
Santo Domingo.- Aktuell ist das Brot in der Dominikanischen Republik der beste Beweis für die realen Preisanstiege im Land. Wenn die Banco Central (Landeszentralbank) die Inflationsraten berechnet und bekannt gibt, dann glaubt man als Verbraucher dass die Bank über ein anderes Land berichtet. Die Backbetriebe haben nun das Brot (Pan de agua) von 5 Pesos auf 7 Pesos angehoben. Ein Preisanstieg von 40%, ein Fakt der auch von der Verbraucherschutzbehörde des Landes kritisch betrachtet wird.
Altagracia Paulino, Direktorin von Pro consumidor, kritisiert die Verteuerung als etwas, was der Verbraucher nicht verdient habe. Betrachte man die Entwicklung der Brotpreise auf dem internationalen Markt, dann sind dort die Preise fallend, die übermäßigen Anhebungen in der Dominikanischen Republik sind auf diesem Niveau nicht zu rechtfertigen, so Paulino. Betrachtet man die Preise der Rohstoffe welche zur Brotherstellung benötigt werden, so sind diese im Vergleich 2014 zu heute sogar gefallen.
Weizen- oder Sojamehl, Sojaöl und Zucker sind die Hauptbestandteile des Brotes und hier haben sich die Preise in der vergangenen Zeit nach unten bewegt, so die Direktorin der Verbraucherschutzorganisation. Als Beispiele führt man den Preise für Sojamehl und Sojaöl auf. Das Mehl hat im Januar 452 USD pro Tonne gekostet, nun kostet es 438 USD, das sind 14 USD weniger (-3,1%). Bei dem Öl zahlte man im Januar 802 USD, im Februar waren es nur noch 772 USD (-30 USD), eine Preissenkung um 3,74%.
Da auch die Energiekosten nicht gestiegen sind und es auch keine Lohnkostenerhöhung gab, wie rechtfertigt man diese Verteuerung?