Dominikanische Republik: Sosua träumt vom Kreuzfahrttourismus

Sosua.- Bisher hatte man gehofft Sosua im Segment des Familientourismus zu etablieren. Nun jedoch scheint man große Hoffnung zu setzen auf die Kreuzfahrturlauber, welche über die Anlegestelle AMBAR COVE (bei Puerto Plata) kommen sollen. Die Reederei CARNIVAL Corp. hat nach neuen Zahlen rund 85 Millionen USD (geplant waren 65 Mio. USD) investiert in einen modernen Anleger der insgesamt 2 Schiffen / Tag Platz bietet. Schon in der ersten Saison (Okt. 2015 – April 2016) rechnet man hier mit rund 100.000 Besuchern. 

Diese sollen natürlich nicht am Hafen von Puerto Plata (Maimon) bleiben, man will den Touristen zahlreiche Unterhaltung anbieten, unter anderem auch Ausflüge an den Strand von Sosua. Hier jedoch gibt es viel zu tun, geht es nach Humberto Pichardo, Geschäftsführer des Hotels Casa Marina Beach & Reef. Der Strand von Sosua, so Pichardo habe eine der größten Anziehungskräfte für Urlauber die „Strand und Meer“ bevorzugen. 

Die Verbindungsstraße zwischen Mabar Cove und Sosua bezeichnet der Hotelmanager als sehr sicher, doch müsse man viel am Strand organisieren um zu verhindern dass die Gäste während ihres Aufenthaltes an diesem paradiesischen Strand von Strandverkäufern belästigt werden. 

Es gäbe ein Projekt des Tourismusministerium der Dominikanischen Republik, jedoch können sich die Planer des Ministeriums nicht mit den Strandbudenbesitzern einigen. Es geht hier um eine geplante Plaza und die Räumung des Strandes von diesen Verkaufshütten. Seither gibt es eine nicht endende Diskussion welche die Errichtung der Plaza bisher verhindert. 

Fakt ist, dass diese Plaza Verkaufsräume für die Eigentümer der Strandkioske zur Verfügung stellen soll, doch kostet dies eine monatliche Miete, die meisten Hütten werden jedoch von den Eigentümern betrieben (oder günstig verpachtet). Ob die hohe Miete sich bei den geringen Besucherzahlen rentiert ist mehr als fraglich. Abgesehen davon geht mit den vielen bunten Verkaufslokalen und Bars auch der eigentümliche Charakter von Sosua verloren. 

Es hat jedoch immer mehr den Anschein dass man Sosua zu einem St. Tropez der Karibik machen will. Kleine und bunte Hütten sollen einer modernen und exklusiven Plaza weichen. Prostituierte werden vertrieben und Bareigentümer illegal deportiert (wir berichteten), nur um Sosua vom „Schmuddelimage“ zu befreien und Platz zu haben für eine neu anvisierte Klientel. Statt Sextouristen möchte man nun gut situierte Anleger ansprechen welche Luxusappartments im höheren Preissegment kaufen sollen. Darauf richtet sich in Sosua alles aus, doch ob jemand dem Charme von Betonklötzen an der Küstenlinie erliegt, ist nicht gesichert. Jedenfalls setzen einige Immobilienmakler und Investoren darauf dass man hier Millionengeschäfte machen kann. Doch ob Sosua sich als Rentnerparadies bewähren wird?

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