Jarabacoa.- Redet man von Bergtourismus in der Dominikanischen Republik, dann denkt jeder sofort an die höchste Erhebung der Karibik, den Pico Duarte. Mit seinen 3.098 Metern überragt dieser Berg die gesamte Karibik, doch unweit davon befindet sich ein „Hügel“ namens Mogote. Der Hausberg von Jarabacoa hat es in sich und hat vielen Bergsteigern mehr Energie und Kraft gekostet als der Pico Duarte. Mit seinen „nur“ 1.560 Metern ist der Mogote auf den ersten Blick wenig beeindruckend, doch Steigungen von bis zu 50% fordern jeden Bergwanderer heraus. Wer jedoch einmal diesen Gipfel erklommen hat, der wird mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt der einen jeden Winkel von Jarabacoa sehen lässt.
Die Kraft die der Mogote von den Bergwanderern abverlangt zeigt sich darin, dass man die geringe Höhe auf einer Strecke von weniger als 4 Kilometern bezwingen muss, im Gegensatz dazu ersteigt man den Pico Duarte auf einem Weg mit einer Gesamtlänge von 28 Kilometern. Schon einige Wanderer haben den Mogote auf die leichte Schulter nehmen wollen und kamen geschafft wieder in das Hochtal Jarabacoa.
Etwa 6 Kilometer südlich von Jarabacoa, in Richtung Manabao, geht es los. Von der Straße geht es links ab (kleines Hinweisschild „Mogote“) und dann geht es in Richtung Zisterzienser-Kloster „Santa Maria“. Hier beginnt die Wanderung. Wer sehr gut trainiert ist, der sollte mit einem Aufstieg von drei Stunden rechnen, wer mittelmäßig konditioniert ist braucht wenigstens 4 Stunden! Vor dem Start sollte man ein paar Dehnungsübungen machen um seine Muskeln auf die Anstrengungen vorzubereiten.
Wegen des langen Aufstiegs sollte man auf jeden Fall vor 10.30 Uhr mit der Wanderung beginnen damit man noch ausgiebig Zeit hat um auf dem Gipfel den Ausblick zu genießen und wieder das Tal erreichen zu können bevor es dunkel wird. Immer bedenken: die Dämmerungszeit hier ist sehr kurz!
Der Weg beginnt mit viel niedrigem Buschwerk und hohen Kiefernbäumen. Man ist umgeben von einem intensiven Grün in allen Schattierungen. Dann beginnt die Steigung. Es steigt weiter und weiter und diese Steigungen nehmen kein Ende bis man den Gipfel erreicht. Die Belohnung für den schweren Aufstieg bei dem man kräftig ins Schnaufen gerät: man atmet frische Luft mit einem angenehmen Waldaroma.
Keinesfalls sollte man den Aufstieg erzwingen, es ist keine Schande wenn man beim ersten Versuch die Wanderung zum Gipfel abbricht. Man sollte den Abstieg nicht unterschätzen! Was beim Aufstieg als starke Steigung zur Schwierigkeit wird ist beim Abstieg ein starkes Gefälle, ebenfalls nicht einfach zu wandern.
Neben einer Kondition sollte man auch eine gute Ausrüstung haben. Da die Wege von Buschwerk umsäumt sind empfehlen sich lange Hosen und festes Schuhwerk, am besten Wanderschuhe. Ein sicherer Tritt ist wichtig, vor allem auch beim Abstieg.
Das verwilderte Buschwerk ist auch ein Grund, warum man seine Arme geschützt haben sollte und wenn man in einer Gruppe wandert sollte man immer darauf achten dass niemand mit schwingenden Ästen im Gesicht verletzt wird. Es ist traurig, dass dieser schöne und herausfordernde Wanderweg von niemandem bewirtschaftet wird und sich weder das Umweltministerium noch der Ecocluster von Jarabcoa um diese Route und den Berg kümmern.
Wichtig ist, dass man auch bei Regen die Tour besser abbricht, denn wenn der Weg rutschig wird ist ein Abstieg sehr gefährlich.
Hat man den Gipfel erreicht, trifft man die Parkwächter und wird von ihren Dutzenden von Hühnern begrüßt. Nun kann man den Ausblick genießen und wer die Zeit hat und die Ausrüstung mitgenommen hat, hier kann man auch hervorragend campen. Den Sonnenuntergang und am kommenden Tag den Sonnenaufgang zu erleben ist ein beeindruckendes Ereignis.
Glauben sie keinem aus Jarabacoa der den Aufstieg als einfach und leicht beschreibt. Viele haben nach einem Aufstieg zwar bestätigt dass die Wanderung einmalig war, aber noch einmal hinauf? Nein, diese Qual wollen sich nur wenige antun. In Jarabacoa gibt es einige Einheimische die schon mehrfach oben waren. Auch sie bestätigen, dass sie beim ersten Mal Tränen in den Augen hatten, aber bei manchen stellt sich eine Sucht ein und man wird jedes Mal mit einem tollen Ausblick belohnt.
Tipps:
-verzichten sie auf den Aufstieg wenn es regnerisch ist
-beginnen sie ihre Wanderung vor 9.00 Uhr, besser eher.
-beginnen sie langsam mit dem Aufstieg, man muss ich die Kraft einteilen
-nehmen sie Regenschutz mit
-festes Schuhwerk ist erforderlich
-es gibt keine Berghütte, nehmen sie ausreichend Wasser und ein Vesperbrot mit
-nur mit guter Kondition ist der Aufstieg zu empfehlen, wer gerade eine Erkältung hatte oder sich nicht fit fühlt sollte nicht aufsteigen!
-fragen sie nach Hilfe (einem Bergführer) wenn sie sich nicht sicher sind
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