Dominikanische Republik: Gewalt und Mord, auch im Neuen Jahr

macheten

Das Neue Jahr startet gewohnheitsmäßig mit guten Vorsätzen und viel Hoffnung. Jeder Mensch erwartet einen Wechsel zum Besseren. Wie aber kann sich etwas verbessern wenn man selbst nicht zu einer Änderung bereit ist? Das Volk beklagt sich über mangelnde Sicherheit. Gern schiebt man die Schuld der Polizei, dem Militär und der Regierung zu. Die Überfälle, Einbrüche, Morde und Drogen, alles Schuld der Regierung.

Ist es wirklich so? Das neue Jahr ist keine 48 Stunden alt und schon gibt es drei Morde wegen Nichtigkeiten, Dutzende Verletzte bei Streitigkeiten. Hier waren kein Auftragsmörder tätig, kein Drogensüchtiger oder Verbrecher. Ganz einfache Menschen, die auf einmal völlig ausrasten und andere Bürger wegen einer Kleinigkeit töten. Bewusst und brutal, die Hemmschwelle ist niedrig, sehr niedrig. Nicht einmal Schusswaffen braucht es, ein Messer reicht. Hier unsere aktuellen Beispiele:

San Cristobal: Ein Gefreiter des Heeres, bei der Sondereinheit G-2 tätig, bestellt ein Bier im Colmado. Der Angestellte im Colmado „El Manquito“ in San Cristobal wollte sofort das bestellte Bier abkassieren, der Soldat (Luis Miguel Lasose Garcia, 25) aber nicht gleich zahlen. Es gab nicht ein Wort das andere, der Angestellte (Fernando Almonte Rosario, alias La Popola) stach mit einem Dolch sofort zu. Der Leichnam des Soldaten wurde zur Gerichtsmedizin überführt.

Cotui: Eine Eifersuchtstat. In der Gemeinde Hernando Alonso, Sektor El Dos, kam es im Billiardsalon Melbin zu einer tödlichen Auseinandersetzung. Wilman Antonio Garcia war mit seiner Freundin Disla Garcia im Billiardsalon, man trank einige „Tragos“. Als er dann zur Toilette musste und wieder in den Salon kam, sah er die Freundin in den Armen und sich küssend mit Osiris Mosque Santos (25 Jahre). Der verbale Streit zwischen den beiden Männern eskalierte mit einem Faustschalg auf das rechte Auge von Garcia, der zog ein Messer und stach mehrfach zu. Mosque Santos erlag den multiplen Verletzungen.

Machetenkiller 2

Es gab einen weiteren Mordfall, in Bonao: Es ging um 100 RD$ (2 Euro). Ein Geschenk an einen von zwei Männern, ein Trinkgeld für eine Auslieferung. Darien Lopez Rodriguez (32), wird schwer verletzt als er sich mit Carlos Manuel Franco Rodriguez (39) einen Zweikampf mit Macheten liefert weil das Trinkgeld nicht geteilt werden wollte. Carlos Rodriguez wird dann mit der Machete tödlich am Hals getroffen und stirbt noch am Ort der Auseinandersetzung.

Ein unbezahltes Bier, eine Frau die Treue nicht so eng sieht und 100 RD$, drei Gründe für Mord?

Es ist nicht allein das Verbrechen, es ist generell die herrschende Gewalt, die Skrupellosigkeit, die niedrige Hemmschwelle in Verbindung mit einem schnell erregbaren Temperament. Diese Mischung macht das Leben zu einer Gefahr. Der kleinste Wortwechsel, die nichtigste Handlung kann jemanden dazu bringen dich zu ermorden. Und es waren keine Einzelfälle!

Soeben ging das Jahr 2015 zu Ende, das Neue Jahr begann. Hier ein Überblick aus den Hospitälern von Santo Domingo, Neujahrsbericht:

Das Hospital Francisco Moscoso Puello meldet 28 Verletzungen durch Stichwaffen, Ursache – Streitigkeiten. Hospital Dario Contreras versorgte 5 Personen mit Stichwunden, 4 mit Schusswunden. Das Krankenhaus Ney Arias Lora meldet 4 durch Stichwaffen verletzte Personen.
Dies ist nur ein kurzer Auszug, andere Städte melden ebenfalls reichlich Vorfälle.

2016 soll ein gutes Jahr werden. Der Anfang war dann schon mal ein Fehlstart.

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