Dominikanische Republik: Auswirkungen der TW 99L: 1025 Evakuierungen

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Santo Domingo.- In den letzten Tagen haben wir ausführlich berichtet über die Tropische Welle 99L, welche glücklicherweise die Dominikanische Republik über der Atlantikküste passiert hat. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Unwetter keine Schäden verursacht haben, im Gegenteil! Bisher wurden mehr als 1.025 Personen evakuiert, rund 205 Häuser wurden durch Überschwemmungen teils schwer beschädigt.

Eine Tropische Welle kann einen Durchmesser von mehreren hundert Kilometern haben, so auch die TW 99L. Der Unterschied zu einem Tropensturm oder Hurrikan besteht mehr in den Windgeschwindigkeiten mit denen sich diese Tiefdruckgebiete drehend fortbewegen.

So hat auch 99L seine Wolkenfelder um sich herum gezogen und schon zur Zeit als das Tief noch im Norden vor Puerto Rio lag, Schauer in Punta Cana und sogar in Santo Domingo erzeugt.

Als das Tiefdruckgebiet die Dominikanische Republik an der Atlantikseite passiert hatte, kam es dennoch, regional sehr unterschiedlich, zu starken Gewittern und Schauern. Tropische Regenfälle haben ein unerwartet hohes Ausmaß, innerhalb kürzester Zeit ergießen sich riesige Wassermengen auf das Land. Wie groß die Ausmaße waren zeigen die Alarmmeldungen des COE. Insgesamt waren bis zu 23 Provinzen (von 32, einschließlich dem Nationalen Distrikt) unter Alarmstufe grün oder gelb.

Bachläufe, Kanäle und Flüsse können innerhalb kurzer Zeit überlaufen, über Begrenzungen und Ufer treten. Dann werden in kurzer Zeit große Gebiete geflutet. Gleiches gilt für urbane Stadtgebiete. Die Kanalisation ist mangelhaft oder gar nicht vorhanden, Straßen werden zu Flüssen (siehe unser Bericht: http://www.domreptotal.com/dominikanische-republik-mit-karibischer-gelassenheit-warten-wir-auf-die-katastrophe/)

Am Donnerstag befanden sich noch immer unter Alarmstufe grün: La Altagracia, Duarte (Bajo Yuna), El Seibo, San José Ocoa, Hato Mayor, Espaillat, Puerto Plata, Santiago, Monseñor Nouel, San Pedro de Macorís, La Vega, Dajabon, Montecristi, Santiago Rodríguez und Valverde. Alarmstufe gelb galt für San Cristóbal (Villa Altagracia), María Trinidad Sánchez, La Romana, Azua, Peravia, Sánchez Ramírez Monte Plata und Gran Santo Domingo. An der Nordküste galt ein Verbot für die Schifffahrt, kleine und mittlere Boote durften die Hafenanlagen nicht verlassen. Wassersportarten waren an der Küste untersagt und Badeverbot galt an den Stränden von Montecristi bis Samaná.

99L zieht derweil Richtung Bahamas und dann nach Florida, noch immer gehen die Meteorologen davon aus dass siech hier eine Depression entwickeln kann.

Erst wenn wir die Schadensmeldungen von Florida lesen werden wir erahnen können, welches Glück wir hatten dass dieses Tief im Norden auf dem Atlantik vorbei gezogen ist. Hätte 99L das Land überquert, wir wollen uns diese Auswirkungen nicht ausmalen.

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