Haiti: Proteste gehen weiter

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Puerto Principe.- Die Krawalle im Nachbarland der Dominikanischen Republik gehen weiter. Der Donnerstag begann erneut mit brennenden Reifen, zahlreichen Blockaden und Barrikaden von Hauptverkehrsstraßen. Wieder machen die Oppositionsgruppen mobil und fordern den Rücktritt von Präsident Jovenel Moise. 

Die Mobilmachung am Donnerstag galt als ein Generalprotest, bürgerliche und bäuerliche Gruppen sollten gemeinsam gegen das Staatsoberhaupt protestieren. Am frühen Morgen wurde bereits die Avenida Delmas blockiert, die Hauptverbindung zwischen dem Zentrum von Port-au-Prince und dem Barrio Petion-Ville, in diesem liegen die Mehrheit der Botschaften. Die Fahrbahnen waren mit Steinen und anderen Dingen verbarrikadiert worden um den Verkehr zu unterbinden. Vor einem öffentlichen Markt in Petion-Ville haben die Demonstranten Feuer gelegt, die brennenden Reifen produzierten einen dichten, schwarzen Qualm. 

Die Veranstalter der Proteste hatten einen Marsch in Richtung Champs de Mars organisiert, ein Park, der direkt gegenüber dem Regierungspalast liegt. Hier erfolgte eine Ehrerbietung an Jacques Dessalines, dem Vater des haitianischen Vaterlandes. Er bedeutet für Haiti das, was Pablo Duarte in der Dominikanischen Republik war. Am 17.10. 1806 wurde Dessalines ermordet. 

Seit dem 16. September diesen Jahres gibt es tägliche Proteste in Haiti wegen der wirtschaftlichen und politischen Krise in dem ärmsten Land der amerikanischen Hemisphäre. Die Proteste explodierten in ihrer Vielzahl, als der Kraftstoff knapp wurde. Die Demonstrationen haben die Wirtschaft gelähmt, viele öffentliche Einrichtungen, wie Schulen und Universitäten, sind teilweise oder ganz geschlossen seither. 

Am Dienstag sprach Moise zum Volk, bot einen Dialog mit den Oppositionellen an und bekräftigte erneutet ass er nicht zurücktreten werde. Eine Kommission, die vermitteln sollte, scheiterte. Vier von sieben Mitgliedern traten zurück. Begründung der zurückgetretenen Mitglieder: Der Präsident hat sehr kategorisch gesprochen, man sei mit der Rede nicht einverstanden. 

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