Santo Domingo.- Der vielgepriesene Nationalstolz der Dominikaner wird haushoch übertroffen von Rassismus. Das beste Beispiel liefert gerade die Olympiade in Rio de Janeiro. Bisher war man sehr begeistert, seitens der dominikanischen Fans. Allerdings herrscht ein Fluch über den dominikanischen Athleten, alle Medaillenaspiranten versagten. Weder im Gewichtheben, noch im Reiten, Boxen oder in der Leichtathletik, statt Medaille gab es oft gar blamable Ergebnisse. Am Mittwoch gab es dann die erste Dominikanische Republik, doch kaum jemand freute sich.
Die Dominikanische Republik hat nun 1 Bronzemedaille und liegt im Medaillenspiegel auf Platz 70, gemeinsam mit Ländern wie Österreich, Bulgarien, Estland, Finnland, Indien, Kirgisistan, Marokko, Moldawien, Portugal und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Warum blieb die große Freude aus? Nun, der Sportler heißt Luis Pie (genannt Luisito), der Name zeigt deutlich: Pie hat haitianische Wurzeln! Entsprechend gab es auch in sozialen Netzwerken beschämende Kommentare seitens der ach so patriotischen Dominikaner. Statt Freude gab es Beleidigungen und Missachtung.
Übrigens, Luisito gewann gegen den Spanier Jesus Tortoso Cabrera im Taek won Do in der Kategorie bis 58 Kilogramm. Pie gewann in der Extrazeit, nach der regulären Kampfzeit stand es unentschieden.
Beschämend auch der Bericht in der Zeitung El Caribe, hier geht man mehr auf die olympische Historie der Dominikanischen Republik ein als auf die Leistung von Pie, der zwar haitianische Eltern hat, aber eine dominikanische Staatsbürgerschaft besitzt.
Schaut man sich bei der Olympiade die Sportler an, dann sieht man sehr häufig dass sie für ein Land antreten welches nicht ihrer Herkunft entspricht. Einige Sportler Jamaikas treten für Bahrain an, im eigenen Land war die Konkurrenz zu stark. Deutschland ist auch ein Multi-Kulti-Gewinnerland. Boxer mit türkischen Wurzeln, Reiter mit holländischer Herkunft und viele Beispiele mehr könnte man aufzählen.
Fazit: Wenn sich ein Land so unsportlich zeigt, dann mag man gar nicht der Dominikanischen Republik zur Medaille gratulieren. Luis Pie kann man nur empfehlen die nächsten Wettkämpfe als Haitianer anzutreten, dort wird er die notwendigen Ehren erhalten die er für seine sportlichen Leistungen verdient hat.