Die Todesfälle von amerikanischen Touristen in der Dominikanischen Republik haben in den vergangenen Tagen zu vielen Spekulationen, gar Gerüchten und Fehlinformationen geführt. Wir möchten versuchen, so sachlich wie möglich zu den aktuellen Gegebenheiten berichten.
Aufgrund der teils recht spärlichen Informationen seitens dominikanischer Behörden und seitens der Hotelleitung der jeweils betroffenen Resorts ist man nun gespannt, was internationale Ermittler, wie das FBI, ans Tageslicht bringen. Zu den Fällen aus dem Hard Rock Hotel in Bavaro:
Zwei Feriengäste sind verstorben, 45 weitere Hotelgäste erkrankten. Robert Bell Wallace (67 Jahre) starb im Hard Rock Hotel, nachdem er sich an der Minibar im Zimmer bedient hatte und einen Whisky trank. Er fühlte sich danach krank und verstarb einige Tage später. Er war mit seinem Stiefsohn und einer privaten Gruppe angereist, anlässlich der Hochzeit seines Sohnes.
Drei weitere Todesfälle gab es in La Romana, in zwei Hotels der Hotelkette Bahia Principe. Zumindest im Fall des amerikanischen Paars gehen viele Personen von einer Vergiftung aus, die US – Polizisten helfen den lokalen Polizeiagenten bei den Ermittlungen.
Rund 30 Millionen Touristen haben in den vergangenen 5 Jahren die Dominikanische Republik besucht, davon waren allein im vergangenen Jahr 2,7 Millionen Urlauber aus den USA angereist. Damit stellt Nordamerika rund 2/3 aller Touristen des Landes. 2017 kamen 179.000 Urlauber aus Großbritannien.
Zurück zu den Fällen in Punta Cana. Robert Bell Wallace hatte den Whisky aus der Minibar getrunken, danach fühlte er sich unwohl, hatte Blut im Urin und starb 3 Tage später. Im gleichen Hotel verstarb im Juli 2018 der Amerikaner David Harrison, 45 Jahre lat, aus Maryland. Seine Witwe, Dawn McCoy berichtete, dass ihr Mann wirr vor sich hin murmelt und sich über einen sehr strengen und ungewöhnlichen Geruch beklagte. Und Chloe Arnold, die Nichte von Bell Wallace sagt: wir haben so viele Fragen – wir wollen nicht, dass irgend jemand anderem etwas geschieht.
Es wird berichtet, dass auch Miranda Schaup-Werner (41 Jahre) vor ihrem Anfall etwas aus der Minibar getrunken haben soll. Danach wurde ihr übel, die herbeigerufenen Sanitäter und der Hotelarzt versuchten noch eine Wiederbelebung, die Urlauberin verstarb jedoch, laut Autopsiebericht, an einem Herzinfarkt. Dieser Fall ereignete sich im Luxury Bahia Principe Bouganville, rund 112 km westlich von Punta Cana. Im Nachbarhotel, dem Grand Bahia Principe Resort. starben 5 Tage später, Edward Holmes, 63 Jahre alt und Cynthia Day, 49 Jahre alt. Es ist bisher unklar, ob das Paar sich ebenfalls an der Minibar bedient hat, laut der Pathologen starben sie an einer Ateminsuffizienz in Folge eines Lungenödems. Seit dies bekannt wurde, meldete man einen weiteren Todesfall aus dem Hotel, er ereignete sich im vergangenen Jahr, das Opfer hieß Yvette Monique Short, 51 Jahre alt, sie hatte ebenfalls etwas aus der Minibar getrunken.
