Dominikanische Republik: Biologe warnt vor der Zerstörung der Sierra de Bahoruco

 

Santo Domingo.- Hört man die Worte des Ministeriums für Umwelt und Naturressourcen, so ist man in der Dominikanischen Republik sehr bemüht um Natur und seine Bioverschiedenheit, um Artenschutz und viele Dinge mehr. Man kennt aber auch die kritischen Worte des US-Botschafters James Brewster: in dominikanischen Behörden begegnet man auf jedem Meter der Korruption. Nur so kann man es erklären, warum man mit maximaler Gleichgültigkeit der überall im Land Umwelt Zerstörungen stattfinden. Flüsse werden ausgebaggert, Gifte in Flüsse geleitet. Vor allem in Naturschutzparks wird immer mehr Brandrodung getrieben. Man baut Holzkohlemeiler und bildet neue landwirtschaftliche Nutzflächen.

Diese Verbrechen werden vor der Nase der regionalen Umweltbehörden betrieben, welche tatenlos zuschauen. Sixto Inchaustegui, Biologe und Fachmann für Amphibien, warnt vor der schnellen Zerstörung im Naturschutzpark Sierra de Bahoruco. Die Gebirgskette zieht sich bis Haiti, verläuft dann unter dem Meeresspiegel und führt bis Haiti. In diesem Naturschutzpark verbinden sich zwei Ökosysteme, die „Los Pinares“ (Kiefernwälder) mit den „Los Bosques Nublados“ (Nebelwäldern).

Die Kiefernwälder sind jedoch wenig produktiv, deshalb versuchen immer mehr Bewohner in diesen Gebieten mit Brandrodung die Wälder zu zerstören und dann als landwirtschaftliche Anbauflächen (conuco) zu nutzen. Die Bäume werden weiter zu Holzkohle verarbeitet.
Der Schaden ist immens, vor allem aus biologischer Sicht, den die Artenvielfalt an Flora und Fauna ist hier sehr hoch. Es zählt aber nur der Gewinn. Der Markt für Holzkohle liegt in Haiti, hier sind kaum noch Waldgebiete vorhanden und andere Brennstoffquellen sind kaum verbreitet. Der Raubbau in den dominikanischen Wäldern ist ein riesiges Geschäft, Abnehmer für Holzkohle stehen Schlange und wer sich nun fragt warum Waldaufseher die Rauchfahnen (auf viele Kilometer hinweg sichtbar) nicht sehen, dann aus dem selben Grund wie man an der Grenze ganze LKW-Ladungen mit dem Brennstoff verschieben kann ohne dass Zoll oder Grenzschutz etwas sehen.

Der Biologe Inchaustegui spricht aber noch ein weiteres Problem an. Nachdem die conucos geschaffen wurden und man Gemüse anbaut, wird auch gleichzeitig gedüngt. Chemische Produkte und Pflanzenschutzmittel werden unkontrolliert eingesetzt und dies wirkt sich auf die Wasserquellen in diesem Gebiet aus.

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