Dominikanische Republik: Hotelwachstum in Santo Domingo eine Bedrohung?

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Santo Domingo.- Städter und Städteplaner warnen schon lange vor einem Kollaps der Stadt Santo Domingo. Die Stadt wächst in alle Dimensionen, nach oben und in die Breite. Immer mehr Urbanisationen entstehen, Gebäude werden immer höher und der Verkehrspark wächst entsprechend mit. Ein Effekt des intensiven Wirtschaftswachstums der Dominikanischen Republik, der sich vor allem auf die Hauptstadt Santo Domingo auswirkt und hier immer mehr Investoren anlockt.

Santo Domingo ist zu einem Magneten geworden, nicht nur immer mehr Firmen lassen sich hier nieder, auch der Hotelsektor hat deutlich zugenommen. Das JW Marriott, Embassy Suite by Hilton und das Holiday in liegen in einem Umkreis von nur 4 Kilometern. Schon bald gesellt sich hier der Hotelturm von Hard Rock hinzu. Auf 40 Etagen sollen 400 Hotelzimmer entstehen. Die Bevölkerungsdichte nimmt immer mehr zu, das bedeutet auch: Strom- und Wasserversorgung müssen angepasst werden, kein leichtes Unterfangen.

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Die meisten Investitionen in der Dominikanischen Republik nehmen Bezug auf den Tourismus, der Hotelsektor wächst zusehends. Der Regierung ist das Recht, denn ohne weitere Hotels kann man das Regierungsziel bis 2022 nicht erreichten. Dieses lautet: 10 Millionen Besucher pro Jahr, welche die Dominikanische Republik besuchen.

In Santo Domingo gibt es mittlerweile über 5.000 Hotelzimmer, verteilt auf 26 größere Hotels und rund 30 kleinere. Ist das nicht genügend Raum? Skeptiker sehen schon eine Fehlentwicklung voraus, denn die Hotelbelegungsquote hat im vergangenen Jahr abgenommen. Lag diese im Jahr 2014 bei 65,4%, so erreichte sie 2015 nur noch 64,4%.

Allerdings, das muss man hinzufügen: Der Rückgang bedeutet nicht, dass im Jahr 2015 weniger Besucher kamen, nur das Hotelangebot hat sich erweitert. Es wäre jetzt an der Zeit eine genaue Studie zu fertigen, wie weit wird der Tourismus noch wachsen? Wie interessant ist der Städtetourismus? Kommen wirklich viele Urlauber mehr nach Santo Domingo, um ausgiebig Kultur, Geschichte und Traditionen des Landes kennenzulernen? Oder kann man das angestrebte Ziel im Bereich Messe- und Kongresstourismus fördern?

Der Städtebebauungsplan ist umstritten. Die damalige Erbauung der METRO wurde als persönliche Eitelkeit des Präsidenten Fernandez dargestellt. Heute müssen die Kritiker eingestehen dass es wichtig war den Verkehr auch von der Straße abzuleiten. Gleiches gilt für die bereits im Bau befindliche Seilbahn. Solche Verkehrssysteme entlasten die Stadt, aber es braucht mehr. Vor allem müssen Umgehungen auch genutzt werden. Die Umgehung, welche von der Peaje (autopista Duarte) über Haina gleich zum Malecon führt gleicht nahezu einer Geisterstraße. Kaum jemand will die 100 RD$ Gebühr zahlen, so kriecht man lieber weiter im Stau durch die Stadt.

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