Touristisches Gemeinschaftsziel: Haiti und die Dominikanische Republik

Viele Touristen halten die Dominikanische Republik für eine Insel in der Karibik. Kaum ein Wunder, denn von Haiti spricht man zumindest im Sinne von Tourismus wenig und der gemeinsame Grund und Boden, die Insel Hispaniola, fällt als Name nur selten. Man kann ja mal den Test machen und seinen Freunden sagen dass man auf Hispaniola Urlaub machen wird. Oft wird die Frage kommen: wo liegt das denn?

Dabei spricht man schon seit den 80er Jahren von einem Gemeinschaftstourismus: Haiti + Dominikanische Republik. Kein abwegiger Gedanke, denn die Insel (also beide Länder) hätten interessierten Touristen viel zu bieten. Geschichte und Kultur kann unterschiedlicher nicht sein, aber genau hier liegt auch der Grund, warum es während all dieser Jahrzehnte nie zu dem Gemeinschaftsprojekt gekommen ist. 

Als Tourist jedoch ist man unvoreingenommen, die Probleme zwischen den Inselnachbarn müssen einen Reisenden nicht beschäftigen. Doch die Reisekosten…und darum hat man seit einigen Wochen die neue Idee, mit einem Gemeinschaftsvisum den Urlaubern die Möglichkeit zu bieten beide Länder zu besuchen. 

Die Idee mit dem gemeinsamen Visum hat man aus der Kreuzfahrttouristik entnommen. Auch hier zahlt der Tourist einmalig, auch wenn es bei dem 1wöchigen Trip mehrere Länderbesuche in der Karibik gibt. Es wäre sicher eine Erleichterung, doch um das gemeinschaftliche Urlaubsziel wirklich zu verwirklichen bedeutet auch noch andere Probleme zu bewältigen. 

Haiti ist momentan ein Ziel welches zwar zahlreiche Attraktionen zu bieten hat, aber noch schwer erreichbar ist. Abgesehen davon gibt es aktuell Auseinandersetzungen mit dem Inselnachbarn, verbunden mit in Gewalt ausartenden Demonstrationen. Zu diesen gesellen sich politische Unruhen im Land. 

Um allerdings das Gemeinschaftsziel im Tourismus zu erreichen muss man diese Aufgabe in die Hände der Reiseveranstalter legen. Diese können Angebote, Orte und Hotels miteinander kombinieren und organisieren, so wie es auch bei Kreuzfahrten geschieht. Diese Planungen und Organisation in die Hände der Regierungen beider Länder zu geben ist eine wenig förderliche Idee. 

Reiseveranstalter sollten die Regierungen überzeugen dass sie die Aufgaben übernehmen, einschließlich der Luftfahrtbedingungen. Die Veranstalter verfügen über alle entsprechenden Verbindungen und Erfahrungen und könnten den Gemeinschaftstourismus auf Hispaniola fördern. 

Der durchschnittliche Urlaub eines Touristen der Dominikanischen Republik dauert 8,4 Tage, wobei er 6,4 Tage im Land verbringt und 2 Tage auf die An- und Abreise entfallen. Bei einer Kombinationsreise RD-Haiti würde ein weiterer Urlaubstag für die Reise zwischen den beiden Ländern verloren gehen. 

Momentan ist ein Kombi-Urlaub kaum ein Thema, dazu gibt es in Haiti neben der Gesundheitsprobleme auch Probleme mit der Sicherheit. Um diese Risiken in Haiti zum großen Teil auszuschließen müsste man auf touristische Enklaven zurückgreifen, wie zum Beispiel die Ile la Vache. Hier gibt es ein bis zwei gute Hotels, Traumstrände. Doch die Anreise ist zu beschwerlich, somit ist auch hier der Tourismus in Kombination mit der Dominikanischen Republik zu problematisch. Somit wird man noch einige Zeit warten müssen bis sich das Projekt von einer Multi-Destiantion Hispaniola erfüllt. 

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