Santo Domingo.- Unter allen Ländern Lateinamerikas ist die Dominikanische Republik das zweitverdorbenste Land, Venezuela liegt auf Platz 1, Peru ist auf Platz 3. Dies ist das Ergebnis der Studie für Internationale Transparenz. Befragt wurden mehr als 17.000 Personen in 18 Ländern. 53 % der Befragten sehen einen Anstieg bei der Korruption in den vergangenen 12 Monaten.
In Venezuela sehen die Bewohner zu 87 % die Korruption steigend, in der Dominikanischen Republik sind es 66 % und in Peru 65 %. Dabei ist die Korruption in allen Bereichen zu finden, 20 % der Befragten gaben an, Bestechungsgelder gezahlt zu haben, um Zugang zu grundlegenden öffentlichen Diensten zu bekommen (Strom, Wasser, Gesundheitswesen, Bildung).
Die 20 % sind ein Durchschnittswert für Lateinamerika, in Venezuela zahlten 50 %, in Mexiko 34 % und Peru mit 30 %. Relativ geordnet geht es in Costa Rica zu, hier zahlten nur 7 % etwas, um Serviceleistungen zu bekommen. Nur 20 % der Befragten haben Vertrauen in ihre Regierung. 85 % sehen in der Korruption ein großes Problem, 57 % unterstellen ihrer Regierung eine schlechte Arbeit im Kampf gegen die Korruption.
Bei den Umfragen stellte man fest, dass Frauen mehr zu Bestechungen aufgefordert werden, vor allem im Bereich Erziehung und Gesundheitswesen. Zudem kommt die Bevölkerung sich hilflos vor, 75 % gaben an, dass sie Repressalien befürchten, wenn sie korrupte Personen anzeigen.
In der Dominikanischen Republik wird am heutigen Dienstag der „Dia de la Nuestra Señora Mercedes“ gefeiert, einer der höchsten katholischen Feiertage. Nuestra Señora Mercedes ist die Schutzpatronin des dominikanischen Volkes. Bei den heutigen Prozessionen konnte vielerorts beobachtet werden, dass die Pilger mit Plakaten gegen die Probleme und Notstände im Land demonstrieren, darunter vor allem die Korruption.