passagiere aber für Touren und Souvenirs rund 100 USD pro Kopf aus, viele der Kreuzfahrtschiffe haben deutlich mehr als 4.000 Passagiere an Bord. In den letzten Jahren hat sich die Dominikanische Republik zu einem der Hotspots im Kreuzfahrttourismus entwickelt.
Betroffen ist ja nicht nur die Reederei, es gibt viele Pauschalangebote, wo der Flug mit inbegriffen ist, wie z.B. bei Kreuzfahrten ab La Romana. Hier kann es zu Problemen kommen, wenn Passagiere nicht von Bord gehen können. Ein weiterer Verlust liegt bei den Folgegeschäften. Viele Passagiere, die nur zu einem Landgang kommen, buchen später einen mehrtägigen Aufenthalt im Land. Rund 30 % der Kreuzfahrtpassagiere buchen später einen Urlaub in der Dominikanischen Republik.