Jay McDonald, der Schwager von Miranda Schaup-Werner besteht auf den Fakt, dass seine Frau etwas aus der Minibar genommen hatte, danach Atmungsprobleme hatte und daran verstarb, auch wenn die Behörden als Todesursache einen Herzinfarkt angaben. Ein weiterer Hotelgast, der diese Woche im Hotel Bahia Principe untergebracht war, klagte darüber, dass nach dem Verzehr einer 7up aus der Minibar Blut gespuckt hatte. Die Frau, Awilda Montes, gab an, dass die 7up aus der Minibar im Luxury Bahia Principe Bouganville Resort ein Bleichmittel enthalten habe. Anfangs glaubte sie an einen „Unfall“ doch nachdem 4 Todesfälle aus der Dominikanischen Republik gemeldet wurden, meldete sie ihre Geschichte. Gegenüber CBS News erzählte sie: „ich war vorsichtig, als ich den ersten großen Schluck genommen hatte, sofort spürte ich ein Brennen im Mund, auf der Zunge, es war wie Feuer“.
Inzwischen haben fast 70 Touristen sich gemeldet und sagen, dass sie „gewaltsam krank“ wurden, die Meldungen der Hotelgäste beziehen sich alle auf den Zeitraum ab März 2019. Patrick Quade zur New York Post: Im April gab es einige Meldungen, ab Juni sind sie explodiert. Allein im Juni meldeten sich 52 Touristen mit Durchfall, Erbrechen und Fieber. Mehr als 45 von ihnen kommen aus dem Hard Rock Hotel Punta Cana. Quade ist Gründer der Webseite www.iwaspoisoned.com, hier können sich Urlauber melden die bedingt durch Nahrungsmittel krank wurden. Quade fragte Nahrungsmittelbiologin Lee-Ann Jaykus von der Universität North Carolina nach möglichen Ursachen. Laut Jaykus können Insektizide, bekannt als Organophosphate, schweres Erbrechen und Durchfall auslösen, in äußersten Fällen können Herzkrisen ausgelöst werden.
Bisher veröffentlichte Ermittlungsergebnisse der dominikanischen Behörden gaben in den Autopsieberichten natürliche Todesursachen an. In drei Fällen teilte man den Familienmitgliedern mit, dass die Opfer an einem Lungenödem mit Ateminsuffizienz gestorben sind. Bei den anderen Opfern gab man Herzanfälle als Todesursache an.
„Wir drücken unser aufrichtiges Beileid zur Familie für ihren Verlust aus“, so das US – Außenministerium, welches den Tod eines US Bürgers im April 2019 bestätigte. Die Hotelleitung meldete: „Wir sind durch das Ereignis, welches sich in einem unserer Hotels in La Romana ereignete, tief betrübt und wollen unsere tiefste Anteilnahme der Familie und Freunden ausdrücken.“ Das war der Bericht an die Mitglieder des Paars aus Maryland, welche Ende Mai verstarben und tot im Hotelzimmer aufgefunden wurden. In einem Fall hatte das Hotel einem Paar ein Diner und eine kostenlose Massage angeboten. Ansonsten will die Hotelführung der Bahia Principe Hotels die Ermittlungen nicht kommentieren, bekräftigt die enge Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden und beklagt die Falschmeldungen und Gerüchte, welche dem Ansehen der Hotels schaden.
Das Nachrichtenmagazin THE SUN hat die Hotelleitung um eine Stellungnahme gebeten.
Quelle und Fotos: The Sun / New York Post
ANMERKUNG der Redaktion: Es ist weiter nichts Neues zu berichten. Das FBI ist vor Ort, Neuigkeiten gibt es nicht, nur immer mehr kuriose Fälle. Die Folge sind mittlerweile erhebliche Urlaubsstornierungen, obwohl sich die „Gefahr“ sehr deutlich eingrenzen lässt auf bisher drei Hotels. Immer lauter wird die Frage: Was sagen die toxikologischen Gutachten aus? Warum gibt es keine Ergebnisse? Der Schaden ist weit größer als nur bei den Hotels von Bahia Principe / Hard Rock. Das ganze Land wird in eine Schublade gesteckt. Übrigens zeigt die Webseite www.iwaspoisonded.com auch andere Länder / Städte an. Recht interessant.